Louise Patricia Crane – Netherworld


Erscheinungsjahr 2024 | DVD | Progressive Rock

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Louise Patricia Crane ist eine nordirische Singer-Songwriterin und bildende Künstlerin, die 1984 in Belfast geboren wurde. Ihre musikalische Laufbahn begann als Frontfrau der Gothic-Rock-Band Solemn Novena, bevor sie sich auf ihre Solokarriere konzentrierte. Ihr 2020 veröffentlichtes Debütalbum DEEP BLUE brachte ihr viel Lob von Kritikern ein und festigte ihren Ruf als eine der bedeutendsten Stimmen im progressiven Rock. Mit ihrer Mischung aus romantischem Eskapismus und traumhaften Klängen wird sie oft als „die neue Königin des psychedelischen Prog“ bezeichnet.

Am 12. Juli 2024 erschien ihr zweites Album NETHERWORLD, das als Fortsetzung ihres Debüts konzipiert ist. Inspiriert von magischem Realismus und den dunklen Geschichten der Brüder Grimm nimmt das Album die Zuhörer mit auf eine Reise durch geheimnisvolle Klanglandschaften und persönliche Erlebnisse. Louise Patricia Crane vertieft sich in diesem Werk stärker in ihre inneren Welten und erzählt musikalisch von der Suche nach Identität und Wahrheit.

Die Produktion von NETHERWORLD zeichnet sich durch eine beeindruckende Liste an Gastmusikern aus. Jakko Jakszyk von King Crimson war nicht nur Co-Produzent und Co-Autor vieler Stücke, sondern steuerte auch Gitarre, Gesang und Tasteninstrumente bei. Tony Levin übernahm den Bass auf fast allen Stücken, während Mel Collins das Saxophon beisteuerte. Mit Ian Andersons Flötenspiel und der Violine von Shir-Ran Yinon sind auf dem Album weitere prominente Gäste verewigt.

Da das Album von Jakko Jakszyk abgemischt wurde, verwundert es nicht, dass es davon auch einen Mix in Surround Sound gibt. Jakszyk hatte zuvor sein Soloalbum SECRETS & LIES in 5.1 abgemischt und hatte auch auf den Jethro Tull Reissues immer wieder mal einige Live-Mitschnitte in Surround erstellt. Auch THE ZEALOT GENE geht in Surround auf seine Kappe.

Louise Patricia Crane - Netherworld - 5.1 Surround Mix


Tracklist:

1 Dance With The Devil – 7:29
2 Tiny Bard – 3:38
3 Celestial Dust – 6:13
4 Little Ghost In The Room – 4:44
5 Toil And Trouble – 3:01
6 The Red Room – 3:58
7 Lady Peregrine’s Concubine – 1:49
8 Spirit Of The Forest – 4:28
9 Bête Noire – 6:57
10 Long Kiss Goodnight – 3:58
11 Thieves Fools And Crows – 6:09
12 Midnight View – 5:09
13 日本人形 (Japanese Doll) – 1:02

Gesamtdauer: 58:36


Die Musik:

Musikalisch stellt NETHERWORLD eine Weiterentwicklung von Louise Patricia Cranes Stil dar und verbindet Elemente des progressiven Rocks mit einem cineastischen Ansatz. Die Musik wird als halluzinatorisch und surrealistisch beschrieben, wobei sie sowohl innere als auch äußere Themen aufgreift. Inspiriert von Künstlern wie Genesis, den Beatles, Tori Amos und Joni Mitchell, bezeichnet Crane das Album selbst als eine Mischung aus barocker Popmusik und Art Rock.

Im Vergleich zu ihrem Debütalbum DEEP BLUE zeigt NETHERWORLD eine stärkere musikalische Experimentierfreude und eine intensivere Auseinandersetzung mit komplexen Themen. Die Arrangements sind vielschichtiger und nutzen eine breite Palette von Instrumenten wie Flöte, Mellotron und Violine, um eine dichte und eindringliche Klanglandschaft zu schaffen. Diese Instrumentierung verleiht den Songs eine cineastische Tiefe und unterstreicht Cranes Talent für das Erzählen atmosphärischer Geschichten.

Auch ist die Handschrift von Jakko Jakszyk deutlich spürbar. Es gibt einige Momente auf dem Album, die mich unweigerlich an sein letztes Soloalbum denken lassen. Insgesamt ist NETHERWORLD sehr melodisch ausgefallen, hat bei mir aber etwas das Problem, dass sich nach gut der Hälfte ein Sättigungsgefühl einstellt. Ich habe dann schnell den Eindruck, dass sich alles etwas zu gleichförmig anhört.

Wertung: 73 %


Besetzung:

Louise Patricia Crane: Vocals, Guitar, Keyboard, Piano, Harpsichord, Mellotron, Bass Guitar, EBow, Percussion, Found Sounds
Jakko M. Jakszyk: Electric Guitar, Backing Vocals, Keyboards, Glockenspiel, Vibraphone
Mel Collins: Saxophone
Tony Levin: Bass Guitar
Gary Husband: Drums, Piano
Nick Beggs: Bass Guitar, Upright Bass
Ian Anderson: Flute
Shir-Ran Yinon: Violin, Viola
John Devine: Uilleann Pipes, Low Whistle
Mel Collins: Saxophone
Megatron Bison: Additional Vocals
Peter Blegvad: Voice


Der Surroundmix:

Jakko Jakszyk ist ein überaus guter Surroundmix gelungen. Zum großen Teil hat man es hier mit einer völlig diskreten Abmischung zu tun. Viele Instrumente, seien es Gitarren, Keyboards oder die Flöte von Ian Anderson, finden sich in den hinteren Kanälen wieder. Auch der mehrstimmige Hintergrundgesang wird effektvoll in die Rears gelegt. Teilweise sind hier sogar einige Refrainparts des Leadgesangs zu hören. Auf diese Weise wird man regelrecht in die märchenhafte Atmosphäre der Musik hineingezogen.

Auch was den Gesamtsound angeht, punktet der Mix. Die Instrumente lassen sich klar heraushören, und über weite Strecken klingt es sehr sauber, präzise und in den Frequenzen ausgewogen. Bei früheren Mixen von Jakko Jakszyk hatte ich öfter bemängelt, dass sie mir etwas zu dumpf erschienen, aber das ist hier nicht der Fall.

Einige Kritikpunkte habe ich dennoch, insbesondere beim Mischungsverhältnis der Instrumente zueinander. Beispielsweise ist mir der von Tony Levin gespielte Bass im dritten Stück Celestial Dust viel zu dominant. Er sitzt nahezu in der Raummitte und drängt die restlichen Instrumente in die zweite Reihe. Auch beim Leadgesang von Patricia Louise Crane hatte ich gelegentlich das Gefühl, dass er etwas zu leise abgemischt ist, vor allem dann, wenn sie ihre Lyrics eher hauchend vorträgt. In den späteren, atmosphärisch angelegten Stücken war mir die räumliche Weite teilweise etwas zu stark ausgeprägt, wodurch der Mix im Vergleich zu den restlichen Stücken leicht inkonsistent wirkt. Im Großen und Ganzen ist der 5.1-Mix aber dennoch sehr gut gelungen.

Wertung: 94 %


Vorhandene Tonformate:
DTS 5.1
Dolby Digital 5.1

Album starten:

Das Album startet per Entertaste in Surround, leider aber nur in Dolby Digital. Per Audiotaste kann man auf DTS umstellen. Über das Menü ist das etwas mühsamer:

RUNTER > RUNTER > ENTER > RUNTER > ENTER > ENTER > HOCH > HOCH > ENTER

Abwertung: -1 %


Bonusmaterial:

Die DVD enthält noch das Musikvideo zu Dance With The Devil.

 


Anspieltipp:

Tiny Bard, Spirit of The Forest


Fazit:

Schöner Surroundmix und gutes Album.

Pros / Cons:
+ Diskreter Surround Mix
– Startet in Dolby Digital und nicht direkt im klanglich besseren DTS (- 1 %)

 

 

GESAMTWERTUNG: 86 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

CD / DVD: Die Storybook-Edition gibt es noch für knapp 32 Euro zu kaufen.

Stand: 09.02.2025

 


Links:

Offizielle Webseite von Louise Patricia Crane

 

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