Cyan – For King And Country


Erscheinungsjahr 2021 | DVD | Progressive Rock

Springen zu:  Musik  |  Surroundmix  |  Albumstart  |  Bonusmaterial  |  Fazit  |  Verfügbarkeit

Bei Cyan handelt es sich um ein weiteres Bandprojekt von Robert Reed. Im letzten Jahr wurde das Album FOR KING AND COUNTRY veröffentlicht, welches man musikalisch ohne lang zu überlegen als Neoprog bezeichnen könnte, erinnert es doch stark an die 80er Jahre.

Robert Reed scheint ein Fan der subtraktiven Farbmischung zu sein. Die Farbe Cyan ist da eine der Grundfarben, genauso wie Magenta eine ist. Und Magenta ist bekanntlich eine weitere Band von Robert Reed. Nun stellt sich die Frage, wann denn Robert Reed mit einer Band daherkommt, die er schlicht Yellow nennt…

Die Musik, die auf FOR KING AND COUNTRY zu hören ist, wurde zum großen Teil bereits im Jahr 1983 geschrieben, als Robert Reed eine Schulband hatte. Knapp zehn Jahre später veröffentlichte er unter dem Namen Cyan das Album mit demselben Titel, bei dem er alles im Alleingang einspielte und auch die Lead Vocals übernahm. Ein Drumcomputer diente hier als Schlagzeuger.

Nun kommt also eine Neueinspielung des alten Materials. Als Sänger schnappte sich Robert Reed Peter Jones, als Gitarristen Luke Machin und als Bassisten Dan Nelson, der auch schon mit Magenta gearbeitet hatte. Ein echter Schlagzeuger war zudem dieses Mal auch dabei, gilt laut Booklet aber nicht als offizielles Bandmitglied: Tim Robinson. Natürlich ließ es sich Robert Reed nicht nehmen, das Album auch wieder in 5.1 abzumischen. Der Surroundmix liegt dem Album wie üblich bei seinen Veröffentlichungen auf einer DVD bei.

Cyan For King And Country Surround Sound 5.1


Tracklist:

1 The Sorceror – 15.11
2 Call Me – 5.27
3 I Defy the Sun – 5.28
4 Don’t Turn Away – 7.44
5 Snowbound – 5.23
6 Man Amongst Men – 11.47
7 Nightflight – 7.45
8 For King and Country – 7.26

Gesamtdauer: 66:11


Die Musik:

Musikalisch verneigt sich das Album vor dem Neoprog der 80er-Jahre und hat dadurch starke Anklänge an diese Zeit. Das macht sich schon allein bei der Wahl der Synthesizersounds bemerkbar, denn oft sind es die typischen Sounds vom Fairlight, Synclavier und so weiter, die man hier zu hören bekommt. Leider verwendet Robert Reed fast über das gesamte Album immer denselben Leadsound für seine Keyboardsoli, was ich auf die Dauer sehr eintönig finde.

Bei den Stücken Don‘t Turn Away und Snowbound werden bei mir Erinnerungen wach an den Film Rocky IV von 1985. Vor allem Don‘t Turn Away klingt stellenweise wie ein Filmsoundtrack aus dieser Zeit. Man hat unweigerlich die Bilder vor Augen, wie Rocky Balboa in der winterlichen Landschaft der Sowjetunion für seinen Kampf gegen Ivan Drago trainiert. Auch bei Snowbound gibt es ein kurzes Gitarrensolo, was mich an irgendeine andere Szene aus diesem Film erinnert.

Im großen Ganzen ist Robert Reed und seiner Band ein gefälliges Album gelungen. Es haut einen nicht wirklich vom Hocker, ist hier und da überladen und zu lang, wie das schnell mal in diesem Genre passieren kann. Aber es hat auch seine richtig guten Momente. Einige Stellen finde ich richtig schön und mitreißend, allerdings sind das zumeist Gesangsstellen, die auch „normalen“ Rockbands hätten einfallen können.

Wertung: 70 %


Besetzung:

Robert Reed – Keyboards, Guitars, Backing vocals
Luke Machin – Lead Guitars
Peter Jones – Lead Vocals, Saxophone, Whistles
Dan Nelson – Bass Guitar

Tim Robinson – Drums
Angharad Brinn – Backing Vocals
Tesni Jones – Backing Vocals


Der Surroundmix:

Die Surroundmixe der Soloalben von Robert Reed, in denen er der musikalischen Welt von Mike Oldfield Tribut zollt, feiere ich regelmäßig ab. Diese gehören zu den besten Surroundmixen, die man finden kann. Bei seinem Bandmaterial tue ich mich aber schwerer. Die Mixe von Magenta und auch dieser Mix von FOR KING AND COUNTRY sind etwas schwächer. Vor allem finde ich, dass sie auch etwas unter der generellen Soundqualität leiden. In dem hier vorliegenden Cyan-Mix fehlt mir etwas die Klarheit, es klingt doch vieles so, als wären die Lautsprecher hinter dicken Vorhängen versteckt.

Grundsätzlich haben wir hier wieder einen Mix vorliegen, der zum großen Teil diskret ist. Nur traut sich Robert Reed hier etwas weniger bei der Verteilung der Instrumente zu, als dies bei seiner Sanctuary-Serie der Fall ist. Es mag daran liegen, dass ihm hier der Bandkontext wichtiger ist und es eher wie eine Einheit klingen soll. Es wäre aber völlig falsch zu behaupten, das Album würde nicht diskret klingen.

Allerdings scheinen mir die ersten beiden Stücke andererseits ungewohnt frontlastig zu sein. Zwar gibt es auch hinten immer mal wieder Einsätze von Gitarren und Keyboards sowie Streichersounds, jedoch poppen diese in den ersten beiden Stücken eher vereinzelt auf, während auf dem Rest des Albums meist immer irgendwas hinter dem Hörplatz zu hören ist.

Auf vielen Stücken gibt es zudem weiblichen Hintergrundgesang, der in den ersten beiden Stücken gegen die Musik anzukämpfen scheint, während er bei den restlichen Stücken weitaus präsenter und klarer ist. Seltsam.

Ab dem dritten Stück I Defy The Sun macht der Surroundmix aber definitiv großen Spaß. Um den Hörer passiert deutlich mehr, es findet eine strukturiertere Tiefenstaffelung der Instrumente statt, sodass nicht nur Keys und Gitarren sich mal in die hinteren Gefilde verlaufen, sondern auch mal der Bass, das von Peter Jones gespielte Saxophon oder diverse Percussions.

Wertung: 92 %


Vorhandene Tonformate:
DTS 5.1
Dolby Digital 5.1

Album starten:

Auf der DVD gibt es nur den Surroundmix, keinen Stereomix. Beim doppeltes Drücken der Entertaste erklingt somit das Album in Surround Sound. Allerdings in Dolby Digital. Über die Audio-Taste lässt es sich in DTS umschalten. Direkt über das Menü ist die Prozedur etwas komplizierter:

UP > ENTER > DOWN > ENTER

Cyan For King And Country DVD Menu

UP > ENTER > DOWN > ENTER

Abwertung: -1 %


Bonusmaterial:

Auf der DVD befinden sich vier Bonus-Videos. Zu den ersten beiden Stücken des Albums kann man der Band beim Musizieren in einem Studio zuschauen, es gibt ein zehnminütiges Interview mit Robert Reed und einen kurzen Clip, der die Fingerfertigkeiten von Luke Machin bei einem Solo zeigt. Insgesamt sind das 30 Minuten Bonusmaterial.

Aufwertung: +1 %


Anspieltipp:

Don’t Turn Away, Man Amongst Men


Fazit:

Der Surroundmix überzeugt bis auf ein paar Kleinigkeiten. Musikalisch ist es kein Album, was man unbedingt haben muss, aber haben kann.

Pros / Cons:
+ Größtenteils sehr guterr Surroundmix
+ einiges an Bonusmaterial (+1 %)
– startet zunächst nur in Dolby Digital, statt im besseren DTS (-1 %)

 

 

GESAMTWERTUNG: 85 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

CD / DVD: Am günstigsten findet man das Album bei Just For Kicks für ca. 17 Euro. Amazon verlangt 10 Euro mehr, JPC listet es garnicht. Die CD-Version hat die DVD immer dabei, zumindest in dieser ersten Auflage.

Stand: 28.08.2022

 


Links:

Offizielle Webseite von Robert Reed

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert