Tears For Fears – Songs From The Big Chair
Erscheinungsjahr 1985 | Blu-ray Disc | New Wave
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Mit ihrem zweiten Longplayer SONGS FROM THE BIG CHAIR gelang der englischen New Wave Formation Tears for Fears 1985 der internationale Durchbruch. Auf dem Album befinden sich die beiden Hits Shout und Everybody Wants to Rule the World, welche auch heute noch im Radio gespielt werden und vielen geläufig sein dürften. SONGS FROM THE BIG CHAIR unterscheidet sich beträchtlich von seinem Vorgänger THE HURTING, der noch deutlich melancholischer und düsterer daherkam.
Thematisch setzen sich die Songtexte, wie so oft bei Tears for Fears, mit der Psychologie auseinander. Der Albumtitel ist angelehnt an eine amerikanische Miniserie aus den 70er Jahren, in der die Protagonistin sich nur im großen Sessel ihres Psychiaters sicher fühlte.
2014 erstellte Steven Wilson einen Surroundmix, der Bestandteil einer luxuriösen und teuren Sonderedition war, zusätzlich aber auch als Pure Audio Blu-ray veröffentlicht wurde, die hier besprochen wird.
Tracklist:
1 Shout – 6:33
2 The Working Hour – 6:31
3 Everybody Wants to Rule the World – 4:11
4 Mothers Talk – 5:06
5 I Believe – 4:54
6 Broken – 2:38
7 Head over Heels – 4:32
8 Listen – 6:54
Gesamtdauer: 42:02
Auf den ersten Blick mag die Musik auf diesem Album den typischen synthetischen, verhallten Pop-Sound der 80er Jahre haben. Die Produktion ist vornehmlich auf Rhythmus und viele perkussive Spielereien ausgelegt, Gitarren spielen eine eher untergeordnete Rolle. Und dennoch handelt es sich nicht um ein reines Popalbum, da hierfür die Songstrukturen und Arrangements doch um einiges aufwendiger sind. Man gibt den Songs Raum zum atmen, es gibt ausgedehnte Instrumentalpassagen, sodass die meisten Lieder eigentlich zu lang sind um im Radio gespielt zu werden.
Als Gastmusiker finden sich auf dem Album so illustre Gäste wie Jerry Marotta (Schlagzeuger bei Peter Gabriel) und Saxophonist Mel Collins (King Crimson, Camel). Einiges auf dem Album klingt auch heute noch richtig gut, doch an anderen Stellen ist es, wie vieles aus den 80ern stark gealtert. So fragt man sich beim Intro von Mothers Talk, wann die Schmidteinander Hupfdolls denn endlich auftreten.
Wertung: 78 %
Besetzung:
Roland Orzabal – guitar, keyboards, lead vocals, grand piano bass synth, LinnDrum
Curt Smith – bass guitar, vocals
Ian Stanley – keyboards LinnDrum programming
Manny Elias – drums
Chris Hughes – drums
Jerry Marotta – percussion
Will Gregory – saxophone
Mel Collins – saxophone
Andy Davis – grand piano
Neil Taylor – guitar
Sandy McLelland – backing vocals
Stevie Lange – backing vocals
Annie McCaig – backing vocals
Marilyn Davis – backing vocals
Der Surroundmix von SONGS FROM THE BIG CHAIR klingt genau da klasse, wo man es sich als Kenner des Albums vorher ausgemalt hatte. Wenn es rhythmisch zur Sache geht und man eine Vielzahl von verschiedenen Schlaginstrumenten hört, werden diese überall im Raum verteilt und man hat das Gefühl in einer Trommel- oder Linn-Drum-Fabrik zu sein. Gerade bei The Working Hour finde ich den Drumsound sehr gelungen. Dieser Song dürfte sound- und surroundtechnisch das Highlight auf der Platte sein. Hier klingt alles sehr ausgewogen und Präzise.
Das ist aber nicht auf allen Stücken des Albums der Fall, denn ab und an lässt der 80er Jahre Hall-Wahn auch hier die Instrumente etwas verwaschener klingen. Ich finde es aber richtig, dass Wilson den Hall beibehalten hat, um das Album authentisch und gewohnt klingen zu lassen und keinen völlig neuen Mix erstellt hat.
Die Einsätze der zum Teil vielen Keyboardspuren wissen ebenfalls zu überzeugen. Vor allem im letzten Song Listen fügen viele Synthesizer, die um den Hörer platziert sind, eine schöne Atmosphäre hinzu und man will genau das tun, was das Stück einem vorschreibt, nämlich genau hinhören.
Für einen Song konnten die Masterbänder nicht gefunden werden. Hierbei handelt es sich um das kurze Stück Broken, welches später bei Head over Heels noch eine Reprise erfährt. Hier hat Steven Wilson mit Hilfe der Penteo-Software einen Upmix aus dem Stereosignal erstellt, der sich überraschend nahtlos ins Album einfügt. Die Software ist der Hammer, wenn man es nicht weiß, würde man nie auf den Gedanken kommen, dass man hier einen Upmix hört.
Wertung: 91 %
Vorhandene Tonformate:
DTS HD Master 5.1
LPCM 96/24 5.1
LPCM 96/24 2.0
Startet automatisch in DTS HD Master
Es gibt keine Extras
Anspieltipp:
The Working Hour
Wer den Sound der 80er Jahre mag, kann hier bedenkenlos zuschlagen.
Pros / Cons:
+ sehr gute Abmischung
+ High Resolution (+1 %)
+ Album startet automatisch
– musikalisch nagt der Zahn der Zeit an einigen Stellen
GESAMTWERTUNG: 88 %
Erläuterungen zur Bewertung
Blu-ray: Ist noch ohne Probleme zu bekommen und kostet etwa 18 Euro.
Super Deluxe Edition: Wird nur noch sporadisch angeboten und hat einen wertzuwachs wie aktuell der Bitcoin. Zur Zeit: ca. 500 Euro
Stand: 19.12.2017
Links:
Offizielle Seite von Tears for Fears
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