Steve Hackett – The Circus and the Nightwale


Erscheinungsjahr 2024 | Blu-ray | Progressive Rock

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Nachdem Steve Hackett in den Jahren zuvor alle zwei Jahre ein neues Album herausbrachte, dauerte es nun ganze drei Jahre, bis ein Nachfolger für das 2021 erschienene Werk SURRENDER Of SILENCE gefunden wurde. THE CIRCUS AND THE NIGHTWHALE heißt die neue Veröffentlichung, welche am 16. Februar 2024 herauskam. Es ist das mittlerweile 30. Soloalbum des ehemaligen Genesis-Gitarristen und stellt für Steve Hackett eine Premiere dar. Es ist sein erstes Konzeptalbum! Als Steve Hackett das letzte Mal an einem Konzeptalbum beteiligt war, war das unmittelbar vor seinem ersten Soloalbum. Das waren die Aufnahmen für THE LAMB LIES DOWN ON BROADWAY von Genesis, welches 1974 erschienen ist. In gewisser Weise hatte auch Hacketts erster Soloausflug ein Konzept. Einige Stücke davon beschäftigten sich mit Tarot-Karten.

THE CIRCUS AND THE NIGHTWHALE beinhaltet eine durchgängige Geschichte, die laut Steve Hackett autobiographische Züge hat. Mittelpunkt der Story ist eine Figur mit dem Namen Travla. Obwohl das Album 13 Stücke enthält, ist es mit knapp 45 Minuten relativ kurz, was bei mir schon mal einen Pluspunkt entlockt, da ich die normale LP-Länge schon immer als ideale Dauer eines Albums angesehen habe.

Entstanden ist das Werk in den letzten zwei Jahren während der Pausen seiner Genesis-Revisited-Shows. Es sind wieder allerhand Gäste auf dem Album vertreten, die sich allerdings nicht groß zu den letzten Veröffentlichungen Hacketts unterscheiden. Den Surroundmix hat einmal mehr Hacketts Companion Roger King erstellt.

Steve Hackett The Circus and The Nightwale Surround Sound


Tracklist:

1 People Of The Smoke – 5:19
2 These Passing Clouds – 1:36
3 Taking You Down – 4:18
4 Found and Lost – 1:50
5 Enter the Ring – 3:54
6 Get Me Out – 4:16
7 Gost Moon and Living Love – 6:44
8 Circo Inferno – 2:31
9 Break Out – 1:38
10 All at Sea – 1:47
11 Into the Nightwale – 4:07
12 Wherever You Are – 4:21
13 White Dove – 3:15

Gesamtdauer: 44:52


Die Musik:

Musikalisch bietet Steve Hackett auf seinem neuen Album das, was er die letzten 10 Jahre auch schon abgeliefert hat. Änderungen im Sound und in der Art seiner Musik gibt es nur in homöopathischen Dosen.

Eins muss man Steve aber lassen. Sein musikalischer Stil ist ziemlich eigen, ich kenne niemanden, der ähnliche Musik macht. Ich würde es als Cinemascope Prog bezeichnen. Die Musik entfaltet ein breites Panorama aus Rock und orchestralen Sounds mit einem großen Maß an Abwechslung. Es wirkt alles bis ins kleinste Detail ausgeschmückt und schön bunt. Die Reizüberflutung ermüdet aber auch irgendwann, nachdem man ein Album gehört hat, will man anschließend definitiv etwas leichteres konsumieren.

Ich bin von seinen Alben eigentlich zunächst immer ziemlich angetan. Nachdem ich sie aber in zwei oder drei Monaten regelmäßig höre, verschwinden sie dann plötzlich aus meinem Blickfeld, bis dann irgendwann das nächste Hackett-Album erscheint. Auch THE CIRCUS AND THE NIGHTWHALE fängt an, mir nach den ersten Durchläufen richtig gut zu gefallen. Es gibt zahlreiche eher kürzere Nummern, die zumeist ineinander übergehen und auch Hacketts Gesang klingt mittlerweile gar nicht mal so schlecht. Eigentlich singt Steve Hackett heutzutage besser als Phil Collins …

Steve Hackett The Circus and The Nightwale

In der ersten Hälfte des Albums geht es überraschend häufig bluesig zur Sache, was mir gut gefällt. Ich mag seine gelegentlichen Ausflüge in den Blues und muss mich an dieser Stelle als Fan seines Albums BLUES WITH A FEELING outen, das mit Sicherheit am meisten gehasste Album von ihm. Insgesamt entwickelt THE CIRCUS AND THE NIGHTWHALE einen guten Flow und ist ziemlich abwechslungsreich. Aber ja, man hört sich vermutlich wieder relativ schnell satt.

Wertung: 79 %


Besetzung:

Steve Hackett – guitars, 12-string, mandolin, harmonica, percussion, bass, vocals
Roger King – keyboards, programming
Craig Blundell – drums
Jonas Reingold – bass
Amanda Lehmann – backing vocals
Nad Sylvan – vocals, guitar (3)
Rob Townsend – tenor sax, whistle
John Hackett – flute
Bennedict Fenner – keyboards
Hugo Degenhardt – drums
Nick D’Virgilio – drums
Malik Mansurov – Tar


Der Surroundmix:

Weitaus überraschender ist das, was Roger King in Surround Sound abgeliefert hat. Ich war nie wirklich zufrieden mit seinen bisherigen Mixen, auch wenn sie mit jedem neuen Album immer besser wurden. Zumeist war es der sehr diffuse Sound, einen richtigen Klangbrei gab es da immer. Was die Verteilung der Instrumente im Raum betrifft, wurde Roger King mit den Jahren etwas mutiger, sodass immer mehr in den Rears passiert ist.

Und wie sieht das jetzt bei THE CIRCUS AND THE NIGHTWHALE aus? Da hat Roger King noch mal kräftig zugelegt. Das Album klingt in Surround richtig gut. Gut, was den Gesamtsound angeht und gut im räumlichen Umfeld. Der Klang hat immer noch seine Schwächen, sodass man gelegentlich von einer dichten Wall of Sound erschlagen wird, was aber auch an den Arrangements liegen dürfte. Das erste Mal hatte ich jetzt aber das Gefühl, dass man gelegentliche Sounds bewusst wahrnehmen konnte und diese eine Plastizität im Mix innehatten. Es ist aber immer noch Luft nach oben. Im Vergleich zum Stereomix klingt der Surroundmix aber besser, weil er mir luftiger erscheint.

Gegenüber Stereo hat der 5.1-Mix noch einen weiteren Vorteil. Instrumente und Sounds werden im Raum verteilt und können sich so besser entfalten. Es macht die dichten und etwas übertriebenen Cinemascope Arrangements besser erfahrbar. Anscheinend hat das auch Roger King endlich verstanden, da es fast durchgehend in der hinteren Raumhälfte ordentlich zur Sache geht. Ob diverse Klangfiguren aus den Keyboards, Gitarren, Soundeffekte oder Backing Vocals, vieles findet sich hinten und an den Seiten. Es gibt auch einige Momente, in denen Sounds durch den Raum fliegen. An einigen anderen Stellen geht es hinten auch etwas ruhiger zu, aber man hat nie den Eindruck, dass der Mix dann zu frontlastig klingt.

Wertung: 91 %


Vorhandene Tonformate:
DTS-HD Master Audio 5.1
LPCM (48 kHz / 24 bit) Stereo

Album starten:

Das Album startet direkt in Surround Sound, wenn man es aus dem Menü über die Enter-Taste startet


Bonusmaterial:

Es gibt keinen Bonus


Anspieltipp:

Enter The Ring


Fazit:

Das Album ist ein Grower, mal sehen wie lange. Der Surroundmix ist im Vergleich zu früher nochmal deutlich besser.

Pros / Cons:
+ in weiten Teilen sehr guter Surroundmix und besserer Sound
+ High-Res (+1%)
– Musikalisch nur wenig neues aus dem Hause Hackett

 

GESAMTWERTUNG: 89 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

CD / Blu-ray: Die CD mit Blu-ray ist für ca. 25 Euro zu bekommen.

Stand: 27.02.2024

 


Links:

Offizielle Webseite von Steve Hackett

 

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