Ultravox – Quartet


Erscheinungsjahr 1982 | DVD | New Wave

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Weiter geht es mit den Reissues der Ultravox-Alben aus den 80ern. Nachdem bereits VIENNA und RAGE IN EDEN veröffentlicht wurden, kam nun vor wenigen Wochen leicht verspätet zum 40. Geburtstag das sechste Album mit dem Titel QUARTET in einer Deluxe Edition heraus. Den Surroundmix hat ein weiteres Mal Steven Wilson erstellt. Enthalten ist dieser auf einer DVD, die mit insgesamt sechs CDs der Box beigefügt wurde.

QUARTET wurde ursprünglich im Oktober 1982 veröffentlicht. Die Band wollte ihren Sound weiterentwickeln und trennte sich von Conny Plank, der die letzten drei Ultravox-Alben produziert hatte. Der Ersatzmann ist nicht weniger bekannter. Es handelt sich um den langjährigen Produzenten der Beatles, George Martin. Mit ihm versprach man sich, den angestrebten Durchbruch in den USA zu schaffen. Im Gegensatz zu Plank schaute Martin nicht nur auf den Sound und die Klangerzeugung, sondern half der Band auch mit den Arrangements, die immer umfangreicher wurden. Im Studio konnten bis zu fünf 24-Spur-Maschinen synchron verwendet werden, sodass bis zu 120 Spuren zur Verfügung standen. Viele Spuren, die nun im ganzen Raum verteilt werden konnten!


Tracklist:

 1 Reap the Wild Wind – 3:49
2 Serenade – 5:05
3 Mine for Life – 4:46
4 Hymn – 5:46
5 Visions in Blue – 4:41
6 When the Scream Subsides – 4:20
7 We Came to Dance – 4:14
8 Cut and Run – 4:19
9 The Song (We Go) – 3:58

10 Hosanna (In Excelsis Deo) – 3:23
11 Monument – 3:22
12 Break Your Back – 3:26
13 Overlook – 4:11

Gesamtdauer: 56:34


Die Musik:

Ultravox verwendete auf QUARTET zum ersten Mal digitale Synthesizer. Kenner werden die Unterschiede bemerken, aber auch alle anderen Hörer werden merken, dass sich der Sound der Band stetig weiterentwickelte, obwohl er immer noch im typischen Klanggewand der frühen 80er-Jahre feststeckt. Im Heimatland wurden insgesamt vier Singles veröffentlicht. Am erfolgreichsten war der Song Hymn, der vor allem in Deutschland ein Hit wurde.

QUARTET bietet eine gute Mischung aus New Wave, Pop und Rock, die mal mehr, mal weniger schnell ins Ohr geht. Weitaus experimenteller geht es bei den B-Seiten zu, die rein instrumental sind und interessante Stimmungen erzeugen. Steven Wilson hat diese vier Bonusstücke ebenfalls in Surround abgemischt, die automatisch im Anschluss des Albums abgespielt werden.

Wertung: 80 %


Besetzung:

 Warren Cann – drums, backing vocals
Chris Cross – bass, synthesizer, backing vocals
Billy Currie – keyboards, violin
Midge Ure – guitar, lead vocals


Der Surroundmix:

Was als Erstes auffällt, ist der absolut beeindruckende Sound. Musik Anfang der 80er-Jahre hatte oft die Eigenschaft, etwas blutleer und kraftlos zu klingen, vor allem dann, wenn Synthesizer die tragende Rolle spielten. Das ist auch bei Ultravox der Fall. QUARTET klingt auch weiterhin in diesem etwas dünnen Sound, andererseits werden aber auch die Tiefen prominent zum Einsatz gebracht. Steven Wilson hat es geschafft, den Soundcharakter beizubehalten, es aber dennoch weitaus kraftvoller klingen zu lassen.

Über die Verteilung der Instrumente im Raum muss man eigentlich keine großen Worte verlieren. Auch QUARTET zeigt wieder, dass Steven Wilson zurecht einer der gefeiertesten Surround-Mischer ist. Zum großen Teil finden wir hier wieder einen sehr diskreten Mix vor, bei dem aus allen Ecken diverse Instrumente und Sounds erklingen. Auch gibt es immer wieder mal Fälle, in denen Sounds hin und her schwirren. Man ist in der Tat etwas enttäuscht, dass es kein Mix in Dolby Atmos ist, denn hier hätte die Zunahme der weiteren Dimension Raumhöhe noch etwas zusätzliches Spektakel garantiert.

Beim regulären Album ist es vor allem das Stück Visions in Blue, welches mir in bleibender Erinnerung geblieben ist. Als echte Highlights entpuppen sich aber die experimentellen vier Bonustracks, bei denen das Spiel mit dem Raum noch einmal eine Schippe zunimmt. In Stereo dürften diese Stücke schnell etwas monoton wirken, in Surround fangen diese an, regelrecht zu atmen und zu leben. Ein Glück, dass Steven Wilson auch diese Stücke remixen konnte.

Ultravox Rage in Eden Deluxe Box

 

Wertung: 98,46 %


Vorhandene Tonformate:
DTS 5.1  (96 kHz / 24 bit)
Dolby Digital 5.1
PCM Stereo

Album starten:

Perfekt! Man muss lediglich die Entertaste drücken, um das Album in DTS 5.1 zu hören.

 


Bonusmaterial:

Die Box besteht aus 6 CDs und einer DVD. Auf CD 1 ist der Original Mix, CD 2 enthält den Steven Wilson Remix und seine remixten B-Seiten. Auf CD 3 und 4 gibt es Single Versionen, Extended Versions, Remixe und andere Raritäten. Die letzten beiden CDs beinhalten schließlich einen Konzert-Live-Mitschnitt von 1982. Leider gibt es keine Musikvideos und sonstiges Bildmaterial auf der DVD.

Aufwertung: +2,5 %


Anspieltipp:

Visions in Blue, We Came To Dance, Hosanna


Fazit:

Wieder eine üppige Deluxe-Box und ein sehr guter Surroundmix. Der Preis ist gerade noch zu verschmerzen für ein einziges Album.

Pros / Cons:
+ Sehr guter Surroundmix, vor allem auch die B-Seiten in Surround
+ Bonusmaterial (+2,5%)
– Leider nur eine DVD und keine hochauflösende Blu-ray / DVD-Audio

 

GESAMTWERTUNG: 95 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Deluxe Edition: Diese Ausgabe erschien im Juli 2023 und kostet etwa 70 Euro.

Stand: 22.08.2023

 


Links:

Offizielle Webseite von Ultravox

 

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