Maggie Rogers – Don’t Forget Me


Erscheinungsjahr: 2024 | STREAMING | Indie Pop

Eine Dolby Atmos Streaming Review

DON’T FORGET ME ist eines jener Alben, auf das ich nur gestoßen bin, weil es bei Apple Music im Bereich „3D-Audio“ gelistet war. Bei aller berechtigter Kritik an Streamingportalen – gerade aus Sicht älterer Hörer, die Musik auch immer anfassen wollen – bieten sie doch auch die Möglichkeit, auf neue Künstlerinnen und Künstler aufmerksam zu werden, die man sonst sehr wahrscheinlich übersehen hätte. Maggie Rogers war für mich so ein Fall: Der Name sagte mir nichts, aber es gibt zwei Alben in Dolby Atmos abgemischt. Warum dann nicht einfach mal reinhören? Immerhin habe ich so vor einiger Zeit auch English Teacher entdeckt, die mich seitdem begeistern.

Rogers stammt aus Maryland, ist Anfang dreißig und wurde 2016 mit einem viralen Video bekannt: In einer Masterclass an der NYU spielte sie ihren Song Alaska vor, Pharrell Williams, Gastdozent, war sichtlich beeindruckt – und das Internet auch. Seitdem hat sie zwei weitere Alben veröffentlicht, ein Studium in Harvard abgeschlossen, Tourneen gespielt – und sich dabei stetig weiterentwickelt. Rogers schreibt ihre Songs selbst, spielt mehrere Instrumente, darunter Harfe, Klavier, Gitarre und Banjo und produziert ihre Musik weitgehend eigenständig.

DON’T FORGET ME, ihr drittes Album, entstand innerhalb weniger Tage und wurde am 12. April 2024 veröffentlicht. Die Songs wurden in der Reihenfolge ihrer Entstehung aufgenommen, viele Takes stammen aus der ersten Aufnahme. Rogers wollte ein ungeschminktes, unmittelbares Album – ein musikalischer Beifahrer für die Fahrt ins Wochenende, wie sie es selbst beschreibt. Musikalisch bewegt sich das Album zwischen Folk-Rock, Americana und Pop.

Maggie Rogers Don't Forget Me Dolby AtmosScreenshot Apple Music App


Tracklist:

1 It Was Coming All Along – 3:27
2 Drunk – 3:24
3 So Sick of Dreaming – 3:52
4 The Kill – 4:11
5 If Now Was Then – 3:04
6 I Still Do – 3:35
7 On & On & On – 2:34
8 Never Going Home – 3:30
9 All the Same – 3:47
10 Don’t Forget Me – 4:25

Gesamtdauer: 35:53


Der Dolby Atmos Mix:

Musikalisch ist DON’T FORGET ME ein relaxtes Singer-Songwriter-Werk ohne große Überraschungen. Ich würde es sogar als leicht retro bezeichnen, da mich vieles an Fleetwood Mac, Tom Petty oder Neil Young erinnert hat. Passend zur Musik, die mir über weite Strecken sehr gut gefällt, fällt auch der Dolby-Atmos-Mix aus: Er hält sich angenehm zurück, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Das soll allerdings keineswegs heißen, dass er frontlastig oder gar langweilig wäre.

Vorne sind durchgehend Leadgesang, Bass und Schlagzeug zu hören – in einer typischen Stereoverteilung mit trockenem, knackigem Sound. Für die räumliche Ausdehnung sorgen Gitarren und Keyboards. Diese sind besonders in der ersten Albumhälfte recht präsent und mit einem gewissen Halleffekt versehen. Sie sind weiter im Raum positioniert und zudem oft deutlich erhöht. Die Verteilung wirkt großflächig angelegt, sodass es schwerfällt, ihre genaue Position im Raum auszumachen. Häufig hatte ich beim Hören das Gefühl, dass die oberen Rears von allen Surroundkanälen am aktivsten waren, da sich dort oft eine Art Klangwolke bildete.

Insgesamt stellt sich ein angenehmes Raumgefühl ein, auch wenn es kaum wirklich diskrete Momente gibt. Am deutlichsten finden sich diese noch im letzten Stück, das dem Album seinen Namen gab. In diesem sehr schönen Abschlusssong erklingt das Klavier überwiegend aus den hinteren Lautsprechern. Weiter vorne sind Akustikgitarren zu hören, die zudem vertikal angehoben wurden.

Ein weiteres Highlight ist ausgerechnet die sparsam instrumentierte Pianoballade Still. Zum Gesang vorne gesellt sich das Klavier in der hinteren Raumhälfte. Die Abmischung erinnerte mich dabei an das Neil-Young-Album BEFORE AND AFTER, bei dem Klavierstücke ähnlich inszeniert wurden. Dies hat dort sehr gut funktioniert und das tut es hier auch. Der anschließende Song On & On & On weiß ebenfalls zu gefallen: Hier kommt ein für das Album untypischer Bass-Synthesizer zum Einsatz, der interessanterweise an die Decke „geklebt“ wurde. Das klingt ungewohnt, verleiht dem Album aber einen spannenden Farbtupfer.


Anspieltipp:

Don’t Forget Me, Still


Fazit:

Kein Referenzmix, aber im großen Ganzen passend auf die Musik abgestimmt.

 

WERTUNG DOLBY ATMOS MIX: 85 %

 


Verfügbarkeit:

Streaming: Den Dolby Atmos Mix von DON’T FORGET ME gibt es bei entsprechendem Abo bei Apple Music, Amazon Music Unlimited und bei Tidal zu hören.

Stand: 23.08.2025


Links:

Webseite von Maggie Rogers

 

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