Simple Minds – New Gold Dream (81-82-83-84)


Erscheinungsjahr 1982 | Blu-ray Disc | New Wave

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1982 veröffentlichten die Simple Minds mit NEW GOLD DREAM ihr fünftes Studioalbum. Mit dieser Platte stellte sich endlich der kommerzielle Erfolg ein, was auch zum großen Teil daran lag, dass die neuen Songs nun Pop-orientierter waren. Zuvor machte die Band diverse Stilwechsel durch und kokettierte hier mal mit Punk, und dort mit Art Rock.

Kurz vor den Albumaufnahmen verließ Schlagzeuger Brian McGee aufgrund von Müdigkeitserscheinungen die Band und wurde zunächst durch drei Sessiondrummer ersetzt. Schließlich wurde einer der drei (Mel Gaynor) festes Bandmitglied und begleitete die Band dann auch auf die anschließende Tour.

Das Album erreichte in Groß-Britannien den dritten Platz und wurde mit seinem optimistisch-euphorischem Charakter Blaupause für vieles, was in den nächsten Jahren an Musik veröffentlicht wurde. So betrachten U2 NEW GOLD DREAM als große Influenz auf ihr 1984 herausgebrachtes Album THE UNFORGETABLE FIRE.

Der Surroundmix wurde bereits 2005 von Gitarrist Charles Burchwill und dem Mixing Engineer Ronald Prent erstellt. Letzterer war seinerzeit einer der Pioniere im Mixen von 5.1-Alben und erlernte sein Handwerk in den berühmten Tonstudios im holländischen Hilversum, wo Bands wie The Police oder The Rolling Stones Alben aufnahmen, um Steuern zu sparen. Dieser Mix wurde ursprünglich 2005 auf DVD-Audio veröffentlicht und 2016 dann auf Blu-ray (siehe Bild) sowie in einer Superdeluxe Ausgabe mit DVD wieder herausgebracht.  Die DVD der Superdeluxe Ausgabe enthält den Mix freilich nicht in High Resolution. Es gibt auch eine SACD von 2003, diese ist aber nur Stereo.


Tracklist:

1 Someone Somewhere In Summertime – 5:22
2 Colours Fly And Catherine Wheel – 3:49
3 Promised You A Miracle – 4:28
4 Big Sleep – 5:27
5 Somebody Up There Likes You –    5:45
6 New Gold Dream (81-82-83-84) – 6:08
7 Glittering Prize – 4:40
8 Hunter And The Hunted – 6:09
9 King Is White And In The Crowd – 7:32
10 In Every Heaven – 4:51

Gesamtdauer: 54:20


Die Musik:

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, haben wir es hier mit einem typischen 80er Jahre Pop- und NewWave-Album zu tun. Die Grundstimmung ist optimistisch, es gibt eine Menge Keyboards und Gitarrenspuren, die durch diverse Hall und Delayeffekte verfremdet werden. Zudem wird eine fundierte und knackige Rhythmusarbeit großgeschrieben. Wie bei so vielem aus den 80ern, nagt auch hier an der Produktion etwas der Zahn der Zeit, was aber nicht heißen soll, dass es keinen Spaß macht, das Album anzuhören. Verglichen mit vielen anderen Platten aus den 80ern klingt NEW GOLD DREAM überraschend zeitlos. Obwohl es durchgängig einen gleichmäßigen Sound verfolgt, bleibt es doch ziemlich abwechslungsreich.

Im Vergleich zum Originalmix von 1982 ist der Surroundmix um einige Minuten länger. Nahezu jedes Lied dauert nun etwas länger. Vermutlich wurden damals die Stücke aufgrund der begrenzten Kapazität des Vinyls gekürzt. Außerdem findet sich mit In Every Heaven ein Bonusstück darauf, welches man damals nicht mehr wiedergefunden hatte, da nirgends verzeichnet war, auf welchen Bändern die Aufnahme war.

Wertung: 80 %


Besetzung:

Jim Kerr – lead vocals
Charlie Burchill – guitars and effects
Michael MacNeil – keyboards and effects
Derek Forbes – bass guitar

Mel Gaynor – drums
Mike Ogletree – drums
Kenny Hyslop – drums
Sharon Campbell –  voice
Herbie Hancock – keyboards


Der Surroundmix:

Was positiv auffällt ist, dass der Mix sehr druckvoll daherkommt. Der Bass wummert präsent durchs Zimmer, ohne dass er zu aufdringlich wird. Im Vergleich dazu klingt der Originalmix dann schon richtig schwachbrüstig und erinnert an eine Audiokassettenaufnahme aus den 80ern. Man hat beim Klang der Blu-ray schon fast das Gefühl, man hört eine aktuelle Produktion von einer Band, die auf Retro macht und nach 80er Jahre klingen will.

Auch was die Verteilung der Instrumentenspuren im Raum angeht macht der Surroundmix Spaß. Vorne findet sich fast immer die Rhythmussektion, also Schlagzeug und Bass, die für das Grundgerüst sorgen. Das ist aber auch nicht immer so, denn gelegentlich finden sich auch Percussion-Spuren in den hinteren Kanälen und bei Hunter And The Hunted (mit Jazzlegende Herbie Hancock als Gast) erklingt der Bass im Intro sogar überraschenderweise hinten und geht dann beim Gesang in seine angestammte Position zurück.

Keyboards und Gitarren werden mal hier mal da verteilt. Synthieflächen finden sich oft in den hinteren Kanälen, während Leadsounds oft vorne zu hören sind. Im Vergleich zum alten Stereomix finden diese beiden Instrumente präziser den Weg in die Gehörgänge, während sie zuvor zum Teil ziemlich verwaschen klangen. Der für die 80er Jahre typische Einsatz von Hall, wurde nun etwas zurückgefahren, ist aber immer noch vorhanden.

Die letzten drei Abschnitte klingen so, als wäre der Surroundmix von NEW GOLD DREAM auf Referenzniveau. Leider stimmt das nicht so ganz, denn bei zwei Liedern fällt die Qualität erschreckend stark ab. Hierbei handelt es sich um das zweite und dritte Stück, Colours Fly And Catherine Wheel sowie Promised You a Miracle. Für diese beiden Songs wurden die Originalbänder nicht gefunden, sodass man hierfür nur einen Upmix generieren konnte. So finden sich hier in den hinteren Kanälen nur die langen Enden der Hallfahnen wieder. Das klingt dann entsprechend flach und wäre mit der heutigen Technik mit Sicherheit besser geworden. Doch die fehlende Räumlichkeit ist nicht das eigentliche Problem, denn die Klangqualität fällt eben zu den restlichen, druckvollen Songs deutlich ab. Das wirkt sich im Gesamtkontext sehr störend aus und klingt dann wirklich so, als hätte jemand aus Versehen sein Mixtape von 1982 auf die Blu-ray gepresst.

Wertung: 86 %


Vorhandene Tonformate:
DTS HD Master 5.1
LPCM 96/24 5.1
LPCM 96/24 2.0

Album starten:

Ein weiterer Minuspunkt ist das Menü. Das Album startet in Stereo, was man aber mittels Audiotaste beheben kann. Dies im Menü ohne TV zu ändern verlangt folgenden Tastencode: RECHTS RECHTS ENTER DOWN ENTER ENTER

2x RECHTS > ENTER > DOWN > 2x ENTER

 

Abwertung: -2%


Bonusmaterial:

Das Album ist etwas länger und hat einen Bonussong, ansonsten gibts auf der Blu-ray keine Extras


Anspieltipp:

Hunter and the Hunted


Fazit:

Es wäre ein Supermix, hätte man die fehlenden Bänder gefunden.

Pros / Cons:
+ sehr gute Abmischung und Klang bis auf zwei Ausnahmen
+ High Resolution (+1 %)
– Album startet nicht im Surroundmix (-2 %)
– die beiden Songs im Upmix sind ein Ärgernis

 

GESAMTWERTUNG: 83 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Blu-ray: Ist noch im Handel erhältlich und kostet etwa 18-21 Euro. Die Betonung liegt auf noch.

Superdeluxe Ausgabe: Was für Fans – viele Bonus CDs, DVD mit dem Mix (nicht High Resoltution!) sowie Musikvideos. Kostenpunkt 50 Euro.

Stand: 10.04.2018


Links:

Offizielle Seite der Simple Minds

 

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