R.E.M. – Automatic for the People


Erscheinungsjahr 1992 | DVD-Audio | Alternative Rock

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Vor genau 25 Jahren veröffentlichte R.E.M. mit AUTOMATIC FOR THE PEOPLE das Album, welches heute von vielen als das Album des Jahres 1992 und als der Höhepunkt der Band angesehen wird. R.E.M. ließen den Nachfolger für OUT OF TIME, mit dem sie weltweit bekannt wurden, sehr zügig folgen. AUTOMATIC FOR THE PEOPLE wurde nur ein Jahr später veröffentlicht. Die Produktion begann unmittelbar nachdem man OUT OF TIME veröffentlicht hatte, da man auf eine ausgedehnte Tour verzichtete.

Ursprünglich wollte man ein rockiges Album einspielen, das Songmaterial war jedoch stark melancholisch, sodass beschlossen wurde, eher ruhige, akustische Arrangements für die Songs zu nehmen. Die Aufnahmen entstanden in vielen verschiedenen Tonstudios, die quer über die USA verteilt sind. Das Album verkaufte sich knapp 18 Millionen mal und enthält die Hits Drive, Everybody Hurts und Man on the Moon.

AUTOMATIC FOR THE PEOPLE wurde, wie die anderen Alben, die unter dem Warner Label veröffentlicht wurden, im Jahre 2005 von Elliot Scheiner in 5.1 remixt und als DVD Audio in Form eines DigiPack veröffentlicht.


Tracklist:

1 Drive – 4:31
2 Try Not to Breathe – 3:50
3 The Sidewinder Sleeps Tonite – 4:06
4 Everybody Hurts – 5:17
5 New Orleans Instrumental No. 1 – 2:13
6 Sweetness Follows – 4:19
7 Monty Got a Raw Deal – 3:17
8 Ignoreland – 4:24
9 Star Me Kitten – 3:15
10 Man on the Moon – 5:13
11 Nightswimming – 4:16
12 Find the River – 3:50

Gesamtdauer: 48:52


Die Musik:

Heute wundert man sich fast, dass dieses melancholische Stück Musik mit seinen akustischen Songs in einer Zeit, als Techno und Euro Dance die Charts bestimmten, so erfolgreich werden konnte. Wie schon der Vorgänger scheint dieses Album so gar nicht die frühen 90er Jahre zu passen und man stellt sich die Frage, ob dieses Stück Musik, wäre es von einer anderen Band als R.E.M. veröffentlicht worden, beachtet worden wäre.

Über das gesamte Album liegt eine gleichmäßige, melancholische Stimmung, die mit Drive anfängt und mit Find the River aufhört. Lediglich The Sidewinder Sleeps Tonite und Ignoreland, bieten etwas rockigeren und poppigeren Sound. Der Rest ist durchsetzt von zahlreichen akustischen Gitarren, Orgeln, E-Piano und einem Streicherorchester. Für die Orchesterarrangements war übrigens kein Geringerer als John Paul Jones verantwortlich, der als Bassist von Led Zeppelin Bekanntheit erlangte.

Wertung: 81 %


Besetzung:

Michael Stipe – lead vocals
Bill Berry – drums, percussion, keyboards, bass guitar, backing vocals, melodica
Peter Buck – electric and acoustic guitars, mandolin, bass guitar
Mike Mills – bass guitar, piano, keyboards, accordion, backing vocals

Scott Litt – harmonica, clavinet
John Paul Jones – orchestral arrangements


Der Surroundmix:

Surroundmixe von Elliot Scheiner sind qualitativ immer songdienlich aufgebaut, ohne groß auf die Effektpauke zu hauen. Klanglich ist das Album auf Topniveau. Der Gesang von Michael Stipe findet sich zumeist sehr präsent in der Raummitte, während die verschiedenen Backing Vocals, die zumeist wieder von ihm oder Bassist Mike Mills vorgetragen werden, dann aus den hinteren Lautsprechern kommen. Einzig Ignoreland geht hier einen etwas anderen Weg, hier kommt der Leadgesang überwiegend aus dem linken, hinteren Raum.

Die Orchesterarrangements machen es sich in der zweiten Hälfte des Raumes gemütlich, sodass sie den Großteil der Band, welche in der vorderen Hälfte musiziert, nicht verdeckt und mit ihren füllenden Sounds zukleistert. Hier und da gibt es mal ein einzelnes Cello (Sweetness Follows), welches dann auch aus den Frontlautsprechern ertönt.

Auch dieser Surroundmix lässt wieder einiges an der Musik neu entdecken. Schön herauszuhören ist die vermutlich erste Verwendung eines synthetischen Rhythmusgerätes (entweder Heimorgel-Rhythmus oder Drumcomputer) der Band in Everybody Hurts, welcher in die Rears gelegt wurde. Sehr atmosphärisch klingt auch die kleine instrumentale Nummer New Orleans Instrumental No. 1, bei der einem von Mike Mills gespielten Kontrabass in den hinteren Kanälen gelauscht werden kann.

Highlight der Abmischung dürfte der Song Star Me Kitten sein. Musikalisch gesehen ist es für mich eher die schwächste Nummer auf dem Album, weil es so träge, gelangweilt daherkommt. Im Surroundmix ist die Nummer aber klasse. Hier legt sich zunächst über den gesamten Raum ein Klangteppich, bestehend aus gesungenen Aaahhhs, die wie ein Mellotronchor die Harmonien bilden. Die Gitarre in den Rears und die Orgel im linken Frontlautsprecher bilden dann einen schönen Kontrapunkt zum Gesang, der sich wieder präsent in der Raummitte befindet.

Wertung: 91 %


Vorhandene Tonformate:
MLP Lossless 5.1
MLP Lossless Stereo
DTS  5.1
Dolby Digital 5.1
Dolby Digital Stereo

Album starten:

Wie üblich für eine DVD Audio. Rein in den Player, etwas warten, Enter drücken. Man muss sich nicht durch irgendwelche Menüs hangeln.

 


Bonusmaterial:

An Extras findet sich auf der DVD eine kurze, 16 Minuten lange Doku aus dem Jahr 1992 und eine Bildergalerie. Leider gibt es keine der Musikvideos, auch nicht in Ausschnitten zu sehen. Untertitel gibt es keine.

Aufwertung: +0,5%


Anspieltipp:

Star Me Kitten


Fazit:

Guter bis sehr guter Surroundmix ohne große Überraschungen und Aha-Effekte, was aber für die Musik wohl auch nicht förderlich gewesen wäre.

Pros / Cons:
+ homogener Surroundmix
+ Einfacher Start des Albums
+ High Resolution (+1 %)
– Keine der Musikvideos zum Album enthalten.

 

GESAMTWERTUNG: 89 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

DVD Audio: Ist leider so gut wie out of print. Bei Amazon kann man es über den Marketplace noch für etwa 50 Euro kaufen.

Zum 25. Jubiläum soll es ab November aber eine neue Deluxe Ausgabe zum Album geben. Hierfür wurde ein neuer Surroundmix erstellt, der in Dolby Atmos beigelegt wird.

Stand: 22.09.2017


Links:

Offizielle Webseite von R.E.M

 

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