Neil Young – After The Gold Rush


Erscheinungsjahr 1970 | STREAMING | Folk-Rock

Eine Dolby Atmos Streaming Review

Als im letzten Jahr die Nachricht kam, dass in Kürze zehn ältere Alben von Neil Young in Dolby Atmos veröffentlicht werden würden, war mir eins klar: Das erste Album, welches ich davon hören würde, müsse auf jeden Fall AFTER THE GOLD RUSH sein, ist dieses doch mein Lieblingsalbum des kanadischen Musikers. Zum Glück gehört es zu diesen zehn auserwählten Veröffentlichungen, die man seit einiger Zeit bei Apple und Co. in Dolby Atmos hören kann.

Neil Youngs AFTER THE GOLD RUSH ist ein Album, das im September 1970 heraus kam. Als drittes Soloalbum des Künstlers und Mitglieds von Crosby, Stills, Nash and Young (CSNY) erschien es kurz nach deren Erfolgsalbum DÉJÀ VU. Das Album bietet eine Mischung aus Folk-Rock mit elf Titeln, darunter die Singles Only Love Can Break Your Heart und When You Dance I Can Really Love, die in den Billboard Hot 100 platziert waren.

Die Entstehungsgeschichte des Albums spiegelt Neil Youngs kreative Phase wider, in der er innerhalb eines Jahres sowohl zwei Soloalben als auch CSNYs DÉJÀ VU aufnahm. Die Aufnahmen erfolgten in verschiedenen Studios, darunter die Sunset Sound Studios in Los Angeles und ein provisorisches Kellerstudio in Youngs Haus in Topanga.

Musikalisch präsentiert sich das Album als Abkehr von Youngs früheren experimentellen Neigungen hin zu einem Mix aus Folk-Rock mit Einflüssen von Hardrock, Country und Folk. Trotz gemischter Kritiken in den USA wurde AFTER THE GOLD RUSH ein Erfolg und erreichte auch in Europa Anerkennung, als es 1997 vom Guardian auf Platz 47 der 100 besten Alben aller Zeiten gewählt wurde. Das Albumcover zeigt Neil Young in einer städtischen Umgebung, die solarisierte Fotografie verleiht seinem Gesicht eine markante Dimension.

Neil Young After The Gold Rush Dolby AtmosScreenshot Apple Music App


Tracklist:

1 Tell Me Why – 2:54
2 After the Gold Rush – 3:45
3 Only Love Can Break Your Heart – 3:05
4 Southern Man – 5:41
5 Till the Morning Comes – 1:17
6 Oh, Lonesome Me – 3:47
7 Don’t Let It Bring You Down – 2:56
8 Birds – 2:34
9 When You Dance I Can Really Love – 3:44
10 I Believe in You – 3:24
11 Cripple Creek Ferry – 1:34

Gesamtdauer: 35:10


Der Dolby Atmos Mix:

AFTER THE GOLD RUSH ist größtenteils sparsam instrumentiert, daher fand ich es interessant zu erfahren, wie dieses Album in Dolby Atmos umgesetzt wurde. Das im letzten Jahr veröffentlichte neue Album von Neil Young mit dem Titel BEFORE AND AFTER konnte bereits positiv überraschen, da es größtenteils eine Soloperformance von Young ist und in Dolby Atmos durchaus eine gute Figur macht.

Der Dolby Atmos Mix bringt eine klare Erkenntnis. Obwohl ich das Album seit fast 25 Jahren kenne, war mir nicht bewusst, wie viel Chorgesang es beinhaltet. Der Chorgesang kommt im Atmos Mix besonders eindrucksvoll zur Geltung. Ob bei Tell me Why, Only Love Can Break Your Heart oder Birds – der mehrstimmige Gesang füllt den gesamten Raum aus, von vorne, von hinten, von den Seiten und von oben. Es vermittelt den Eindruck, dass man jede einzelne Stimme separat heraushören kann. So macht Mehrkanal richtig Spaß!

In Bezug auf die Verteilung der Instrumente im Raum ist das Klavier, wenn es als Soloinstrument agiert, im gesamten Raum zu hören. Das ist auch bei BEFORE AND AFTER der Fall. Wenn es jedoch Teil einer größeren Instrumentierung ist, hört man es meistens auf der rechten Seite, während links Platz für die Gitarren ist. Gelegentlich kann man es auch hinten hören, was hier und da auch für die Gitarren gilt. Grundsätzlich passiert direkt hinter dem Hörplatz nicht so viel, mit Ausnahme des bereits erwähnten Chorgesangs. Der hat jedoch bei fast jedem Song der Platte seinen Einsatz, sodass es nur selten zur deutlichen Stille hinten kommt.

Die oberen Lautsprecher haben vor allem eine unterstützende Wirkung. Neben dem Chor werden auch Klavier und Gitarren etwas höher positioniert. Manchmal befindet sich das Schlagzeug ebenfalls etwas weiter oben. Besonders beeindruckend ist das Hornsolo im Titelstück, das buchstäblich über der Klavierbegleitung thront.

Der Gesamtsound ist größtenteils sehr gut und klar. Allerdings fällt ein Stück aus dem Rahmen: When You Dance I Can Really Love. Dieses wirkt im Vergleich zum Rest etwas dumpf und vermittelt einen geringeren räumlichen Effekt. Es ist auch der einzige Song, bei dem der Chorgesang nicht so gut zur Geltung kommt. Dieser findet hier irgendwo undefiniert vorne und oben statt. Für mich deutet dies darauf hin, dass es sich hierbei möglicherweise aufgrund nicht gefundener Bänder um einen Upmix handelt, oder der Mix wurde bei diesem Stück einfach verhunzt.


Anspieltipp:

After The Gold Rush, Birds


Fazit:

Beileibe kein Referenzmix, aber dennoch sehr geschmackvoll realisiert.

 

WERTUNG DOLBY ATMOS MIX: 86 %

 


Verfügbarkeit:

Streaming: Den Dolby Atmos Mix von AFTER THE GOLD RUSH gibt es bei entsprechendem Abo bei Apple Music und wahrscheinlich auch bei Amazon und Tidal zu hören (es sei denn, diese wählten stattdessen 360 Reality Audio als immersives Audioformat).

Stand: 22.07.2024


Links:

Offizielle Webseite von Neil Young

 

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