Robert Reed – The Ringmaster – Part Two
Erscheinungsjahr 2022 | DVD | Progressive Rock
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Ende letzten Jahres erschien das neue Soloalbum THE RINGMASTER von Robert Reed. Der Nachlassverwalter des musikalischen Stils von Mike Oldfield kündigte damals an, dass das Album in Kürze eine Fortsetzung erhalten wird. Daher hatte bereits diese erste Veröffentlichung den Zusatz PART 1 erhalten. Im Februar erschien nun PART 2.
Wenn man beide Albencover betrachtet, die inhaltlich sehr ähnlich gehalten sind, erkennt man bereits die enge Verbindung der beiden Alben. THE RINGMASTER PART 2 ist keine Fortsetzung, sondern einfach die zweite Hälfte des Albums. Ursprünglich sollte es ein Doppelalbum werden. Es dürften wirtschaftliche Gründe sein, dass man daraus zwei Veröffentlichungen gemacht hat.
Erstellt hat den Mix natürlich wieder Robert Reed. Auch PART 2 enthält wieder eine DVD und eine Bonus-CD auf der es einige kurze Bonustracks und das Album im alternativen Tom Newman Mix gibt.
Tracklist:
1 Song of Healing Light – 9.30
2 Swan Feathered Girl – 4.00
3 The Hat – 7.30
4 The Talking Ducks – 3.32
5 Sendlinger’s Song – 3.14
6 Arthur – 1.37
7 Forever – 1.41
8 Dancing Master – 4.26
9 Landmarks – 6.28
10 In Sight of Home – 3.20
11 The Last Guardians of Everywhere – 1.32
12 Song of Waiting Dreams – 2.45
Gesamtdauer: 49:25
In der Rezension zu PART 1 habe ich die Frage gestellt, wie sich PART 2 wohl musikalisch vom ersten Teil abheben wird. Die Antwort lautet gar nicht. Das, was ich bereits dort über die Musik geschrieben habe, gilt auch wieder für diesen zweiten Teil des Albums. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn schließlich sind beide Alben gleichzeitig in derselben kreativen Phase entstanden. Hinzu kommt, dass einige Themen aus PART 1 wieder im zweiten Teil verwendet werden. THE RINGMASTER ist also in der Tat nichts weiter als ein geteiltes Doppelalbum. PART 2 ist eine Doppelalbumhälfte!
THE RINGMASTER PART 2 vermischt auch wieder den Stil Mike Oldfields der ersten vier Alben mit dem, den Oldfield in den 80er-Jahren innehatte. Hiermit meine ich aber nicht die Single-Hits, mit denen Mike Oldfield Erfolg hatte. Eine Plattenseite hat der Meister damals immer seiner instrumentalen Musik gewidmet. Von diesen Instrumentals hat sich Robert Reed nun ebenfalls inspirieren lassen. Fairlight-Sounds, die man auf Oldfields Soundtrack-Album zum Film THE KILLING FIELDS gehört hat, findet man im zweiten Teil des Ringmasters wieder.
Auch das Schlagzeug, gespielt von Simon Phillips, hat hier eine größere Rolle, als es dies auf früheren Veröffentlichungen von Robert Reed der Fall war. Dies lässt THE RINGMASTER etwas rockiger erklingen, als es die SANCTUARY-Alben waren. Mir persönlich gefällt PART 2 einen Ticken besser als PART 1.
Wertung: 84 %
Besetzung:
Robert Reed – Guitars, Bass Guitar, Keyboards, Glockenspiel, Vibraphone, Marimba, Timpani, African Drums, Percussion, Melodica, Recorder
Leslie Penning – Narrator, Recorder, Whistle
Tom Newman – Bells
Troy Donockley – Uilleann Pipes, Whistle
Simon Phillips – Drums
Angharad Brinn – Lead Vocals
Karla Powell – Oboe
Steve Bingham – Violin
Heather Cairncross – Vocals
Micaela Haslam – Vocals
Was ich auch schon bei PART 1 zum Surroundmix schrieb, gilt auch bei PART 2 wieder. THE RINGMASTER ist ein überaus diskreter Surroundmix, bei dem Robert Reed die verschiedensten Instrumente gekonnt um den Hören platziert. Oftmals sind es Gitarren, die einen von hinten beschallen, aber auch diverse Keyboards und perkussive Instrumente wie Glockenspiele oder Pauken werden effektvoll in die hinteren Kanäle gepackt.
Auch gibt es dezente Panningeffekte, bei denen Sounds durch den Raum auf Wanderschaft geschickt werden, zum Beispiel der weibliche Sologesang im ersten Stück und der Vocodergesang bei Talking Ducks. In Landmarks sind es Fairlight-artige Stimmsamples, die für kurze Zeit nacheinander in einem anderen Lautsprecher erklingen.
Minimal finde ich das Schlagzeug etwas zu brav hinzugemischt. Dieses ist zumeist vorne ohne wirkliche Tiefenstaffelung zu hören und scheint ein bisschen im Mix unterzugehen. Da sitzt immerhin Simon Phillips dahinter, da hätte man sich gewünscht, dass er etwas prominenter zu hören ist. Soll aber keineswegs heißen, dass es schlecht klingt. Im Vergleich zum restlichen verspielten Mix klingt es jedoch etwas konservativ.
Übrigens ist das Album im Surroundmix um fast 2 Minuten länger! In 5.1 dauert es 49:25, während es im normalen Stereomix lediglich auf 47:41 kommt. Es ist aber nicht so einfach herauszufinden, was im Surroundmix neu bzw. anders ist. Soweit ich das überblicke, ist das der Anfang von Landmarks, der in 5.1 etwas anders ist. Das Fehlen dieser Passage im Stereomix fällt aber überhaupt nicht auf und umgekehrt ist mir auch im Surroundmix die kleine Zugabe zunächst nicht aufgefallen.
Wertung: 99 %
Vorhandene Tonformate:
DTS 5.1
Dolby Digital 5.1
Auf der DVD gibt es nur den Surroundmix, keinen Stereomix. Beim doppeltes Drücken der Entertaste erklingt somit das Album in Surround Sound. Allerdings in Dolby Digital. Über die Audio-Taste lässt es sich in DTS umschalten. Direkt über das Menü ist die Prozedur etwas komplizierter:
UP > UP > ENTER > DOWN > DOWN > ENTER
Abwertung: -1 %
Auf der zweiten CD befinden sich drei Bonus-Stücke. Dazu gibt es das Album noch einmal in einem alternativen Mix von Tom Newman, der sich etwas vom Originalalbum unterschidet. Auf der DVD gibt es neben dem Surroundmix noch drei Bonusvideos. Das wären zunächst zwei Promovideos. Außerdem gibt es ein ca. 17 minütiges Video, bei dem man Simon Phillips bei der Einspielung seiner Drum-Parts zuschauen kann. Mit anderen Worten, er ist auf dem Album knapp Ein-Drittel der Spielzeit zu hören.
Aufwertung: +1 %
Anspieltipp:
Dancing Master
Wer Part 1 hat, muss natürlich auch Part 2 haben. Und wer noch keins hat, sollte zugreifen.
Pros / Cons:
+ Ein nahezu perfekter Surround Mix
+ sehr guter Klang
+ einiges an Bonusmaterial (+1 %)
– startet zunächst nur in Dolby Digital, statt im besseren DTS (-1 %)
GESAMTWERTUNG: 94 %
Erläuterungen zur Bewertung
CD / DVD: Das Album gibt es noch ohne Probleme für ca. 19 Euro
Stand: 18.03.2022
Links:
Offizielle Webseite von Robert Reed