The Beatles – Let It Be


Erscheinungsjahr 1970 | Blu-ray Disc | Rock

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Ende letzten Jahres wurde mit LET IT BE die vierte Deluxe Box eine Beatles Albums veröffentlicht, welches das Album auch in einem Mix in Surround Sound enthält. Wie ABBEY ROAD, welches 2019 veröffentlicht wurde, enthält die LET IT BE Box zusätzlich einen Mix in Dolby Atmos.

LET IT BE ist das letzte Album der Beatles, welches am 8.Mai 1970 veröffentlicht wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren die Beatles bereits Geschichte. Auf dem Album sind allerdings nicht die letzten Aufnahmen der Band zu hören. Ein Großteil wurde bereits im Januar 1969 produziert, also noch vor ABBEY ROAD.

Im Januar 1969 hatten die Beatles große Pläne. Durch die Aufnahmen zu ihrem Video von Hey Jude, welches in einem Studio mit Publikum stattfand, haben die Fab Four Lust bekommen, wieder als Live-Band aufzutreten. Die Arbeiten an neuen Songs im Studio mit den ganzen Technik-Schnickschnack ermüdete die Bands zusehends. Stattdessen war der Wunsch da, ein neues Album live einzuspielen und das auch noch vor Publikum. Man traf sich Anfang Januar in einem Fernsehstudio, um zu proben. Hier sollte später auch ein Fernsehspecial stattfinden. Ein Filmteam begleitete die Band bei den Proben, was später im Dokumentarfilm LET IT BE zu sehen war. Aus den Filmaufnahmen, die in diesem Januar entstanden, schnitt Herr der Ringe Regisseur Peter Jackson eine lange dreiteilige neue Dokumentation, die derzeit auf Disney Plus gesehen werden kann und demnächst auch auf Blu-ray erscheint.

Es kam damals weder zu einem TV-Special noch zu Livekonzerten vor Publikum, stattdessen spielten die Beatles einen kurzen Gig auf dem Dach des Apple-Gebäudes (der von den Beatles 1968 gegründeten Firma). Die im Januar aufgenommenen Songs sollten daraufhin fertiggestellt und als GET BACK veröffentlicht werden, wozu es aber nicht kam. Zwischenzeitlich arbeiteten die Beatles bereits am nächsten Album ABBEY ROAD. GET BACK sollte schließlich als Soundtrack zum Dokumentarfilm veröffentlicht werden. Das Ergebnis konnte die Band aber nicht überzeugen, sodass der damals angesehene Produzent Phil Spector die Aufgabe erhielt, das Album zu vollenden.

Beatles Let it Be Deluxe Box Dolby Atmos


Tracklist:

1 Two of Us – 3:36
2 Dig a Pony – 3:54
3 Across the Universe – 3:48
4 I Me Mine – 2:26
5 Dig It – 0:50
6 Let It Be – 4:03
7 Maggie Mae – 0:40
8 I’ve Got a Feeling – 3:37
9 One After 909 – 2:54
10 The Long and Winding Road – 3:38
11 For You Blue – 2:32
12 Get Back – 3:09

Gesamtdauer: 35:10


Die Musik:

In der Peter Jackson Dokumentation kann man schön sehen, wie einige Songs aus Jams entstanden sind. Auch einige Stücke, die auf ABBEY ROAD erschienen, wurden bereits hier geprobt. Es gab im Januar 1969 aber nicht nur neue Stücke. Die Beatles sahen sich darin konfrontiert, schnell neue Musik zu komponieren, sodass sie auch auf bisher nicht veröffentlichte Songs zurückgriff. One After 909 ist ein Song, der geschrieben wurde, als es die Beatles noch gar nicht gab! Das meiste neue Material lieferte Paul McCartney, John Lennon lieferte Across The Universe, Dig a Pony und die zweite Hälfte von I‘ve Got A Feeling, ansonsten war er zu der Zeit eher mit Yoko Ono beschäftigt.

Beatles Let It Be Deluxe Box

LET IT BE zeigt zwei Dinge. Zum einen zeigt es eine Band, die wieder zurück zu ihren Wurzeln wollte, um ihren Aufnahmen ein Live-Feeling zu geben. Zum anderen zeigt es auch die Bearbeitungen von Phil Spector, die der Ursprungsidee entgegenwirken. Denn er verschönerte einige Songs mit opulentem Orchester und Chor, was gerade Paul McCartney nicht schmeckte, wo doch die meisten Songs von ihm waren. Dieser Sound dürfte aber einem gewissen Jeff Lynne gefallen haben, der mit dem Electric Light Orchestra einige Jahre später ebenfalls vieles in diesem Sound einspielte.

LET IT BE ist eigentlich das Album der Beatles mit den am wenigsten bekanntesten Songs der Band, und das, obwohl mit dem Titelsong eines der bekanntesten Stücke der Band darauf vorhanden ist. Das Album erreichte überall Platz 1 der Albumcharts, lediglich in Deutschland reichte es nur zu Platz 3. Auch die Wiederveröffentlichung 2021 brachte dem Album wieder Platz 3.

Wertung: 84 %


Besetzung:

 John Lennon – lead and backing vocals, guitars, bass guitar
Paul McCartney – lead and backing vocals, bass guitar, acoustic guitar, Hammond organ, piano, maracas
George Harrison – lead and rhythm guitars, acoustic guitar, tambura, vocals and backing vocals
Ringo Starr – drums, percussion

George Martin – Hammond organ on „Across the Universe“, shaker on „Dig It“
Billy Preston – electric piano on „Dig a Pony“, „I’ve Got a Feeling“, „One After 909“, „The Long and Winding Road“ and „Get Back“, Hammond organ on „Dig It“ and „Let It Be“


Der Surroundmix:

Den primären Wunsch der Beatles, dass das Album wieder mehr nach Liveband klingen sollte, hat man auch für den Surroundmix übernommen. Soll heißen, LET IT BE klingt für mich etwas weniger diskret, als es noch bei ABBEY ROAD und dem Großteil des weißen Albums der Fall war. Stattdessen findet man einen Sound vor, bei dem die Instrumente zum großen Teil weiter im Raum sind, aber zum großen Teil vor dem Hörer verbleiben und hier einen dichten Gesamtsound bilden, wie man ihn eben live auch wahrnimmt. Das soll aber kein großer Kritikpunkt sein, denn es war sicherlich richtig, diesen Livecharakter zu bewahren und dieser wird am besten dadurch bewahrt, dass man als Hörer das Gefühl hat, man wäre unmittelbar vor der Bühne.

Allerdings muss man hier wieder einmal zwischen dem Dolby Atmos Mix und dem Surroundmix in DTS unterscheiden. Der Livecharakter kommt vor allem in Dolby Atmos gut zur Geltung, während LET IT BE in 5.1 DTS um einiges diskreter klingt. Dies ist mir schon bei einigen anderen Alben aufgefallen, unter anderem bei GIMME SOME TRUTH von John Lennon. In Dolby Atmos sind die hinteren Lautsprecher bei einigen Stücken deutlich leiser als in DTS. Man kann darüber spekulieren, warum das der Fall ist. Fakt ist, dass Dolby Atmos vor allem beim Musikstreaming regelrecht gehypt wird. Fakt ist aber auch, dass bei Apple Music und Konsorten gar nicht mal die Surroundanlage im heimischen Wohnzimmer als Abspiel-Ziel angedacht ist, weil nur wenige eine Atmos-Anlage rumstehen haben, sondern das Iphone und entsprechende Earpods. Ich vermute, dass hier einfach die Vorgaben andere sind und der Dolby Atmos Mix entsprechend dieser Vorgaben gemischt wird.

In DTS kann man hinten links recht häufig Gastmusiker Billy Preston in Aktion erleben, während hinten rechts zumeist George Harrison zu hören ist. Wie gesagt, bei Dolby Atmos hat man eher das Gefühl, als wäre man unmittelbar vor der Bühne.

Das ist aber bei den Stücken, die Phil Spector bearbeitet hat, etwas anders. Denn seine Overdubs, bestehend aus Orchesterparts und Chören finden sich dann sehr wohl auch im Atmos Mix in den hinteren Kanälen wieder, während die Band zum großen Teil weiterhin vor einem spielt. Dies ist aber nicht immer der Fall. Die Harrison-Komposition I Me Mine ist ein gutes Beispiel, wie Bandsound und Orchester miteinander vermischen, denn hier finden sich auch Gitarrenspuren in den hinteren Kanälen. Dieser Song gehört daher sicherlich zu den Highlights in der Surroundabmischung von LET IT BE. Auch der Titelsong kann überzeugen, bei dem Bläser und Chöre aus den hinteren Lautsprechern erklingen. In Erinnerung bleibt hier sicherlich auch der Einsatz der Orgel hinten rechts.

Vom Gesamtsound klingt LET IT BE mit Sicherheit jetzt besser als je zuvor. Aber es gibt besser klingende Beatles Alben, was dem Umstand zu verdanken sein dürfte, wie das Album aufgenommen wurde. Einige der Songs auf dem Album sind die Liveaufnahmen des Rooftop-Konzertes vom 30.01.1969. Man kann hier also nicht von einem perfekten, fein ausbalancierten Sound reden, was mit Sicherheit aber auch nicht gewünscht war.

Wertung: 92 %


Vorhandene Tonformate:
DTS HD Master 5.1
Dolby Atmos
LPCM 96/24 2.0

Album starten:

Das Menü ist wieder einmal einer Beatles-Veröffentlichung unwürdig. Das Album startet in Stereo und die Audiotaste, die das Umschalten in DTS oder Dolby Atmos ermöglichen sollte, ist gesperrt. Warum macht man das? Es bleibt somit nichts anderes übrig, als über das Menü auf Surround umzustellen. Dazu gibt es zwei Wege, beide sind nervig.

Weg 1 über die Audio Optionen im Hauptmenü:

Hier navigiert man erstmal in die Audio Optionen und stellt dort die Tonspur ein. Zurück im Hauptmenü muss man anschließend erst wieder auf „Play Album“ gehen und bestätigen.

Dolby Atmos: DOWN > ENTER > DOWN > ENTER > ENTER > UP > ENTER

DTS HD Master Audio 5.1: DOWN > ENTER > DOWN > DOWN > ENTER > ENTER > UP > ENTER

BEatles Let It Be Blu Ray Menu

DOWN > ENTER

BEatles Let It Be Blu Ray Menu

DOWN > ENTER > ENTER > UP > ENTER

Weg 2 beim Abspielen des Albums:

Klickt man am Anfang einmal auf Enter wird das Album in Stereo abgespielt, hier gibt es ebenfalls die Option den Audiokanal zu wechseln, man muss aber zunächst in diese „Audiozeile“ des Menüs navigieren.

Dolby Atmos: ENTER > LINKS > LINKS > LINKS > ENTER

DTS HD Master Audio 5.1: ENTER > LINKS > LINKS > ENTER

Beatles Let It Be Blu Ray M

LINKS > LINKS > LINKS > ENTER

Abwertung: – 3%


Bonusmaterial:

Auf insgesamt vier CDs finden sich reichlich Alternativversionen und Outtakes. Allerdings sind die CDs doch sehr kurz. Das dicke Buch ist informativ. Auf der Blu-ray-Disc findet sich nur der Surroundmix, es gibt kein Videomaterial, also auch keine Filmaufnahmen von 1969 und kein Rooftop-Konzert.

Aufwertung: + 2 %


Anspieltipp:

Across the Universe, I Me Mine


Fazit:

Ein Album mit zwei verschiedenen Surroundmixen. Livecharakter in Dolby Atmos, diskreter Album Mix in DTS.

Pros / Cons:
+ Sehr gute Surround-Abmischung, wenn auch Fans von diskreten Abmischungen eher beim DTS-Mix verweilen werden
+ High Resolution auf der Blu-ray (+1 %)
+ Viel Bonus (+2 %)
– Menü ist Beatles unwürdig (-31 %)
– Für ein einzelnes Album teures Paket

 

GESAMTWERTUNG: 90%

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Deluxe Edition: Im Vergleich zu den anderen Beatles-Boxen ist LET IT BE mit deutlich über 100 Euro teurer ausgefallen. Mittlerweile gibt es aber auch schon Angebote für unter 100 Euro.

Stand: 12.03.2022

 


Links:

Webauftritt der Beatles

 

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