Katatonia – Night Is The New Day


Erscheinungsjahr 2009 | DVD | Doom-Metal

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Vor einigen Wochen brachte die schwedische Band Katatonia zum 10-Jährigen Geburtstag ihres vielbeachteten Albums NIGHT IS THE NEW DAY ein Jubiläums-Boxset in Buchform heraus. Diese Veröffentlichung beinhaltet neben dem Album von 2009, noch eine zweite CD mit B-Seiten und Liveaufnahmen und einen von Bruce Soord erstellten Surround Sound Mix des Albums auf DVD. Eine rote 10-Inch-Vinyl-EP rundet das Paket ab.

Zunächst war diese Veröffentlichung recht exklusiv und konnte nur über die britische Seite Burningshed mit hohen Versandkosten bestellt werden. Mittlerweile verlaufen sich aber Exemplare an die üblichen verdächtigen Versandhäuser.

NIGHT IS THE NEW DAY ist das achte Album der Metal-Band. Katatonia gründete sich im Jahr 1991 und gilt als ein Pionier des Dark Metal. Mit den Jahren gesellten sich Einflüsse des Progressive Rock zu den melancholischen Melodien und den schweren Gitarrenriffs. Schließlich kamen auch noch elektronische Effekte und Synthesizer hinzu. Katatonia entwickelte seinen Sound auf diese Weise weiter und hat ihn dann mit NIGHT IS THE NEW DAY perfektioniert. Das Album erhielt in der Presse überaus positive Kritiken.


Tracklist:

1 Forsaker – 4:05
2 The Longest Year – 4:39
3 Idle Blood – 4:23
4 Onward into Battle – 3:51
5 Liberation – 4:18
6 The Promise of Deceit – 4:17
7 Nephilim – 4:27
8 New Night – 4:27
9 Inheritance – 4:30
10 Day and Then the Shade – 4:27
11 Departer – 5:28
12 Ashen (Bonustrack) – 4:09

Gesamtdauer: 52:50


Die Musik:

Ich wurde erst du diese Wiederveröffentlichung auf Katatonia aufmerksam, obwohl mir der Name schon immer irgendwo geläufig war. Kurz ins Album rein gehört und es war sofort klar, dass die Band mit NIGHT IS THE NEW DAY etwas Großes geschaffen hatte.

Das Besondere an diesem Album ist die Vielfältigkeit. Zwar ist alles in sehr düsterer Stimmung gehalten, dennoch finde ich das Album sehr abwechslungsreich und es bietet viele ruhige und einige brachiale Momente. Der Einsatz der elektronischen Klangerzeugung wird harmonisch in den Rocksound eingefügt ohne aufgesetzt zu wirken.

Ganz großes Plus sind die Melodien. Was die schwedischen Herren aus den Ärmel schütteln ist schon schier unglaublich. Für ungeübte Ohren kann es hier und da mal etwas sperriger klingen, dass alles löst sich dann aber in wenigen Augenblicken wieder in eingängige Melodien auf.

Wertung: 85 %


Besetzung:

Jonas Renkse – lead vocals
Anders Nyström – lead guitar
Fredrik Norrman – rhythm guitar
Mattias Norrman – bass guitar
Daniel Liljekvist – drums

Krister Linder – co-vocals on Departer
Frank Default – keyboards, additional strings and additional percussion


Der Surroundmix:

Bruce Soord, Kopf der Band The Pineapple Thief, erstellt ähnlich wie Steven Wilson auch für andere Bands Surroundmixe. Dass er das überhaupt macht, liegt an Katatonia. Er mixte ein Live Album der Band und es kam die Frage auf, ob er davon auch einen 5.1 Mix machen könnte. Na klar, sagte er, ohne entsprechendes Equipment zu haben, noch sich jemals mit 5.1 befasst zu haben. Nach dem Studio-Upgrade und viel Recherche, wie man so etwas macht, und wie 5.1 zu klingen hat, war er von dieser Art Musik zu hören derart angefixt, dass seine eigene Musik seitdem stets auch einen Surroundmix spendiert bekommt und er auch für anderen Bands Mixe erstellt, z.B. für Riverside oder Anathema.

Im Netz gibt es einige Stimmen, die der Meinung sind, dass Bruce Soord der Mix zu NIGHT IS THE NEW DAY nicht wirklich gelungen ist. Ist da was dran? Schwierig zu sagen, denn ich finde, dass dieser Surroundmix in die Kategorie Geschmackssache fällt.

Was mir auffällt ist, dass ein wenig die Eier fehlen. In den paar Momenten mit schwerem Gitarrengewitter hat man das Gefühl, dass dem Gewitter etwas die Kraft fehlt. Die schweren Riffs klingen weniger fett und nicht so, dass sie sich wie eine Dampfwalze über den Raum legen. Allerdings klingt der Mix dadurch luftiger und atmosphärischer, Details lassen sich leichter heraushören, als wenn die ganze Bude vibriert. Ein bisschen mehr Wucht hätte aber nicht geschadet.

Begleitender Gesang kommt immer aus den Rears und es wird im Mix deutlich, dass die Stimme von Jonas Renkse des Öfteren mit verschiedenen Effekten belegt wird, die im Hintergrund gut zur Geltung kommen. Gitarren gibt es überall im Raum zu hören. Die vorher erwähnten Wände bauen sich in der Regel links und rechts im Raum auf und engen ihn auch etwas ein, sodass das Ganze eine klaustrophobische Wirkung bekommt. Die große Weiträumigkeit eines typischen 5.1-Mixes fehlt hier, was aber wohl genauso beabsichtigt ist und zu der düsteren Stimmung meiner Meinung nach sehr gut passt.

Die elektronischen Spielereien tauchen ebenfalls oftmals in den hinteren Kanälen auf, es gibt aber auch Momente wo Sounds durch den Raum schweben, zum Beispiel die Synthie-Pads, die in The Longest Year von hinten in die Raum Mitte schweben oder ein verfremdeter Tremolo-Akkord auf der Gitarre in Onword Into Battle, der von vorne nach hinten zieht.

Wertung: 87 %


Vorhandene Tonformate:
DTS 5.1
DTS 2.0

Album starten:

Zunächst baut sich das DVD Menü auf. Der 5.1 Mix ist vorausgewählt, sodass man lediglich auf Enter drücken muss. Perfekt.

 


Bonusmaterial:

Das Ganze kommt in einem quadratischen Buch (fast LP-Größe) mit relativ vielen Seiten. Viel gibt es in dem Buch aber nicht zu entdecken, außer dass die Druckkosten für „Schwarz“ ziemlich hoch sein dürften. Auf einer zweiten CD gibt es Livemitschnitte und B-Seiten. Eine rote Vinyl-EP beinhaltet noch zwei Stücke aus dem Album und zwei weitere in abgewandelter Form. Den Bonustrack Ashen gibt es übrigens auch in 5.1.

Aufwertung: + 1%


Anspieltipp:

The Longest Year


Fazit:

Ein großes Album, der Mix hält etwas weniger als er verspricht, ist aber immer noch sehr hörenswert.

Pros / Cons:
+ sehr guter Surroundmix
+ Melodien zum Niederknien
+ Bonus CD und EP (+1%)
– Dem Mix fehlt es hier und da etwas an Wucht

 

 

GESAMTWERTUNG: 87 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Deluxe Edition: Gibt es für 45 Euro bei Burningshed. Leider kommen da nochmal mehr als 10 Euro (!) Versandkosten drauf. Bei Amazon wird es aber mitlerweile auch zwischen 50 und 100 Euro angeboten.

Stand: 20.08.2019

 


Links:

Offizielle Webseite von Katatonia

 

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