Chicago – Chicago VIII


Erscheinungsjahr 1975 | Blu-ray Disc | Jazzrock

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CHICAGO VIII ist ein weiteres Album der Band Chicago, welches in den 70ern das Glück hatte, in Form eines Quadrophonie-Mixes veröffentlicht zu werden. Vor einigen Jahren kam eine Blu-ray-Box mit dem Titel QUADIO heraus, die insgesamt neun Alben der Formation in Surround Sound enthielt. VIII ist dabei nicht das achte Studioalbum der Band, sondern das Siebte, denn Nummer 4 war ein Livealbum. Dieses wurde auch nicht in Quadrophonie abgemischt und fehlt dementsprechend in der QUADIO-Box.

CHICAGO VIII ist 1975 veröffentlicht worden und kletterte in den USA wie die Alben davor auch wieder auf Platz 1. In Deutschland reichte es nicht zu einer Platzierung in den Charts, hier war die Band nur wenigen bekannt. Das sollte sich dann aber mit einem großen Hit auf dem nächsten Album ändern. In den USA war der Erfolg wie gesagt ungebrochen, was dazu führte, dass man die Veröffentlichung des Albums ein wenig hinauszögerte. CHICAGO VII war einfach noch zu gut platziert in den Charts, als dass man die Käufer mit einem neuen Album ablenken wollte. Veröffentlicht wurde es dann am 24. März 1975. Die Aufnahmen fanden dagegen bereits im Sommer des Vorjahres statt.


Tracklist:

1 Anyway You Want – 3:37
2 Brand New Love Affair, Part I & II – 4:28
3 Never Been in Love Before – 4:10
4 Hideaway – 4:44
5 Till We Meet Again – 2:03
6 Harry Truman – 3:01
7 Oh, Thank You Great Spirit – 7:19
8 Long Time No See – 2:46
9 Ain’t It Blue? – 3:26
10 Old Days – 3:31

Gesamtdauer: 39:18


Die Musik:

Die Band fühlte sich während der Aufnahmen ziemlich ausgelaugt. Seit 1969 hatte man jährlich ein neues Album herausgebracht, wovon die Hälfte sogar Doppelalben waren. CHICAGO VIII gehört dagegen zu den kürzeren Alben der Band und hat eine Gesamtdauer von weniger als 40 Minuten. Bei den Kritikern kam es weniger gut an und gilt heute als schwächstes Album von Chicago in der Originalbesetzung.

Im Vergleich zum Vorgänger, welcher mit einem gesunden Mischungsverhältnis von Jazz und Pop experimentierte, wurde CHICAGO VIII rockiger und gradliniger. Das Album hört sich eher wie eine Fortsetzung von CHICAGO VI an, welches zwei Jahre zuvor erschienen ist. Im großen Ganzen fehlt der Band der Elan früherer Veröffentlichungen. Stattdessen wirkt die Musik hier und da etwas träge, man merkt der Band an, dass sie bei den Aufnahmen müde war.

Wertung: 71 %


Besetzung:

  Peter Cetera – bass, lead and backing vocals
Terry Kath – electric and acoustic guitars, lead and backing vocals
Robert Lamm – keyboards, lead and backing vocals
Lee Loughnane – trumpet, backing vocals
James Pankow – trombone, brass arrangements
Walter Parazaider – saxophones, flute, clarinet
Danny Seraphine – drums
Laudir de Oliveira – percussion

Caribou Kitchenettes – vocal chorus on „Harry Truman“
Patrick Williams – string orchestrations


Der Surroundmix:

Bei CHICAGO VIII hat man nicht nur das Gefühl, dass die Band etwas müde ist und eine Pause gebrauchen könnte. Auch der Mensch am Mischpult schien hier wohl nicht ganz im Saft zu stehen. Von allen Mixen der Quadio-Box scheint mir dieser hier etwas lasch und einfallslos zu sein.

Klar, es gibt sie, die diskreten Momente auf dem Album, man kann an keiner Stelle von einem frontlastigen Mix reden. Allerdings beschränkt sich bei vielen Stücken der Einsatz der Rears auf die Klavier-Spur. Das Klavier ist hier bei fast allen Stücken hinten zu hören und gelegentlich meiner Meinung nach auch etwas zu laut ausgepegelt. Es hätte nicht geschadet, es etwas leiser und mehr in den Hintergrund zu mischen. Dagegen ist der Gesang bei vielen Stücken sehr leise zu vernehmen. Damit haben alle Chicago-Mixe zu kämpfen, auf CHICAGO VIII scheint mir das aber noch etwas stärker zu sein. Manchmal hatte ich beim Anhören das Gefühl, man würde einen echten 5.1-Mix hören, bei dem der Center deaktiviert ist, aus dem eigentlich der Großteil des Gesangs kommen müsste.

Seltsamerweise ist das mit dem leisen Gesang nicht durchgängig, es gibt Stücke, da ist der Gesang auf Normallautstärke. Auch vom Sound her klingen andere Chicago-Mixe deutlich besser. CHICAGO VIII klingt dagegen doch recht dumpf, was vermutlich am etwas zu dominanten Bass in einigen Stücken liegen dürfte. Man hat das Bedürfnis, am Subwoofer nachregeln zu wollen.

Dass dieser Mix weniger gut ist, als andere der Band, dürfte auch daran liegen, dass die Bläsersektion relativ selten zu Wort kommt. In den Surroundmixen der früheren Alben gehörten deren Einsätze immer zu den Highlights, da sie zumeist aus den Rears kamen. Das ist auf CHICAGO VIII zumeist auch der Fall, nur gibt es eben nicht so viele Einsätze mit den Bläsern.

Highlights im Mix sind die Stücke, bei denen in den Rears mehr passiert als nur das laut vor sich hinspielende Klavier. Es gibt einige Stücke, bei denen auch Gitarren in die hinteren Kanäle gemischt wurden, z.B. bei Hideaway oder Oh, Thank You Great Spirit. Letztgenannter Song ist ein Tribut an Jimi Hendrix, bei dem ein Gitarrensolo natürlich nicht fehlen darf. Auch dieses ist rechts hinten zu hören. Sehr schön ist auch das ruhige Stück Till We Meet Again, bei dem es in allen Ecken akustische Gitarren zu hören gibt.

Trotz der kleinen negativen Anmerkungen, ist auch dieses Album wieder in Surround Sound hörenswert.

Wertung: 88 %


Vorhandene Tonformate:
DTS HD Master 4.0
DTS HD Master Stereo

Album starten:

Der Quad-Mix startet sofort, nachdem die Blu-ray geladen wurde. Perfekt.


Bonusmaterial:

Auf diesem Album, wie auch auf den anderen Alben der Quadio-Box gibt es keine Extras. Was aber unbedingt erwähnt werden muss, ist die Art der Verpackung des Albums. Es kommt in einem Mini-Vinyl-Cover wie es auch in den 70ern veröffentlicht wurde. Sogar eine Minischutzhülle hat man der Blu-ray spendiert, was mir so noch nie untergekommen ist. Zudem beinhalten die Alben noch die Beigaben, die auch die Erstveröffentlichungen damals hatten, wie Textbeilagen, Poster, Bügelbilder und so weiter. Das macht die gesamte Box auch von außen sehr hochwertig. CHICAGO VIII enthält ein Miniposter, sowie ein Bügelbild des Albumcovers, welches auch funktionieren dürfte, es anzubringen.

Chicago VIII Quadio Surround Sound Mix Review


Anspieltipp:

Till We Meet Again


Fazit:

Die gesamte Quadio-Box ist ein Muss für jeden Surround- und Chicago-Fan. Dies gilt auch für CHICAGO VIII, wenn auch dieses Album ein wenig zu den restlichen abfällt.

Pros / Cons:
+ Gute quadrophonische Abmischung, aber schwächer als andere der Quadio-Box
+ High Resolution (+1 %)
+ Album startet automatisch
– leider keine Downloadcodes enthalten, um das Album auch unterwegs zu hören.

 

GESAMTWERTUNG: 83 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Blu-ray: Das Album gibt es nur in der Gesamt Quadio-Box, die mehr und mehr weniger verfügbar wird. Mittlerweile kostet die Box gebraucht über 500 €.

Stand: 26.08.2022

 


Links:

Offizielle Seite von Chicago

 

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