Alan Parsons – From The New World


Erscheinungsjahr 2022 | DVD | Pop-Rock

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Das ging aber schnell! Lediglich drei Jahre benötigte Alan Parsons, um einen Nachfolger für sein 2019 veröffentlichtes Album THE SECRET aufzunehmen. Damals erschien THE SECRET nach 15 Jahren Pause. Vielleicht wollte Alan Parson das neue Album FROM THE NEW WORLD relativ schnell nachschieben, weil THE SECRET zuvor sehr verhaltene Kritiken erhalten hat. Auch ich bin mit dem Album damals hart ins Gericht gegangen. So sehr, dass ich mir das Neue zunächst nicht kaufen wollte. THE SECRET habe ich vermutlich, nachdem die Rezension im Kasten war, nicht mehr angehört. In inflationären Tagen überlegt man sich ja doppelt, ob man unbedingt etwas braucht.

Dem einen oder anderen dürfte es bei dem Titel FROM THE NEW WORLD klingeln. So heißt auch die 9. Sinfonie in e-Moll von Antonin Dvorak, die der tschechische Komponist Ende des 19. Jahrhunderts während seines dreijährigen Aufenthalts in den USA komponierte. Alan Parsons ist großer Fan dieser Sinfonie und träumt davon, diese mal gänzlich mit Instrumenten aus der Rockmusik einzuspielen. Der Anfang ist gemacht, denn mit dem Stück Going Home wurde der zweite Satz der Sinfonie zu einer Ballade umgeschrieben. Dies allerdings nicht von Parsons. Das Stück ist sozusagen eine doppelte Coverversion, da bereits vor 100 Jahren jemand dieses Largo zu einem Song umgedichtet hatte, der so zu einem Hit wurde und gar nicht mal so unbekannt ist.

Neben den üblichen Musikern, die man aus dem Umfeld von Alan Parsons kennt, sind auf FROM THE NEW WORLD wieder einige Gäste vorhanden. Der bekannteste dürfte freilich Joe Bonamassa sein, der auf zwei Stücken Leadgitarre spielt. Wie auch THE SECRET zuvor, gibt es FROM THE NEW WORLD auch wieder in einem Surroundmix zu hören, der einer Deluxe Edtion auf DVD enthalten ist. Den Mix erstellte wieder Alan Parsons selbst. Aus den Credits im Booklet geht nicht eindeutig hervor, wie viel Alan Parsons musikalisch zum Album beigetragen hat. Er taucht dort lediglich auf einigen Stücken als Sänger auf.

Alan Parsons From The New World Surround


Tracklist:

1 Fare Thee Well – 04:33
2 The Secret – 04:13
3 Uroboros – 04:05
4 Don’t Fade now – 04:12
5 Give ‚em my Love – 03:17
6 Obstacles – 03:32
7 I won’t be Led Astray – 04:36
8 You are the Light – 04:22
9 Halos – 04:14
10 Goin‘ Home – 04:45
11 Be my Baby – 2:42

Gesamtdauer: 44:31


Die Musik:

Musikalisch gibt es eigentlich keinen so großen Unterschied zu dem wenig gemochten Vorgänger THE SECRET. Auch auf FROM THE NEW WORLD dominieren zum großen Teil Balladen, was auch hier der große Kritikpunkt ist. Doch ich bin positiv überrascht. War The SECRET spätestens nach der Hälfte langweiliger als eine dreistündige Wartezeit im Einwohnermeldeamt, kann FROM THE NEW WORLD doch über weite Strecken überzeugen. Es muss nicht zwingend schlecht sein, wenn es fast nur Balladen gibt! Ich halte das Songwriting für sehr viel besser, vor allem die ersten drei oder vier Songs sind Stücke, die man sich öfters anhören will. Auch auf diesem Album wird es danach schwächer, aber bei Weitem nicht so schlimm, wie ich es auf dem Vorgänger vernommen habe.

Freunde des Alan Parsons Projects dürften einige Ähnlichkeiten zu der eher poppigeren Phase des Projektes in den 80er-Jahren wiederfinden. Etwas aus der Reihe fällt das letzte Stück auf dem Album, welches eine Coverversion des Ronettes-Hits Be My Baby aus dem Jahr 1963 ist und im gleichen Phil-Spector-Wall-Of-Sound-Sound aufgenommen wurde. Ich war zunächst überzeugt davon, dass es das Originalstück ist, welches man da zu hören bekommt. Es passt überhaupt nicht zum Rest des Albums und klingt eher so, als hätte Spotify eine merkwürdige Playlist erstellt. Aber vielleicht wollte sich Alan Parson damit über die heutige Musikindustrie lustig machen.

Wertung: 74 %


Besetzung:

Alan Parsons – Vocals, Backing Vocals
Dan Tracey – Vocals, Guitar
Danny Thompson – Drums, Percussion
Guy Erez – Bass
Jeff Kollman – Guitar
Doug Powell – Guitar, Keyboards
Jeff Marshall – Guitar
Joe Bonnamasda – Guitar
Tim Pierce – Guitar
Tom Brooks – Keyboards, Orchestral Arrangements
Andy Ellis – Keyboards
Kim Bullard – Keyboards
Matt McCarrin – Keyboards
Todd Cooper – Vocals, Sax
Markc Mikel – Vocals, Swarmandel
Tommy Shaw – Vocals
P.J. Olsson – Vocals, Bass, Keyboards, Programming
James Durbin – Vocals, Guitar
David Pack – Vocals
Tabitha Fair – Vocals
Chris Shutters – Backing Vocals
Scott Hunt – Backing Vocals
Mika Larson – Cello


Der Surroundmix:

Auf dem rückwärtigen Cover steht, dass es auf der DVD „High Fidelity Audio only“ gibt und keine sonstigen Videos. Mit dem Terminus „High Fidelity Audio only“ wollte sich Alan Parsons wohl ebenfalls lustig machen, denn der Surroundmix liegt nur in Dolby Digital vor. Noch schlimmer ist es beim Stereomix. Auch der ist nur in Dolby Digital, also komprimiert und verlustbehaftet. Da stellt sich die Frage, warum man diesen Stereomix auf der DVD dem auf der CD vorziehen sollte. Mr. Spock würde vermutlich „faszinierend“ sagen und anschließend wegen dieser fehlenden Logik weinen.

Es ist schwierig zu sagen, ob die Soundqualität des Surroundmixes mit DTS wirklich deutlich besser geworden wäre. Denn wie auch schon bei THE SECRET fehlt es mir bei FROM THE NEW WORLD an einem wirklich guten Klang. Stattdessen klingt vieles etwas diffus und wenig klar. Eigenartig, denn die beiden Surroundmixe von Al Stewart, die Alan Parsons gemacht hat, klingen hier deutlich besser.

Was die Verteilung der Instrumente im Raum angeht, kann das Album nicht mit wirklich diskreten Mixen wie denen von Steven Wilson mithalten. Andererseits ist es aber auch kein frontlastiger Mix. In den hinteren Kanälen sind immer irgendwelche Sounds zu hören, aber es hätte doch etwas mehr sein können. Begleitende Instrumente sind hier meistens zu hören: akustische und elektrische Rhythmusgitarren, Keyboards, Hintergrundgesang. Gelegentlich gibt es hinterm Hörplatz auch etwas Percussion. Bis auf wenige Ausnahmen aber keine Leadinstrumente. Wem die wirklich diskreten Mixe von Wilson und Co. zu aggressiv sind, dürfte daher mit dem Mix von FROM THE NEW WORLD glücklich sein, wenn da nur nicht der Gesamtklang wäre, der den guten Mix doch etwas abschwächt.

Wertung: 84 %


Vorhandene Tonformate:
Dolby Digital 5.1
Dolby Digital 2.0

Album starten:

Immerhin der Albumstart ist simpel. Zwar ist im Menü „Audio Select“ vorausgewählt, aber es genügt das zweimalige Drücken der Enter-Taste, um das Album zu starten. Das erste Enter, führt ins Audiomenü, bei dem der Surroundmix vorausgewählt ist. Das zweite Enter bestätigt diesen und das Album beginnt anschließend.


Bonusmaterial:

Kein Bonus


Anspieltipp:

Don’t Fade Now


Fazit:

Musikalisch deutlich besser als der Vorgänger. Surroundsound gut, klanglich aber mit Defiziten.

Pros / Cons:
+ räumlich guter Surroundmix
– Beim Klang wäre mehr drin gewesen
– Nur Dolby Digital (-2 %)

 

GESAMTWERTUNG: 79 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Deluxe Edition: Beinhaltet CD und DVD und ist ohne Probleme für etwa 18 Euro zu bekommen.

Stand: 15.09.2022

 


Links:

Offizielle Webseite von Alan Parsons

 

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