Chicago – Chicago VI
Erscheinungsjahr 1973 | Blu-ray Disc | Jazzrock
Springen zu: Musik | Surroundmix | Albumstart | Bonusmaterial | Fazit | Verfügbarkeit
Zeit für Chicago und Zeit für eine Fortsetzung der genauen Betrachtung der Quadio-Box, die alle Alben der amerikanischen Band in quadrofonischer Abmischung auf Blu-ray enthält. In den 70er Jahren wurden insgesamt acht Studioalben und eine Greatest Hits Zusammenstellung im 4-Kanal-Sound veröffentlicht. In diesem Beitrag geht es um CHICAGO VI, welches nicht das sechste Studioalbum ist, sondern das fünfte. Nummer 4 war lediglich ein Livealbum und ist nie in Surround erschienen und fehlt somit auch in der Box.
Das 1973 produzierte Album CHICAGO VI wurde erstmals nicht in New York aufgenommen, sondern auf einer Ranch in Colorado, die der Produzent der Band in ein Tonstudio umgebaut hatte. Hier nahm die Gruppe dann auch die nächsten Jahre ihre Alben auf. Eine weitere Neuerung in der Bandgeschichte war die Hinzunahme von Gastmusikern.
Wie auch schon die Alben zuvor, ist auch diese Veröffentlichung zumindest in den USA sehr erfolgreich geworden und kam wieder auf Platz 1 der Billboard Charts. Der Quadrophonie Mix erschien zum ersten Mal 1974, welcher dann mit allen übrigen Quad-Mixen der Band 2016 in einer Blu-ray Box (Foto) wiederveröffentlicht wurde (hier mehr dazu lesen).
Tracklist:
1 Critics‘ Choice – 2:49
2 Just You ’n‘ Me – 3:42
3 Darlin‘ Dear – 2:56
4 Jenny – 3:31
5 What’s This World Coming To – 4:58
6 Something in This City Changes People – 3:42
7 Hollywood – 3:52
8 In Terms of Two – 3:29
9 Rediscovery – 4:47
10 Feelin‘ Stronger Every Day – 4:15
Gesamtdauer: 38:21
Zehn Stücke sind auf den knapp 38 Minuten des Albums enthalten, was zeigt, dass die Songs relativ kurz sind. Lediglich zwei Stücke kratzen an der 5-Minuten Marke. Man könnte meinen, dass Chicago hier weitestgehend auf instrumentale Passagen verzichtet haben. Dem ist aber nicht so. Die Band tobt sich, wie auch schon auf den früheren Platten an ihren Instrumenten aus. Allerdings wirken die Songs zugänglicher und etwas poporientierter, haben aber noch nichts vom Schwung alter Tage verloren.
Schon der Beginn des Albums überrascht ein wenig, denn statt einer fetzigen Nummer hat man hier die Klavierballade Critics‘ Choice gewählt, die sich mit den nörgelnden Musikkritikern auseinandersetzt. Neu im Sound ist zudem ein dezenter Einschlag von Country Rock, der vermutlich durch den Aufenthalt in Colorado hervorgerufen wurde.
Wertung: 79 %
Besetzung:
Peter Cetera – bass, lead and backing vocals, harmonica
Terry Kath – electric and acoustic guitars, slide guitar, lead and backing vocals
Robert Lamm – acoustic piano, Hammond organ, clavinet, Wurlitzer electric piano, Fender Rhodes, ARP synthesizer, Hohner Pianet, lead and backing vocals
Lee Loughnane – trumpet, backing vocals, percussion
James Pankow – trombone, brass arrangements
Walter Parazaider – saxophones, flute
Danny Seraphine – drums, percussion
Laudir de Oliveira – congas
Joe Lala – congas
J. G. O’Rafferty – pedal steel
Auch auf dem Quadrophonie Mix ist der Beginn des Albums etwas überraschend und ich sage mal etwas gewöhnungsbedürftig. Das Klavier findet sich hier vorne, der Gesang dagegen hinten. Zudem ist der Gesang durchsetzt mit Delayeffekten und ist zudem gedoppelt. Das klingt leider ziemlich nervig. Das ist auch schon in der Original Stereoabmischung so. Hier wollte man das Stück besonderer machen als es ist, was ziemlich nach hinten gegangen ist. Bezeichnend, dass ich als Kritiker ausgerechnet an Critics‘ Choice herumnörgeln muss. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt an dem Mix.
Denn wie auch schon auf den anderen Alben, überzeugt der alte Surroundmix aus den 70ern auf ganzer Linie und klingt zudem auch für 45 Jahre alte Aufnahmen sehr klar. Wer auf weiträumig im Raum verteilte Instrumente steht, der wird begeistert sein. Hinten pusten einem zumeist die Bläser in den Nacken, die vorderen Kanäle sind für Schlagzeug, Bass und Gesang reserviert. Gitarren und Keyboards sind zumeist an den Seiten vorzufinden, mit einer Tendenz zu hinten. Es gibt aber auch hier viele Variationen in der Ortung der Instrumente. Außerdem finden sich einige Stellen, wo man meint, dass sich das solo-spielende Instrument im Raum bewegt, wie zum Beispiel die Orgel in What‘s This World Coming To.
Wertung: 96 %
Vorhandene Tonformate:
DTS HD Master 4.0
DTS HD Master Stereo
Album starten:
Der Quad-Mix startet sofort, nachdem die Blu-ray geladen wurde. Perfekt.
Bonusmaterial:
Auf diesem Album, wie auch auf den anderen Alben der Quadio-Box gibt es keine Extras. Was aber unbedingt erwähnt werden muss, ist die Art der Verpackung des Albums. Es kommt in einem Mini-Vinyl-Cover in Gatefold-Optik, wie es auch in den 70ern veröffentlicht wurde. Sogar eine Minischutzhülle hat man der Blu-ray spendiert, was mir so noch nie untergekommen ist. Zudem beinhalten die Alben noch die Beigaben, die auch die Erstveröffentlichungen damals hatten, wie Textbeilagen, Poster, Bügelbilder und so weiter. Das macht die gesamte Box auch von außen sehr hochwertig. CHICAGO VI kommt mit einem geprägten Mini-Gatefold-Cover daher (siehe Foto).
Anspieltipp:
What’s This World Coming To
Die gesamte Quadio-Box ist ein Muss für jeden Surround- und Chicago-Fan. Für CHICAGO VI gilt: Mit Ausnahme der Ode an die Kritiker ganz großes Kino.
Pros / Cons:
+ Sehr gute quadrophonische Abmischung
+ High Resolution (+1 %)
+ Album startet automatisch
– leider keine Downlaodcodes enthalten, um das Album auch unterwegs zu hören.
GESAMTWERTUNG: 86 %
Erläuterungen zur Bewertung
Blu-ray: Das Album gibt es nur in der Gesamt Quadio-Box, die mehr und mehr weniger verfügbar wird. Mittlerweile kostet die Box etwa 250 €.
Stand: 20.05.2019
Links:
Offizielle Seite von Chicago