Bryan Adams – Reckless


Erscheinungsjahr 1984 | Blu-ray Disc | Rock

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Auch von Bryan Adams gibt es Musik in Surround Sound. Sein 1984 erschienenes Album RECKLESS ist 2014 zum 30-jährigen Jubiläum als Deluxe Edition und als Pure Audio Blu-Ray erschienen und enthält einen Surroundmix, der von Bob Clearmountain erstellt wurde. Dieser produzierte damals auch das Album.

RECKLESS ist das vierte Album des Kanadiers und wurde sein großer Durchbruch. Es verkaufte sich bis heute um die 13 Mio. mal und machte ihn auch einem größeren Publikum in Europa bekannt. Viele der Songs, die man von Bryan Adams kennt, sind auf diesem Album zu hören, so unter anderem das nicht totzukriegende Summer of 69.

Die Pure Audio Blu-Ray, auf der der Surroundmix enthalten ist und auf die ich mich hier beziehe, enthält nur Audio-Content und kommt in einer üblichen Blu-Ray-Hülle daher, sodass das Cover dementsprechend nicht mehr quadratisch ist. Bei dem Covermotiv fällt die Beschneidung aber nicht ins Gewicht.


Tracklist:

 1 One Night Love Affair 4:32
2 She’s Only Happy When She’s Dancin‘ 3:14
3 Run to You 3:54
4 Heaven 4:03
5 Somebody 4:44
6 Summer of ’69 3:35
7 Kids Wanna Rock 2:36
8 It’s Only Love 3:15
9 Long Gone 3:57
10 Ain’t Gonna Cry 4:06

Gesamtdauer: 37:58


Die Musik:

Konnte man die ersten drei Alben von Adams noch weitestgehend dem Hard Rock zuordnen, so wurde es ab RECKLESS etwas weniger wild, wobei mit Kids Wanna Rock auch noch eine schnelle Nummer enthalten ist. Der Song Heaven drückte Bryan Adams den Stempel auf, den er bis heute nicht abgewaschen bekam: Meister der Rock-Ballade. Ursprünglich wollte er das Lied gar nicht auf dem Album haben, da es sich zu stark von den rockigen anderen Stücken unterschied.

Die Songs auf RECKLESS gehen gut ab und bieten auch zahlreiche Möglichkeiten für Solodarbietungen auf der Gitarre. Synthesizer spielen eine untergeordnete Rolle und sind nur selten zu hören, was in den 80ern eher selten anzufinden war. Im Großen Ganzen macht das Album Spaß, allerdings kann es aufgrund der hohen Ohrwurmdichte auch irgendwann etwas ermüdend wirken.

Wertung: 80 %


Besetzung:

Bryan Adams – lead vocals, guitars, piano, harmonica, hand claps, foot stomping
Keith Scott – lead guitars, backing vocals
Jim Vallance – percussion
Dave Taylor – bass guitar
Pat Steward – drums, backing vocals
Tommy Mandel – keyboards
Jody Perpick – backing vocals, background sounds
Mickey Curry – drums
Tina Turner – lead vocals on „It’s Only Love“
Steve Smith – drums on „Heaven“


Der Surroundmix:

Produktionen der 80er Jahre klingen oft so, als wären sie in der Halle des Bergkönigs aufgenommen worden. RECKLESS bildet da keine Ausnahme, denn der Hall verbreitet sich im Raum, dass man meint, man hätte die Mietwohnung gegen eine alte Burganlage ausgetauscht. Aber man hat zum Glück mit dem Reverb-Regler nicht übertrieben. Für den Surroundmix bedeutet dies allerdings, dass sich bei einigen Songs die Arbeit der Rear-Lautsprecher auf das Abfeuern der Hallfahnen beschränkt und der direkte Schall eher von vorne kommt. Der erste Song One Night Love Affair ist hier ein Paradebeispiel. Fast alles findet vorne statt, der Gesang und die Gitarren sind stark verhallt. Der Hall wird im Mix scheinbar von den Wänden im Hintergrund zurück reflektiert. Lediglich ein paar Gitarren-Overdubs sind hier separat im linken Rear auszumachen. Bei vielen Songs findet sich zudem das Phänomen, dass der Hall der Snaredrum (Phil Collins sei Dank) von hinten kommt, was ich immer etwas irritierend finde.

Der Surround Mix gehört zu jenen Mixen, bei denen man sich nicht getraut hat, die Instrumente überall im Raum zu verteilen, sondern dazu übergegangen ist, in die hinteren Kanäle nur Effektshots zu legen, wie eben den Hall, oder zusätzliche Gitarrenspuren und Synthieklänge, die eher eine untergeordnete Rolle spielen, und die den Höreindruck bei den oft kleinen Satelliten-Lautsprechern nicht schmälern sollen.

Aber es gibt auch Ausnahmen. Einige Songs bieten mehr Raumgefühl. Hier wurden unzählige Gitarren-Licks überall im Raum verteilt (Summer of 69, It‘s only Love) oder es findet sich eine interessante Raum-Aufteilung, was Tasten- und Saiteninstrumente angeht wieder, wie bei Heaven oder Somebody. Der letztere Song dürfte dann auch das Highlight des Albums sein.

Sogar Kraftwerk-artige Soundflüge quer durchs Zimmer findet man auf dem Surroundmix von RECKLESS. Im Intro von Kids Wanna Rock schwirrt Gitarrenfeedback durch den Raum und das wilde Gitarrensolo im letzten Stück beginnt hinten links und fliegt bei einem Slide nach vorne. Geht doch!

Wertung: 85 %


Vorhandene Tonformate:
DTS HD Master 5.1
Dolby True HD 5.1
LPCM 96/24 5.1
LPCM 96/24 2.0

Album starten:

Nachdem die Blu-ray geladen wurde erscheint erstmal ein Bildschirm, auf dem man den Sound auswählen muss. Hier muss man aufpassen, denn um das Album in Surround Sound zu hören, muss man einmal nach unten navigieren. Nachdem man zweimal auf Enter gedrückt hat erklingt es dann in 5.1 LPCM.

Der Bedienungs-Code: DOWN > ENTER > ENTER

DOWN > ENTER

DOWN > ENTER

ENTER

Abwertung: – 1%


Bonusmaterial:

Auf der Pure-Audio Blu-ray gibt es sieben Bonus-Songs, die nicht auf dem Album gelandet sind. Die sind richtig gut, allerdings nur in Stereo. Die deutlich teurere Super-Deluxe Edition im Mediabook Format bietet zudem noch einen Livemitschnitt auf einer weiteren CD, sowie (ich vermute) die Musikvideos auf einer weiteren DVD.

Aufwertung: + 0,5 %


Anspieltipp:

Somebody


Fazit:

Ein Surround-Mix, den man nicht unbedingt haben muss, wenn man kein ausgewiesener Bryan Adams Fan ist. Wer aber einer ist, der endeckt womöglich ein unzählige Male gehörtes Album neu.

Pros / Cons:
+ Guter Surroundmix, mit einigen Highlights
+ High Resolution (+1 %)
+ Vorsicht beim Start (Menü) (-1 %)
– Die Einzel-Ausgabe der Blu-ray bietet nur die Bonussongs in Stereo (+0,5 %)

 

GESAMTWERTUNG: 84%

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Pure Audio Blu-ray: Ist noch erhältlich für um die 20 Euro.

Super Deluxe Edition: Mediabook mit 2 CDs, einer DVD und der vermutlich identischen Blu-ray kann man im Amazon Market Place noch für ca 40 Euro finden.

Stand: 12.11.2018

 


Links:

Offizielle Webseite von Bryan Adams

 

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