XTC – Nonsuch


Erscheinungsjahr 1992 | DVD-Audio (auch als Blu-ray) | Alternative Rock

XTC ist eine der Bands, die die Ehre hat, ihre Platten von Steven Wilson in 5.1 remixed zu bekommen. Auf den ersten Blick mag dies etwas verwunderlich erscheinen, da Wilson vornehmlich Bands aus dem Bereich des Progressive Rock abarbeitet. XTC kommen zwar auch wie diese Bands aus England und haben sich in den 70er Jahren gegründet, sind aber eher dem New Wave zuzuordnen, also der Musikrichtung, die neben dem Punk dem Progressive Rock Ende der 70er Jahre schwer zusetzte.

Doch wenn man es nicht so genau nimmt mit Musikrichtungen, und außer Acht lässt, dass sich Prog und New Wave zueinander verhalten müssen wie Materie und Antimaterie, lässt sich in der Musik von XTC eine gemeinsame Schnittmenge heraushören. Die Musik von XTC ist, ähnlich wie die langen progressiven Epen, nichts, was man nebenbei hören kann, sondern eher etwas, auf das man sich einlassen muss. Es klingt zum Teil wie fröhliche Popsong, beherbergt aber beim richtigen hinhören genussvolle Arrangements und untypische Harmonien. Von Kritikern gefeiert und auf Händen getragen, konnten XTC aber nie wirklich viele Alben verkaufen. Hört man sich aber Platten wie DRUMS AND WIRES von 1979 an, welches wie eine Alternative Rock Veröffentlichung aus den 90ern klingt, kommt man zu dem Schluss, dass XTC durchaus die eine oder andere Band nachhaltig beeinflusst haben. weiterlesen…

Marillion – F.E.A.R.


Erscheinungsjahr 2016 | SACD | Progressive Rock

Marillion gehört zu einer der innovativsten Bands des Rockbusiness. Nicht weil sie überaus innovative Musik machen, die zahlreiche Bands inspiriert haben, sondern weil sie vor langer Zeit neue Wege an Vertriebsmöglichkeiten ihrer Alben beschritten haben. Die britischen Musiker dürften die Urväter des Crowdfunding sein, als sie um die Jahrtausendwende ihre Fans fragten, ob sie das kommende Album vorfinanzieren würden, da keine zahlungswillige Plattenfirma und somit kein Geld für das Tonstudio zur Verfügung stand. Da Marillion nicht über sehr viele, aber zumindest über sehr treue Fans verfügt, waren die Kassen dennoch schnell gefüllt, was das Überleben der Band sicherte.

Spätestens seit Mitte der 90er findet Marillion in den Charts so gut wie nicht statt, da ihre Musik nichts ist, was die Masse als anziehend betrachtet. Dennoch dürfte jeder mindestens ein Lied der Band kennen. Kayleigh war Mitte der 80er Jahre ein Riesenhit und wird auch heute noch regelmäßig im Radio gedudelt. Eine typische Single war dies damals aber auch nicht, sondern mehr oder weniger vier Minuten herausgeschnittene Musik ihres damaligen Konzeptalbums MISPLACED CHILDHOOD, was im Grunde ein einziges 40 Minuten langes Lied auf zwei Plattenseiten ist und innerhalb dieser Zeit viele musikalische Wechsel beinhaltet.
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Fleetwood Mac – Tusk


Erscheinungsjahr 1979 | DVD | Rock

1977 veröffentlichten Fleetwood Mac mit Rumours ein Album, welches alle Rekorde brach und eine zeitlang das meistverkaufte Rockalbum der Geschichte wurde. Für den Nachfolger fand die Gruppe sich ein Jahr später wieder im Tonstudio zusammen. Das Plattenlabel wollte als Ergebnis ein zweites Rumours haben, welches sich im Idealfall ähnlich gut verkaufen sollte. Die Band hatte aber andere Pläne und wollte das neue Album völlig anders klingen lassen. Vor allem Gitarrist Lindsey Buckingham ließ sich einige produktionstechnische Kniffe einfallen, um einige Songs seltsam klingen zu lassen und dem Album einen experimentellen Charakter zu geben. Zudem stand früh fest, dass man ein Doppelalbum einspielen wollte. weiterlesen…

Dire Straits – Brothers in Arms


Erscheinungsjahr 1985 | SACD | Rock

Nachdem Mark Knopfler den Soundtrack zu dem Film Local Hero beisteuerte, trommelte er Ende 1984 seine Bandkollegen zusammen, um an einem neuen Album der Dire Straits zu werkeln. BROTHERS IN ARMS wurde schließlich das erfolgreichste Album der Band und verkaufte sich knapp 30 Mio. mal. Es war eines der ersten Alben, welches komplett digital produziert wurde. Dies und die Tatsache, dass BROTHERS IN ARMS auf CD gegenüber der Vinylfassung knapp 10 Minuten länger war (ohne Verwendung irgendwelcher Bonustitel), brachte der Compact Disc Industrie einen großen Schub, der mit der Zeit die gute schwarze Schallplatte verdrängen sollte. weiterlesen…

David Gilmour – Rattle That Lock


Erscheinungsjahr 2015 | Blu-ray / DVD | Rock

Pink Floyd Gitarrist David Gilmour veröffentlichte im September 2015 sein viertes Solo-Album mit dem Titel RATTLE THAT LOCK. Dass er daran arbeitete wurde bereits bekannt, bevor Pink Floyd sein Album THE ENDLESS RIVER ankündigte. Gilmour und seine beteiligten Musiker arbeiteten zum Teil parallel an beiden Alben. Dadurch war es möglich, an THE ENDLESS RIVER im Geheimen zu werkeln und es mit einem Paukenschlag anzukündigen.

Für die meisten Texte war Schriftstellerin Polly Samson verantwortlich, die mit David Gilmour verheiratet ist. Sie ließ sich unter anderem von John Miltons Paradise Lost inspirieren.
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Tony Banks – The Fugitive


Erscheinungsjahr 1983 | DVD | Pop-Rock

Als Genesis 1982 eine Pause einlegte, arbeitete Keyboarder Tony Banks zum einen an dem Soundtrack für den Film The Wicked Lady und zum anderen an seinem zweiten Soloalbum THE FUGITIVE, welches dann im Juni 1983 erschien. Musikalisch deutete THE FUGITIVE an, wohin einige Monate später auch die Reise mit Genesis weitergehen sollte: Vom Progressive Rock der 70er Jahre war kaum mehr was übrig, statt dessen konzentrierte man sich vermehrt auf chartfreundlichen Poprock.

Tony Banks, der sich am liebsten mit ausufernden, längeren und progressiven Stücken und ungewöhnlichen Harmonien beschäftigte, legte mit THE FUGITIVE ein Popalbum hin, welches einige Zeit später eine Blaupause für Nik Kershaws Charterfolge werden sollte. Im Gegensatz zu seinem ersten Soloalbum aus dem Jahr 1979, welches noch deutlich den epischen Genesis-Geist der 70er Jahre atmete, übernahm Banks auf THE FUGITIVE alle Lead Vocals selber. Sein Gesang ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und klingt wie eine exakte Mischung aus Al Stewart, Alice Cooper, Neil Tennant, Brian Molko und John Lennon. weiterlesen…

Riverside – Love, Fear and the Time Machine


Erscheinungsjahr 2015 | DVD-Audio | Progressive Rock

Bei Riverside handelt es sich um eine aus Polen stammende Band, die Progressive Rock spielt. Eigentlich kann ich mit modernen Progressive Rock Bands recht wenig anfangen. Musik zu machen, wie sie Bands (wie Genesis, Yes, Pink Floyd) bereits vor 45 Jahren gemacht haben, um innovativ und neu zu klingen, ist heute alles andere als innovativ oder gar progressiv im eigentlichen Sinne des Wortes. So habe ich die letzten Jahre Riverside völlig ignoriert, obwohl ich bereits viele begeisterte Kommentare vernommen habe und mich stets gewundert habe, dass eine polnische Band westlich von Oder und Neiße so angesagt ist, und das nicht nur in Deutschland, sondern Weltweit.

Als ich zufällig erfuhr, dass das aktuelle Album LOVE, FEAR AND THE TIME MACHINE in 5.1 aufgelegt wird, stieg schlagartig mein Interesse, denn man ist ja immer auf der Suche nach neuen Alben im Surroundsound. Also habe ich mal bei Youtube reingehört und war sofort angefixt. Es sind nicht nur die tollen Melodien und die geschmackvollen Arrangements, die mich begeistern. Riverside macht nicht stur auf 70er Jahre Prog mit typischem 70er Jahre Sound, sondern nutzt auch hier und da elektronische Effekte, die alles moderner und zeitgemäßer klingen lassen. Und die Jungs fürchten sich auch nicht davor, gelegentlich etwas bewusst poppiger zu klingen und zum Beispiel an A-ha zu erinnern. weiterlesen…

Chicago – Quadio (Box-Set)


Erscheinungsjahr 2016 | Blu-ray Disc | Jazzrock

Heute will ich mal nicht ein konkretes Album vorstellen, sondern eine ganze Box. Im letzten Jahr wurde von der amerikanischen Band Chicago eine Box mit insgesamt neun Blu-Rays veröffentlicht, die die Quadofonie-Mixe enthalten, die in den 70er herausgebracht wurden. Darauf befinden sich die ersten acht Studioalben der Band und ein Greatest Hits Album.

Die Alben liegen nicht in 5.1 vor, sondern in der damaligen originalen 4.0 Abmischung. Der Subwoofer wird nur angesteuert, wenn das Bass Management des Verstärkers entsprechend eingestellt wurde, was in der Regel beim kleinen, schwachen Satellitenboxen der Fall ist. Der Center bleibt stumm. Um es vorwegzunehmen: Der Qualität der Abmischung tut das keinen Abbruch. weiterlesen…

R.E.M. – Green


Erscheinungsjahr 1988 | DVD-Audio | Alternative Rock

GREEN war das erste Album, welches die amerikanische Band R.E.M. über eine große Plattenfirma (Warner) veröffentlichte. Mit diesem Album gelang ihnen im Heimatland der endgültige Durchbruch. International passierte das erst mit dem nächsten (OUT OF TIME), auf dem sich das allseits bekannte Losing My Religion befindet.

Waren die ersten R.E.M. Veröffentlichungen im großen Ganzen melancholische Songs in Moll, wollte man jetzt vermehrt ironische Popsongs in Dur schreiben. Hinzu kam der Einsatz von ungewohnten Instrumenten wie, Akkordeon, Mandoline und Hawaiigitarre. weiterlesen…

Eric Clapton – 451 Ocean Boulevard


Erscheinungsjahr 1974 | SACD | Blues Rock

Nachdem Eric Clapton seine Gitarre mehrere Jahre lang gegen eine Heroinnadel tauschte, nahm er 1974 nach einer erfolgreichen Entziehungskur sein zweites Soloalbum auf. Der Name des Albums ist die Adresse seines Hauses, in dem Clapton während der Aufnahmen wohnte. Das Haus ist auf dem Plattencover verewigt und befand sich in dem kleinen Städtchen Golden Beach in Florida. Nach dem großen Erfolg des Albums musste der Straßenname aufgrund pilgernder Fans geändert werden, mittlerweile heißt sie aber wieder Ocean Boulevard.

Der große Hit von 451 OCEAN BOULEVARD ist mit Sicherheit das Bob Marley Cover I Shot the Sheriff, das durch Eric Clapton zum Evergreen wurde, aber erst Recht Bob Marley einem größeren Publikum näher brachte. weiterlesen…