Trevor Rabin – Rio


Erscheinungsjahr 2023 | Blu-ray Disc | Rock

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Der südafrikanische Songwriter und Musiker Trevor Rabin dürfte vielen aus seiner Zeit bei Yes bekannt sein. Rabin nahm Anfang der 80er-Jahre den Platz von Steve Howe ein, als dieser mit anderen Musikern die Supergroup Asia gründete. Mit Rabin wurde die Musik von Yes poporientierter und sie hatten 1983 mit dem Album 90125 und dem Hit Owner Of A Lonely Heart ihre erfolgreichste Zeit.

Trevor Rabin blieb über 10 Jahre Gitarrist und Keyboarder bei Yes, bevor er im Anschluss an das Album TALK, welches 1994 erschien, wieder von Steve Howe ersetzt wurde. Anschließend baute sich Rabin ein durchaus lukratives zweites Standbein auf. Er erstellte ab Mitte der 90er zahlreiche Filmmusiken, vor allem für Actionfilme, die von Jerry Bruckheimer produziert wurden. Dazu zählen Blockbuster wie Con Air, Armageddon, Bad Boys II und Das Vermächtnis der Tempelritter.

Durch seine ausgiebige Arbeit an Filmscores passierte es nur sehr selten, dass Trevor Rabin an Songs arbeitete. Im Oktober 2023 erschien nun sein Soloalbum RIO, welches zum ersten Mal wieder Songs präsentiert. Das letzte Mal dürfte es in der Tat das Yes-Album TALK gewesen sein. Der Titel hat nichts mit der Stadt am Zuckerhut zu tun. Stattdessen nimmt der Albumtitel Bezug auf den Namen seiner Enkelin.

Trevor Rabin Rio 5.1 Surround Sound


Tracklist:

1 Big Mistakes – 5:34
2 Push – 6:48
3 Oklahoma – 6:52
4 Paradise – 7:03
5 Thandi – 4:22
6 Goodbye – 5:10
7 Tumbleweed – 4:08
8 These Tears – 5:18
9 Egoli – 4:03
10 Toxic – 5:45

Gesamtdauer: 55:03


Die Musik:

Musikalisch erkennt man sofort die Nähe zu den Yes-Alben, die zwischen 1983 und 1994 erschienen sind. Auch produktionstechnisch erinnert vieles am Sound an die damalige Zeit. Da sich Rabin damals den Gesang mit Jon Anderson geteilt hat, ist seine Stimme auch keine Unbekannte. So kommt es, dass man sich immer wieder dabei ertappt fühlt, zu glauben, dass es sich bei RIO um ein verschollenes Yes Album handelt, welches Ende der 80er aufgenommen wurde. Nur Jon Anderson fehlt.

Das Album bietet einen reichhaltigen Mix an verschiedenen Musikstilen, wobei der 80er-Jahre Stadionrock über allem thront. Aber es gibt hier und da auch etwas Country und Jazz, Pop und Rock. Insgesamt fehlt aber der rote Faden. Es ist eher eine lose Ansammlung an Songs. Fast hat man das Gefühl, Trevor Rabin hätte eine Platte gemacht aus Songs, die er die letzten 30 Jahre komponiert und in seiner Schublade aufbewahrt hatte. Mir persönlich fehlt der Zugang zum Album, da zündet leider nicht viel, obwohl ich eigentlich großer Fan der Yes-Alben bin, an denen Trevor Rabin beteiligt war.

Wertung: 68 %


Besetzung:

Trevor Rabin – Vocals, Backing Vocals, Guitars, Keyboards, Bass, Drums, Percussion, Mandolin, Banjo, Dobro
Lou Molino – Drums, Backing Vocals
Dante Marchi – Backing Vocals
Liz Constantine – Backing Vocals
Vinnie Colaiuta – Drums, Percussion
Charlie Bisharat – Violin


Der Surroundmix:

Wie die Musik, so ist leider auch der Surroundmix über große Strecken des Albums. Dieser zündet nämlich auch zum großen Teil nicht und ist zumeist recht langweilig ausgefallen. Dabei sind die Stücke doch recht umfangreich arrangiert und es hätte die Arrangements mit Sicherheit aufgewertet, wenn diese mit mehr Sorgfalt in Surround abgemischt worden wären.

Erstellt hat den Mix Paul Lindford, mit dem Trevor Rabin an einigen Filmmusiken mitgearbeitet hat. Rabin selbst sagte in einem Interview, dass es die Idee der Plattenfirma war, einen 5.1 Mix zu erstellen, er selber aber schon seit längerer Zeit aufgrund seiner Tätigkeit fürs Kino und Fernsehen in 5.1 arbeitet. Doch leider ist es etwas anderes, Filme in 5.1 abzumischen, statt nur Musik. Viel zu oft hat man nämlich das Gefühl, dass in den Rears Platz gelassen wurde für Sounds, die man dort eben in Actionfilmen vermuten würde.

Im großen Ganzen ist der Mix ziemlich frontlastig ausgefallen. In den Rear-Kanälen gibt es zumeist Anteile von Gitarrenriffs und Keyboards zu hören, die auch schon vorne wahrgenommen werden. Dadurch sind diese bei einigen Stücken etwas weiter im Raum platziert. Wirklich diskret, dass also etwas nur hinten zu hören ist, wird es aber so gut wie nie. Solche Momente gibt es, aber es sind zumeist Soundeffekte, die für wenige Sekunden in dem einen oder anderem Stück für ein Surround-Feeling sorgen.

Manche Songs klingen durch die etwas mittigere Platzierung von Gitarren und Keyboards räumlicher. Auch bei Chorgesang ist das bei einigen Stücken der Fall. Das Stück Tumbleweed dürfte aus genau diesem Grund für die größten A-ha-Momente in der Surroundabmischung sorgen. Dieses Stück beginnt mit einem längeren A-cappella Intro, wobei Rabins Stimmen diverse Effekte durchlaufen. Die verfremdeten Stimmen sind hier sowohl vorne als auch hinten zu vernehmen. Im späteren Verlauf des Stückes sind es dann auch einige Gitarrenspuren, die man hinten wahrnimmt. Auch im anschließenden Stück These Tears lässt sich eine gewisse Immersivität erkennen, wenn Keyboardflächen zu Beginn durch den gesamten Raum schweben. Hier zeigt sich, dass bei RIO mehr gegangen wäre.

Wertung: 75 %


Vorhandene Tonformate:
DTS HD Master  5.1
LPCM 48/24 2.0

Album starten:

Das Album startet direkt in 5.1 beim Drücken der Enter-Taste im Menü.

 


Bonusmaterial:

Auf der CD gibt es drei Bonustracks, die es aber nicht geschafft haben, auch in 5.1 abgemischt zu werden.


Anspieltipp:

Tumbleweed, These Tears


Fazit:

Der Surroundmix hätte das Album interessanter gestalten können. Tut er aber nicht.

Pros / Cons:
+ Einfacher Album-Start in Surround über die Enter-Taste
+ High Resolution (+1 %)
– Surroundmix ist ziemlich mittelmäßig.

 

GESAMTWERTUNG: 74 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

CD / Blu-ray: Diese Ausgabe gibt es für ca. 25 Euro.

Stand: 26.01.2024

 


Links:

Offizielle Webseite von Trevor Rabin

 

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