Dream Theater – Dream Theater
Erscheinungsjahr 2013 | DVD-Audio | Progressive Metal
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Von Mike W. K.
Es gab immer wieder Besetzungswechsel bei Dream Theater. Der Letzte fand zum Album „A Dramatic Turn of Events“ statt. Das ist das Vorgängeralbum zu diesem hier. Mike Portnoy verließ die Band, Mike Mangini ersetzte ihn. Keine leichte Aufgabe!
Was er drauf hat und wie er sich im Vergleich zu seinem Vorgänger Mike Portnoy und gegenüber anderen „high end“ Drummern schlägt, dem sei die „A Dramatic Turn Of Events“ Version mit der DVD empfohlen (es gibt keine Surroundversion von jenem Album meines Wissens). Dort ist ein Video mit der Audition verschiedener Schlagzeuger zu sehen. Das ist interessant und macht Spaß anzuschauen, wie komplex das Drumming dieser Musik ist. Mangini machte damals das Rennen, knapp vor dem deutschen Marco Minnemann, der später auf Steven Wilsons Album „The Raven Thast Refused to Sing“ spielt. Immerhin, beide haben den gleichen Vornamen, der alte und der neue Mike eben.
Insofern ist dies ganz interessant zu wissen, weil Portnoy und Dream Theater eine Menge junger Schlagzeuger in ihrem musikalischen Werdegang beeinflusst hat. Was ich aber schreiben kann, die beiden spielen unterschiedlich, aber beide auch wirklich exzellent. Wie geht das nun weiter? Bei dem im folgenden besprochenen Album war der neue Schlagzeuger Mike Mangini nun voll und gut integriert. Und außerdem beim Songwriting involviert. Noch etwas: Er macht(e) seine Sache ausgezeichnet!
Das selbst betitelte Album selbst erschien als CD, Doppel-LP, teure limited Edition mit 2xLP + 7″ Single“ + CD + DVD-A und einem Memory-Stick, sowie als CD+DVD-A Kombination. Diese habe ich gekauft, unter anderem wegen des 5.1 Mix.
Tracklist:
1. False Awakening Suite (instrumental) 2:42
i. Sleep Paralysis 0:58
ii. Night Terrors 0:45
iii. Lucid Dream 1:03
2. The Enemy Inside 6:17
3. The Looking Glass 4:53
4. Enigma Machine (instrumental) 6:01
5. The Bigger Picture 7:40
6. Behind the Veil 6:52
7. Surrender to Reason 6:34
8. Along for the Ride 4:45
9. Illumination Theory 22:17
i. Paradoxe de la Lumière Noire (instrumental) 1:16
ii. Live, Die, Kill 5:45
iii. The Embracing Circle (instrumental) 4:09
iv. The Pursuit of Truth 4:07
v. Surrender, Trust & Passion 7:00
Gesamtdauer: 68:01
Das 12. Studioalbum bietet soliden, virtuos gespielten Prog-Metal a la Dream Theater. Allerdings bietet es musikalisch nicht wirklich Neues. Es ist das zweite Album nach dem Ausstieg von Schlagzeuger und Gründungsmitglied Mike Portnoy und weil dieser früher auch als Produzent mitwirkte, hatte er einen entsprechenden Einfluss auf die Alben. Das Album hier kommt wie aus einem Guss und mag dadurch etwas wenig abwechslungsreich mit wenig Ecken und Kanten daherkommen. Dafür gibt es echtes Orchester auf den Stücken „False Awakening Suite“ und „Illumination Therory„.
Wertung: 75 %
Besetzung:
James LaBrie – Lead Vocals
John Petrucci – Guitar, Backing Vocals
Jordan Rudess – Keyboards, GeoSynth iPad app, Seaboard
John Myung – Bass
Mike Mangini – Drums & Percussion
Strings on „False Awakening Suite“ and „Illumination Therory“
conducted and arranged by Eren Başbuğ
Violin I: Misha Gutenberg, Larisa Vollis
Violin II: Yelena Khaimova, Yevgeniy Mansurov
Viola: Aleksandr Anisimov, Noah Wallace
Cello: Anastasia Golenisheva, Valeriya Sholokhova
Kontrabass: Len Sluetsky
John Petrucci – Producer
Richard Chycki – Recording, mixing
Ted Jensen – Mastering
Richard Chycki mischt deutlich anders als Steven Wilson. Richards Mix ist räumlich, aber die Instrumente sind meist auf allen Lautsprechern zu hören. Wilson z.B. mischt diskreter. Oft ist der Gesang bei ihm nur im Center. Hier ist das nicht so. James LaBries Gesang ist im Center, Front und auf dem Rears zu hören, dort aber vorwiegend der Effektanteil von Hall, Delay usw. Chorus Gesang ist hingegen oft nur in den Rears zu hören. Soli (aller Instrumente) sind auch oft im Center platziert. Schlagzeug Fills sind gerne effektmäßig im Surround-Feld verteilt, aber die (musikalisch wichtige) Snare ist überall mehr oder weniger stark zu hören. Aber auf jeden Fall sind Kick, Snare etc. im Center zusammen mit den Lead-Vocals platziert.
Die Gitarren sind auch überall zu hören. John Petrucci benutzt nahezu immer Effekte auf seinen Gitarren, Stereo Delays, vermutlich mehrere, sodass der Sound auf allen Kanälen räumlich wirkend verteilt wird. Die vielen gelayerten Gitarrenspuren wurden zudem im Surround-Feld gut verteilt. Es wird dadurch ziemlich breit. John Myungs Bass ist deutlich auf der Front verteilt. Das Knurren seines E-Bass kommt überwiegend aus dem Center und die tiefsten Tiefen aus dem Subwoofer.
Die Keyboard Sound des virtuos spielenden Jordan Rudess sind ebenfalls voll mit Effekten und ähnlich wie die Gitarren auf die Front und Rear Kanäle verteilt. Immer wieder sind die flächigen Keyboardsounds, sowie Streicher etwas mehr hinten und Gitarren etwas mehr vorn.
Die Dynamik-Range Database nennt einen Wert von DR11 im Mittel. Das ist für eine Metal-Scheibe ein sehr guter Wert. Der Mix ist dadurch nicht zu stark komprimiert, was den positiven Effekt hat, dass der Klang dadurch nicht leidet. Außerdem ermüdet der Hörer so nicht zu schnell. Trotzdem ist dieser Mix druckvoll. Es macht sogar Spaß, den Lautstärkeregler ordentlich aufzureißen. Auch der Subwoofer kommt nicht zu kurz. Vor allem, wenn Mike Mangini auf seine große Gongdrum haut!
Für mein Befinden, gewinnt die Musik enorm durch den dynamischeren 5.1 Mix gegenüber dem stärker komprimierten und weniger räumlichen Stereo Mix. Die Scheibe lässt sich so ziemlich entspannt genießen.
Wertung: 85 %
Vorhandene Tonformate:
MLP 5.1 24bit/96kHz
MLP 2.0 24bit/96kHz
Einlegen und Play. Es gibt kein Menüu, keine Standbilder zu den Titeln, dafür startet die DVD-A mit dem Multichannel Mix. Mit der Audio Taste auf der Fernbedienung kann ich aber auf den Stereomix umschalten.
Kein Bonus
Anspieltipp:
The Enigma Machine, Illumination Theory
Pros / Cons:
+ dynamisch, nicht zu stark komprimiert
– Musik wenig abwechslungsreich im Vergleich zu Images and Words oder Six Degrees of Inner Turbulence
+ Sie gewinnt aber durch den gefälligen Surroundmix
+ DVD-A (+1 %)
GESAMTWERTUNG: 83 %
Erläuterungen zur Bewertung
CD + DVD-A: Diese Edition ist derzeit für ca. 19 EUR bei JPC zu bekommen.
Stand: 24.10.2019
Links:
Webseite von Dream Theater