Lenny Kravitz – Blue Electric Light
Erscheinungsjahr 2024 | STREAMING | Rock
Eine Dolby Atmos Streaming Review
Lenny Kravitz ist zurück mit seinem zwölften Studioalbum BLUE ELECTRIC LIGHT, dem ersten Album von ihm, welches auch in Mehrkanal gehört werden kann. Zu finden ist es in Dolby Atmos auf Apple Music und dürfte auch bei Amazon Music und Tidal im 3D-Sound vorliegen. Veröffentlicht wurde das neue Album am 24. Mai 2024. Es ist das erste Album von Lenny Kravitz seit 2018. Bereits im Oktober letzten Jahres erschien mit TK421 eine erste Single.
Wie üblich spielte Lenny Kravitz fast alle Instrumente selber in seinem eigenen Studio auf den Bahamas ein. Sein langjähriger Gefährte Craig Cross ist wieder bei einigen Stücken auf der Gitarre zu hören. Bei zwei Stücken von BLUE ELECTRIC LIGHT ist er zudem als Co-Autor vermerkt.
Während Lenny Kravitz sich zu Beginn seiner Karriere einen Namen als Retrorocker machte, dessen Wurzeln deutlich in den 60ern und 70ern verankert waren, ist er spätestens mit diesem Album in den 80ern angekommen. Es gibt viel Drumcomputer und Synthiesounds aus dieser Dekade zu hören. Sogar ein Fairlight CMI und Synclavier können auf dem Album gehört werden. Fraglich, ob als historische Hardware Instrumente oder als Software-Nachbauten, wie sie beispielsweise der Hersteller Arturia seit einiger Zeit herausbringt. Es ist und bleibt aber am Ende ein Album mit typischem Sound von Lenny Kravitz in seinem bekannten musikalischen Stil.
Auf dem europäischen Festland ist BLUE ELECTRIC LIGHT erfolgreich in vielen Ländern in die Top Ten gelandet. In der Schweiz kletterte es bis auf Platz 2. In UK reichte es dieses Mal aber nur zu Platz 73.
Screenshot Apple Music App
Tracklist:
1 It’s Just Another Fine Day (In This Universe of Love) – 6:19
2 TK421 – 5:27
3 Honey – 3:50
4 Paralyzed – 4:28
5 Human – 4:27
6 Let It Ride – 3:35
7 Stuck in the Middle – 5:10
8 Bundle of Joy – 5:06
9 Love Is My Religion – 3:47
10 Heaven – 4:49
11 Spirit in My Heart – 4:33
12 Blue Electric Light – 3:53
Gesamtdauer: 55:24
Die meisten Stücke auf BLUE ELECTRIC LIGHT beginnen in der Raumverteilung zunächst etwas verhalten. Vieles spielt sich eher vorne ab, gelegentlich mit leichten Tendenzen, die Musik in mehreren Schichten aufzutürmen. Im Verlauf jedes Songs passiert dann zunehmend mehr auch an den Seiten und oben.
Im Dolby Atmos Mix wurde offensichtlich darauf Wert gelegt, dass zusätzliche Sounds im Songarrangement für die räumliche Untermalung sorgen sollen. Das gelingt überaus gut. Mal sind es diverse Synthesizer-Sounds oder Gitarren, aber auch Bläser, die dann seitlich, oben oder auch hinten für einen stärkeren immersiven Charakter sorgen. Auch der Begleitgesang wird gerne oben platziert, manchmal hört man Lenny auch hinten singen.
Es gibt einige sich im Raum bewegende Effektshots. Das sind hauptsächlich diverse Synthie-Effekte, aber auch mal Gitarrenakkorde auf der E-Gitarre oder sogar Töne vom Saxophon, die von hinten nach vorne schweben.
Insgesamt ist der Dolby Atmos Mix gut gelungen und macht Laune. Aber ich glaube, es wäre noch einiges mehr drin gewesen, wenn man sich einige klassische Alben aus den 80ern anhört, die gerade in Dolby Atmos abgemischt wurden. Diese zeigen, wie fantasievoll 80er-Jahre Musik in 3D klingen kann. So hat man am Ende etwas das Gefühl, dass der Mix von BLUE ELECTRIC LIGHT ein wenig mit angezogener Handbremse abgemischt wurde.
Anspieltipp:
TK421, Heaven
Fazit:
Insgesamt ein guter erster Schritt von Lenny Kravitzs Musik in Mehrkanal. Die Klassikeralben dürfen folgen.
WERTUNG DOLBY ATMOS MIX: 83 %
Streaming: Den Dolby Atmos Mix von BLUE ELECTRIC LIGHT gibt es bei entsprechendem Abo bei Apple Music und wahrscheinlich auch bei Amazon und Tidal zu hören (es sei denn, diese wählten stattdessen 360 Reality Audio als immersives Audioformat).
Stand: 20.06.2024
Links:
Webseite von Lenny Kravitz