Yello – Point


Erscheinungsjahr 2020 | Blu-ray Disc | Electronic

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Das Schweizer Elektro-Pop-Duo Yello ist mittlerweile seit weit über 40 Jahren im Geschäft und gehört zu den Pionieren dieser Musikrichtung. Ende der Siebziger als Trio gegründet, verließ Carlos Peron 1983 die Band. Übrig blieben der für die Musik zuständige Boris Blank und der charismatische Sänger mit tiefer Stimme Dieter Meier.

In den Anfangstagen wurden Yello noch mehr der Avantgarde zugerechnet. Blank sampelte Alltagsgeräusche und baute daraus Songs, zu einer Zeit, als das Sampling nur mit Bandmaschinen funktionierte und es die technischen Hilfsmittel wie den Fairlight noch nicht gab. Die Songs der Band kennt jeder, wie z.B. Oh Yeah, welches in vielen Filmen in passenden Szenen zu hören ist, oder The Race, welches die Erkennungsmelodie der Musiksendung Formel 1 war.

POINT ist das 14. Studioalbum der Band und erschien im August 2020. Kurz darauf wurde das Album auch als Blu-ray neu aufgelegt, die das Album in Dolby Atmos enthält. Für das Medium Blu-ray wurde etwas unkonventionell die Verpackung eines gewöhnlichen Jewel-Case genommen.

Yello Point Dolby Atmos


Tracklist:


1 Waba Duba – 3:07
2 The Vanishing Of Peter Strong – 3:22
3 Way Down – 3:19
4 Out Of Sight – 3:03
5 Arthur Spark – 3:35
6 Big Boy’s Blues – 3:27
7 Basic Avenue – 2:55
8 Core Shift – 3:00
9 Spinning My Mind – 3:19
10 Hot Pan – 3:17
11 Rush For Joe – 3:25
12 Siren Singing – 3:43
13 Insane – 3:49
14 Zephyr Calling – 3:16
15 Meet My Angel – 3:48

Gesamtdauer: 50:25


Die Musik:

Die Musik von Yello ist seit jeher eine Gratwanderung zwischen tanzbaren Rhythmen und etwas schrägen Arrangements, die noch die avantgardistischen Anfangstage in ihrer DNA haben. Garniert mit einigen Selbstzitaten liefern Yello wieder ein Album ab, welches nicht ernst genommen werden will und den Spaß des Duos bei der Produktion spüren lässt.

Als jemand, der sich bisher mit der Diskografie der Schweizer nicht näher befasst hat, war ich doch überrascht, dass die Musik von Yello doch sehr abwechslungsreich ist. Und doch haben sie einen sehr eigenen unverkennbaren Sound, der im jeden Song erkennbar ist. Elektronik, Funk, Jazz, sogar eine Prise Rock ist auf dem Album enthalten. Über allem schwebt aber immer der Minimalismus, was Blank wie keinem anderen gelingt. Die Songs, die allesamt weniger als vier Minuten dauern, sind nicht überfrachtet mit elektronischen Spielereien und bieten andererseits doch genügend Momente, in denen Sounds erst beim mehrmaligem Hören erschlossen werden.

Wertung: 75 %


Besetzung:

Boris Blank – keyboards, samples, electronics, vocals
Dieter Meier – vocals

Jeremy Baer – guitar
Fifi Rong – vocals


Der Surroundmix:

Man muss zu dem Mix von POINT gar nicht mal so viel schreiben, es reicht zu sagen, dass der Mix in allen Belangen perfekt ist. Natürlich ist diese Art von Musik prädestiniert dafür, mit der Verteilung der verschiedensten Sounds im Raum zu spielen. Man kann hier vieles machen, was bei normalen Rockalben vielleicht schnell als zu effekthascherisch abgestempelt werden könnte. Aber hier bei Yello und ihrer etwas experimentellen Elektronik, die auf einen massiven Einsatz an Samples ausgerichtet ist, passt es wunderbar, wenn die verschiedensten Sounds irgendwo im Zimmer aufpoppen und in diesem umherschwirren. Egal, ob Teile der elektronischen Percussion, Stimmsamples, Instrumente oder Synthesizersounds, vieles findet sich auch in den hinteren Kanälen wieder, was das Ganze zu einem Mix werden lässt, bei dem die Redewendung aus der TV-Werbung „Mittendrin, statt nur dabei“ wie die Faust aufs Auge passt. Man ist hier wirklich mittendrin in einer Welt aus Sounds.

Das maximalste Rundumerlebnis gibt es dabei freilich im immersiven Dolby Atmos Mix, der kurz nach Veröffentlichung bereits als ein Referenzmix gilt. Aber auch bei einem Downgrade auf einem normalen 5.1 Surroundsystems kommt man ohne Einschränkungen auf seine Kosten. Und selbst hier hatte ich manchmal das Gefühl, dass Sounds auch in der Höhe gestaffelt sind.

Auch der Gesamtsound kann voll überzeugen. Man hat eine Abmischung, bei der es einerseits bis ins Mark erschütternde tiefe Bässe gibt. Andererseits ist der Mix auch in den höheren Frequenzen perfekt ausbalanciert und plastisch. Ein Album, mit dem man ohne Zweifel mit seiner Anlage protzen kann.

Wertung: 100 %


Vorhandene Tonformate:
Dolby Atmos
LPCM 96/24 2.0

Album starten:

Nach dem Einlegen einfach auf Enter drücken und das Album erklingt in Dolby Atmos.


Bonusmaterial:

Als Bonus gibt es lediglich drei Bonus Songs, die die normale Version von POINT nicht hat. Diese gibt es auch in Dolby Atmos zu hören. Man könnte fast schon meckern, dass es nur drei Bonustracks sind. Laut Booklet hat Boris Blank für das Album 60 bis 70 Stücke kreiert, von denen dann eine Handvoll finalisiert wurde.

Aufwertung: + 0,5 %


Anspieltipp:

Alles, von Anfang bis Ende


Fazit:

Klanglich und vom Mix absolute Referenz.

Pros / Cons:
+ Perfekter Surroundmix, perfekter Klang
+ High Resolution (+1 %)
+ drei Bonussings in Dolby Atmos (+0,5 %)

 

 

GESAMTWERTUNG: 94%

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Dolby Atmos Edition Blu-ray: Diese Einzel-Blu-ray gibt es im Handel für unter 30 Euro zu kaufen.

Collector’s Edition: POINT erschien auch in einer teuren Sammelbox mit LP, CD, DVD und Blu-ray. VORSICHT! Auf der DVD und Blu-ray ist kein Surroundmix des Albums enthalten. Der Inhalt auf der Blu-ray und der DVD ist ein Livekonzert.

Stand: 22.02.2022

 


Links:

Offizielle Webseite von Yello

 

2 Replies to “Yello – Point”

  1. Oh, what a Show! Die Töne blubbern, tsirpen und zwitschern aus jedem Winkel, zischen durch den Raum, vollkommen losgelöst von den Boxen, als wären die Gesetze der Physik aufgehoben, in einer unglaublichen Klarheit und Transparenz. Der Bass dröhnt ein paar mal so bedrohlich, dass man Angst um das Geschirr der Nachbarn bekommt. Referenzklasse, unbedingt empfehlenswert.
    Vielen Dank für diesen super Tipp, lieber Robert!

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