2024 – Tops und Flops


Highlights und Lowlights von 2024

Auch dieses Jahr wollen Mike und ich in den Rückspiegel sehen und die Tops und Flops des Jahres 2024 zusammenstellen. Es war Mikes Idee, lassen wir ihn also zuerst zu Wort kommen:

 


Mike:

 

2024 ist zu Ende gegangen und es war hinsichtlich Musik ein teures Jahr. Es war ein Jahr mit vielen Surround-Veröffentlichungen. Deswegen war es wegen der vielen Einkäufe teuer. Teuer war es aber unter anderem auch, weil ich meine Anlage von 5.1 auf 5.1.4/Atmos umgebaut habe.

Dieses Jahr waren einige Überraschungen dabei, jedoch gibt es Alben, die ich nach wie vor vermisse, wie z.B. Mike Oldfield – 50th Anniversary of Hergest Ridge (Quad, 5.1, vielleicht auch in Atmos) oder Genesis – The Lamb Lies Down, welches allerdings im März in Atmos herauskommen wird.

Überrascht haben mich:
Pink Floyd – Animals, weil der 5.1 Mix (eigentlich ein Quad-Mix) erst zwei Jahre zuvor erschien, sowie XTC – Skylarking und The Alan Parsons Project – Pyramid in Atmos, das neue Opeth Album – Last Will and Testament, welches wirklich gut produziert wurde, Robin Trower – Bridge of Sighs hatte ich nicht erwartet und für die sparsame Instrumentierung ist der Mix ganz in Ordnung, Theo Travis – Aeolus, die totale 1h Entspannung in Atmos, gemischt von Steven Wilson, der auch beteiligt war an diesem Album, sowie das neue Nightwish Album – Yesterwynde.

Außerdem:
Bruce Soord – Caught In The Hum (5.1 live Mix)
Pure Reason Revolution – Coming Up To Consciousness (mit einem 5.1 Mix von Bruce Soord)
Louise Patricia Crane – Netherworld, tolle Stimme
Ayreon – 01011001 Live Beneath the Waves, fantastische Live-Darbietung mit 5.1 Mix
RPWL – True Live Crime, ebenfalls live, aber mit Atmos Mix.
Sylvan – Back To Live, Live Blu-Ray mit einem Atmos Mix von Yogi Lang (RPWL)

Und natürlich, aber erwartet:
The Pineapple Thief – It Leads To This, klasse Musik und Atmos Mix dazu.

Meine Top / Flop Bewertung ist subjektiv und korreliert nicht unbedingt mit einer Wertung in Prozent.

 

Top 5:

 

1. Storm Corrosion – Storm Corrosion (BD-A, Atmos)

Diesem Album habe ich schon einmal 100% für den 5.1 Mix und die Musik gegeben, mehr geht einfach nicht. Einfach sensationell!

 

2. XTC – Skylarking (BD-A, Atmos)

Das ist ebenfalls ein Album, welches ich bereits als 5.1 Blu-Ray vor einigen Jahren gekauft hatte. Und noch einmal steigert Steven Wilson den ohnehin sehr guten Höreindruck! Ich konnte es nicht lassen, dieses nochmal zu kaufen.

 

3. The Alan Parsons Project – Pyramid (BD-A, Atmos)

Das 1978 erschienene Album begeistert mich immer wieder nach so vielen Jahren. Der Sound ist kristallklar, er ist sehr gut und nicht derart schrill, wie bei Turn Of A Friendly Card. Das hatte ich befürchtet, aber das traf glücklicherweise nicht ein. Und es wurde Wort gehalten, dieses Album auch als einzelne (erschwingliche) Blu-Ray zu veröffentlichen und nicht nur in einer Plunderbox mit nutzlosem Vinyl. Alan Parsons hat im Gegensatz to Devin Townsend seinen ersten Atmos Mix gut gemacht. Einen 5.1 Mix gibt zudem auch noch. Damit kann ich meinen Penteo 5.1 Upmix jetzt in Rente schicken.

 

4. Pink Floyd – Animals (BD-A, Atmos)

Hierzu gibt es nichts zu sagen, außer dass mir dieses Album persönlich viel bedeutet und ich mich über den Atmos-Mix, der erwartungsgemäß auch noch besser als der Surroundmix von 2018 ausfiel, sehr gefreut habe.

 

5. Isao Tomita – Bermuda Triangle (SACD, Quad)

Auf diese VÖ habe ich schon lange gewartet, es gibt eine entsprechende Rezension von mir dazu. Ich habe mich sehr gefreut, dass der Quadmix endlich verfügbar ist.

Mikes Tops und Flops 2024

 

 

Flop 5:

 

1. Devin Townsend – PowerNerd (BD-A, Artbook)

Der Mix ist nicht gelungen, es passiert zu wenig hinten und oben, dabei kann Devin sehr gute 5.1 Mixe erstellen! Zudem ist die Atmos Tonspur auf der Blu-Ray fehlerhaft. Sie hat Lücken (sogenannte Gaps) zwischen den Liedern, die da nicht hingehören. Diese stören sehr. Musikalisch ist das Album aber gar nicht so schlecht.

 

2. The Cure – Songs Of A Lost World (BD-A)

Die Stereospur ist hoffnungslos an die Wand gefahren, das Mastering ist viel zu laut und der Atmos Mix bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, sprich langweilig. Schade.

 

3. Tom Bowness – Powder Dry (DVD-V)

Der 5.1 Mix ist von Steven Wilson und der ist gut. Leider liegt er nur in dem verlustbehafteten Dolby Digital Format auf der DVD vor und nicht im DTS Format. Bei IAA gibt es allerdings den Mix im verlustfreien FLAC Format als Download zu kaufen. Warum Flop, wenn der Mix gut ist? Die Musik zündet bei mir einfach nicht, Tim bleibt hier bei mehr oder weniger unausgegorenen Ideen hinter seinen kreativen Möglichkeiten zurück. Das Album erinnert mich an Blackfield IV, denn dort hatte ich auch den Eindruck, die Songs sind unausgegoren. Schade.

 

4. Alphaville – Forever Young (BD-A)

Ein Klassiker aus den 80ern, der zu erschwinglichen Preisen als einzelne Blu-Ray zu haben ist. Leider ist der Atmos Mix weniger spannend ausgefallen. Meine Erwartungen waren wohl zu hoch gesteckt…

 

5. Robert Reed & Friends – Sanctuary Live At Newbury (BD-V, Konzert)

Robert Reed kann sehr schöne 5.1 Mixe erstellen, warum er das auf diesem Live Album nicht tat, verstehe ich nicht. Dabei liegt die Tonspur als DTS-HD Master Audio vor. Das Konzert ist gut gespielt und reichlich instrumentiert. Da alles vorne stattfindet und hinten geklatscht wird, ist der Mix leider langweilig geraten, auch wenn es dem realen Konzerteindruck eher entspricht. Aber ich bin ja nicht in Newbury dabei gewesen, sondern habe das Konzert zu Hause vom Blu-Ray Player abgespielt gesehen. Dennoch ist es eine Kaufempfehlung wegen der Musik, aber nicht wegen dem Mix.

Mikes Tops und Flops 2024

 


Robert:

 

Auch für mich war es ein teures Jahr, denn ich habe mir im Sommer ebenfalls einen neuen Verstärker geleistet, um noch mehr Lautsprecher anschließen zu können. Der alte Atmos-Verstärker steht jetzt in einem anderen Zimmer, wird dort aber nur in 5.1 betrieben, um auch weiterhin Atmos-Downmixe adäquat beurteilen zu können. Darüber hinaus gab es viele Käufe, vor allem bei Rhino in den USA (worüber sich auch die DHL und der Zoll freuen), dazu noch mehrere Monate Atmos-Streaming. Ein teures Jahr! Ich beziehe in meinen Tops und Flops nicht nur Alben und deren Mixe, sondern auch generelle Betrachtungen.

 

Top 5:

 

1. Ólafur Arnalds – Raddir (Streaming)

Dies ist kein Album sondern nur ein einziger Song, der sich auf Arnalds Album ISLAND SONGS befindet. Zu hören im Streaming. Es ist das Großartigste, was ich bisher in Atmos hören durfte. Dieses kleine Stück besteht aus einem gemischten Chor („Raddir“ heißt auf isländisch „Stimmen“), etwas dezentem Synthesizer und einem Streichquartett. Schon in Stereo ist die Komposition aus dem Bereich der Neo-Klassik ergreifend (das Video dazu kann man hier sehen), in Dolby Atmos ist es atemberaubend, wie die Chöre von oben auf einen niederschweben. Ich hatte vor ein paar Wochen eine Freundin bei mir zu Gast, um ihr ein paar Sachen in Atmos vorzuspielen. Spätestens mit dem Stück habe ich sie Stereo vergessen lassen. 😉

 

2. Joni Mitchell – The Asylum Albums (1972-1975) (Blu-ray)

Diese Box gibt es nur bei Rhino in den USA zu kaufen. Sie enthält drei Studioalben und ein Livealbum, jeweils in Quad-Mixen und neuen Atmos-Mixen. Ich kannte die Musik von Joni Mitchell zuvor gar nicht und habe mich auch erst mal gesträubt, mir die Box zu bestellen. Aber die Mixe sind gut und die Musik ist nach ein paar Durchläufen erstklassig. Das sind definitiv die Blu-rays, die in den letzten Monaten am häufigsten konsumiert wurden.

 

3. Tori Amos – Unrepentant Geraldines (Blu-ray / Streaming)

Erst gestern wieder gehört, um dafür eine Rezension zu schreiben, die demnächst veröffentlicht wird. Toller Mix und vor allem tolles Album. Vor etwa 15 Jahren hatte ich Tori Amos aus den Augen verloren und bedaure, dieses Album nicht schon bei seiner Veröffentlichung vor 10 Jahren entdeckt zu haben. Zum zehnten Jubiläum wurde ein Dolby Atmos Mix erstellt, den es auch im SDE-Shop als Blu-ray zu bestellen gab.

 

4. Boris Blank – Resonance (Blu-ray / Streaming)

Dieses Album aus dem Jahr 2024 habe ich mit der höchsten Bewertung in diesem Jahr versehen, weshalb es in meiner Top-5-Liste nicht fehlen darf. Der Atmos- und Auro-Mix (den ich dank meines neuen Verstärkers nun auch hören kann) ist fantastisch. Musikalisch jedoch packt es mich zu wenig – kein Werk, das ich immer wieder hören würde.

 

5. David Gilmour – Luck and Strange (Blu-ray / Streaming)

Hier ist es andersherum: Der Dolby Atmos Mix hätte etwas räumlicher sein können, dafür packt mich die Musik mehr, die mir deutlich besser gefällt als die letzten beiden Soloalben von David Gilmour. Besonders hervorzuheben ist das von seiner Tochter gesungene Between Two Points, das wochenlang als Ohrwurm in meinem Gedächtnis blieb.

Roberts Tops und Flops 2024

 

 

Flop 5:

1. U2 – Achtung Baby (Streaming)

Es konnte nur ein Album die Spitzenposition der Flops einnehmen: ACHTUNG BABY. Schon der Titel ist Programm und warnt davor, sich das musikalisch gute Album in Dolby Atmos anhören zu wollen. Immer noch der schlechteste Atmos Mix, den ich je gehört habe.

 

2. Ultravox – Lament (Deluxe Box – erste Lieferung)

Nicht die Box verdient die Flop-Position. Die Box ist gut (auch wenn ihr der Dolby Atmos Mix fehlt und es nur eine DVD mit 5.1 Mix gibt). Mein Problem war, dass in meiner Bestellung sämtliche Medien fehlten und stattdessen die Booklets doppelt drin waren (ich berichtete in meiner Rezi). Flop ist das unkooperative Verhalten von Grooves.land, wo ich das Teil bestellt habe. Sie wollten die Box zunächst an das Label weiterleiten, das prüfen sollte, ob es sich um einen Fehler handelt. Danach haben sie mir nur den Betrag zurücküberwiesen, weil die Box inzwischen deutlich teurer war. Ich habe sie dann bei JPC bestellt…

 

3. Marillion – This Strange Engine (Blu-ray, 5.1-Mix)

Wird demnächst als Rezension veröffentlicht. Der Mix ist leider wieder sehr ernüchternd ausgefallen. Dabei war Michael Hunter doch zuletzt deutlich räumlicher am Werk.

 

4. Jazz in Dolby Atmos abgemischt

Dem Atmos Mix von KIND OF BLUE von Miles Davis oder anderen Klassikern kann man es noch verzeihen, dass sie nur eine geringe Räumlichkeit aufweisen. Bei den alten Aufnahmen ist einfach nicht mehr drin. Aber auch viele neuere Werke, die man hauptsächlich im Streaming hört, nutzen das Medium kaum aus. Sie klingen zwar gut, aber wenig räumlich. Angst vor der Jazz-Polizei?

 

5. Mark Knopfler – One Deep River (Blu-ray / Streaming)

Man könnte meinen, auch Mark Knopfler macht Jazz. Auch hier gilt: Der Klang ist sehr gut, die Räumlichkeit jedoch stark ausbaufähig. Ein Dolby Atmos Mix für Kopfhörer und Soundbars. Immerhin gefällt mir wieder mal die Musik des alten Dire Straits-Haudegens. Dafür braucht man aber keine teure SDE-Blu-ray.

 

 

 

3 Replies to “2024 – Tops und Flops”

  1. Danke für die Tipps und eure Seite. Ich vermisse nur die Flaming Lips mit Yoshomi Battles the Pink Robots, ein, wie ich finde, großartiges Album und gelungener Surround-Mix.

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