The Pineapple Thief – Dissolution


Erscheinungsjahr 2018 | DVD | Progressive Rock

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The Pineapple Thief ist die Band von Bruce Soord, die er vor 20 Jahren, zunächst als ein Nebenprojekt gegründet hatte. Soord ist, was Surroundmixe angeht, kein Unbekannter. Ich hatte bereits seine Mixe zu Alben von Riverside und Katatonia besprochen. Zeit also, sich mal seiner Band zu widmen, bevor ich in einigen Wochen auch sein aktuelles Soloalbum vorstelle.

Besprochen werden soll hier das zuletzt erschienene The Pineapple Thief Album DISSOLUTION, welches im August 2018 veröffentlicht wurde. Es ist das mittlerweile zwölfte Album der Band. Dissolution heißt soviel wie Auflösung. Dass die Band sich nach diesem Album aufgelöst hätte, kann getrost verneint werden. Sie hat für dieses Jahr ein neues Album angekündigt, welches sie im Herbst auf Tour vorstellen möchte, wenn man denn dann wieder touren kann….

Musikalisch wird die Band weitestgehend dem Progressive Rock zugeordnet, wobei man ausufernde lange Songs und kompliziert anhörende Passagen eher selten vorfindet. Stattdessen gehen die meisten Songs gut ins Ohr und hätten durchaus auch das Potential im Radio (zumindest auf einigen Sendern) gespielt zu werden. Für mich gehört die Band mehr in die Alternative Rock Schublade.

Der Surroundmix von DISSOLUTION wurde natürlich wieder von Bruce Soord erstellt. Erschienen ist er zum einen auf einer Deluxe Edition im Buchformat mit Bonus CD sowie DVD und Blu-ray, auf denen sich jeweils der Mix befindet. Den Surroundmix gibt es aber auch als Einzel Blu-ray-Version zu kaufen.

Deluxe Edition Dissoultion im LP Format


Tracklist:

1 Not Naming Any Names – 2:05
2 Try As I Might – 4:26
3 Threatening War – 6:37
4 Uncovering Your Tracks – 4:29
5 All That You’ve Got – 3:27
6 Far Below – 4:36
7 Pillar of Salt – 1:25
8 White Mist – 11:05
9 Shed a Light – 5:20

Gesamtdauer: 43:30


Die Musik:

Geschrieben wurde das meiste Material von Soord und Schlagzeuger Gavin Harrison, der, nachdem er die Band bereits vorher auf Tour unterstützte, nun volles Mitglied wurde. Mit 43 Minuten Spielzeit hat das Album eine Länge, die der guten Zeit entspricht, als Platten auf Vinyl immer eine ungefähre Länge von eine Dreiviertelstunde hatten. Für mich persönlich die perfekte Dauer für ein Album. Viele Alben, die durch das Aufkommen der CD und ihrer verlängerten Spielzeit länger und länger wurden, kranken schließlich an Stücken, die sonst wohl eher nicht den Platz aufs Album geschafft hätten oder überarbeitet auf dem nächsten erschienen wären (damals hat ja fast jede Band jährlich ein Album herausgebracht).

Zurück zu diesem Album. Wie der Name schon vermuten lässt, geht es auf DISSOLUTION oft um Trennungen. Somit lässt sich auch die Stimmung eher als melancholisch und träumerisch bezeichnen, was aber nicht bedeuten soll, dass man es hier mit lauter traurigen Balladen zu tun hat. Akustische Gitarren und Klavier werden zwar häufig verwendet, aber zumeist findet man Stücke vor, die eher ein gutes Tempo vorgeben.

Die im Prog Rock typischen krummen Takte und Tempowechsel findet man eher selten. Stattdessen gibt es eingängige Nummern, die in 5 Minuten auf den Punkt kommen, was nicht heißen muss, dass die Stücke gepflegte Langeweile bieten. Ganz im Gegenteil. Eine Ausnahme gibt es dann doch. White Mist ist ein sogenannter Longsong mit seinen 11 Minuten, der allerdings eher aus zwei separaten Teilen zusammengeklebt wurde, die auch für sich alleine hätten stehen können.

Wertung: 82 %


Besetzung:

Bruce Soord – vocals, guitars
Jon Sykes – bass, backing vocals
Steve Kitch – keyboards
Gavin Harrison – drums, percussion

David Torn – additional guitars (track 8)


Der Surroundmix:

Die Deluxe Ausgabe mit Buch enthält noch eine zweite CD, auf der die meisten Stücke des Albums als akustische Version eingespielt wurden. Dieses alternative Akustikalbum gibt es ebenfalls in 5.1. Ich muss offen gestehen, dass mir der Surroundmix des Akustikalbums besser gefällt.

Der Hauptmix erscheint mir dagegen ein wenig unspektakulär. Es klingt für mich weniger diskret, als das, was man von Bruce Soord sonst gewohnt ist. Zumeist werden die Instrumentenspuren vor den Hörer oder seitlich von ihm platziert, in den Rears findet sich hauptsächlich die zweite Gesangstimme, sowie weiterer Hintergrundgesang. Vermutlich war das Soords Ansatz auf diesem Album, die weiteren Stimmen auf diese Weise hervorzuheben, während vor dem Hörer eine Art Wall of Sound aufgebaut wird.

Es gibt aber auch Ausnahmen. Bei Uncovering Your Tracks erklingen hinten Pattern eines Drumcomputers, wodurch es zum ersten Mal im Surroundmix zu einem aufhorchenden A-Ha-Erlebnis kommt. Das Aufhorchen gibt es ab da öfter. Mit zunehmender Spieldauer scheint Soord diese Wall of Sound zugunsten einer diskreten Verteilung der Instrumente im Raum aufzubrechen. So ist das sparsam arrangierte Stück Pillar Of Salt, welches aus Akustikgitarre und Gesang besteht, prima anzuhören. Die Gitarre kommt aus dem hinteren Raum, während der Gesang wie üblich nach vorne gelegt wurde. So hat man als Hörer den Eindruck, als wäre man der Gitarrenspieler, der den Sänger begleitet.

Den Longsong White Mist kann man dann schon fast als durchgehend diskret bezeichnen. Hier finden sich hinten allerhand Gitarren und Keyboardspuren, was auch auf den letzten Song zutrifft. Shed A Light greift zunächst wieder das Konzept aus Pillar of Salt auf (Sänger mit Gitarrenbegleitung), später gesellt sich noch ein E-Piano, sowie interessant klingende Gitarrensounds in die hinteren Bereiche dazu.

Was den Gesamtsound des Mixes angeht kommt mir dieser zudem etwas verwaschen und unpräzise vor, was vermutlich diesem Wall Of Sound zu Gute kommen soll. Mir fällt es relativ schwer auf diesem Album, jedes Instrument heraushören zu können. Ist wohl Geschmackssache, es gibt sicherlich Fans, die diese Art Mix (der Gesamtsound steht vor dem einzelnen Sound) favorisieren.

Im Anschluss an das eigentliche Album wird (auf der Blu-ray) automatisch das Akustikalbum abgespielt. Dieses ist relativ kurz und hat eine Gesamtspieldauer von einer halben Stunde, welches neben den meisten Songs aus DISSOLUTION auch noch einen weiteren Song enthält. Akustikalbum ist eigentlich das falsche Wort für dieses Album, denn ab und zu hört man dann doch Instrumente, die eine Steckdose benötigen, wie E-Gitarren und Mellotronsounds. Sagen wir eher, es sind abgespeckte Versionen.

Dieses Album klingt im Surroundmix deutlich luftiger und diskreter. Hier sind die Instrumente weiträumig im gesamten Raum verteilt und ich finde diesen Mix daher auch etwas spannender, wobei ich musikalisch dann doch das Hauptalbum vorziehe. In meiner Bewertung zum Mix bilden beide Mixe die Gesamtwertung.

Wertung: 89 %


Vorhandene Tonformate:
LPCM 5.1 (Blu-ray)
DTS HD Master 5.1 (Blu-ray)
DTS 96/24 5.1 (DVD)
LPCM 2.0 (Blu-ray / DVD)

Album starten:

Beim lediglichen Drücken der Enter-Taste auf der Fernbedienung erklingt der Mix in Stereo, was aber über die Audio-Taste sowohl auf der Blu-ray, wie auch der DVD-Fassung korrigiert werden kann. Direktes Umstellen des Audiokanals ist etwas mühsam:

Blu-ray: UP > ENTER > DOWN > ENTER (LPCM 5.1)

Blu-ray Menü Dissolution

UP > ENTER > DOWN > ENTER

DVD: ENTER > UP > ENTER > DOWN > ENTER > ENTER

Abwertung: – 1,5 %


Bonusmaterial:

Das Set besteht aus einem Earbook im LP-Format (siehe Bild oben). Die Inhalte des Buches sind nicht wirklich spektakulär und bestehen aus Liedtexten und Grafiken – es ist ein großformatiges Booklet, mehr nicht. Auf einer zweiten CD gibt es das Akustikalbum, welches auch in Surround auf der Blu-ray und DVD vorliegt. Andere Bands bieten zu dem Preis mehr.

Aufwertung: + 1,5 %


Anspieltipp:

White Mist


Fazit:

Da wäre mehr im Surroundmix gegangen.

Pros / Cons:
+ Surroundmix zunächst ein wenig enttäuschend, kriegt aber letztendlich doch noch die Kurve.
+ Bonuscontent in Form von alternativen Akustikversionen (auch in Surround) (+ 1,5 %)
+ High Resolution (auf der Blu-ray) (+ 1%)
– Menüstoperfalle (-1,5 %)

 

 

 

GESAMTWERTUNG: 88 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Deluxe Edition: Gibt es immer noch ohne Probleme ab 40 Euro (z.B. JPC)

Einzel-Blu-ray: Auch die gibt es immer noch ohne Probleme ab ca. 16 Euro.

Stand: 19.03.2020

 


Links:

Offizielle Webseite von The Pineapple Thief

 

2 Replies to “The Pineapple Thief – Dissolution”

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