Eric Clapton – 451 Ocean Boulevard


Erscheinungsjahr 1974 | SACD | Blues Rock

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Nachdem Eric Clapton seine Gitarre mehrere Jahre lang gegen eine Heroinnadel tauschte, nahm er 1974 nach einer erfolgreichen Entziehungskur sein zweites Soloalbum auf.  Der Name des Albums ist die Adresse seines Hauses, in dem Clapton während der Aufnahmen wohnte. Das Haus ist auf dem Plattencover verewigt (siehe Foto des SACD-Hülle) und befand sich in dem kleinen Städtchen Golden Beach in Florida. Nach dem großen Erfolg des Albums musste der Straßenname aufgrund pilgernder Fans geändert werden, mittlerweile heißt sie aber wieder Ocean Boulevard.

Der große Hit von 451 OCEAN BOULEVARD ist mit Sicherheit das Bob Marley Cover I Shot the Sheriff, das durch Eric Clapton zum Evergreen wurde, aber erst Recht Bob Marley einem größeren Publikum näher brachte.

Der Surroundmix wurde 2004 von Mick Guzauski erstellt und von Simon Climie produziert. Veröffentlicht wurde es auf einer Hybrid-SACD. Darüber hinaus soll noch eine DTS-CD im Umlauf sein, die aber den Quadrofonie Mix aus den 70er Jahren enthält. Dieser wurde damals auf LP und 8-Spur-Kassetten veröffentlicht. Es gibt noch eine aktuellere SHM-SACD Variante, diese enthält aber nur den Stereomix.

 


Tracklist:

1 Motherless Children – 4:55
2 Give Me Strength – 2:54
3 Willie and the Hand Jive – 3:31
4 Get Ready – 3:47
5 I Shot the Sheriff – 4:25
6 I Can’t Hold Out – 4:14
7 Please Be With Me – 3:26
8 Let It Grow – 5:00
9 Steady Rollin‘ Man – 3:14
10 Mainline Florida – 4:09

Bonustracks:
11 Walkin‘ Down the Road – 5:17
12 Ain’t That Loving You – 5:30
13 Meet Me (Down at the Bottom) – 6:59

Gesamtdauer: 57:23


Die Musik:

Trotz der schweren Zeiten, die Clapton damals durchgemacht hatte, klingt das Album überraschend freundlich und entspannt. Mit Ausnahme einiger vom Reggae beeinflussten Stücke, wie eben dem Marley-Cover, hat das Album eine starke bluesige Stimmung. Nur eine handvoll Stücke wurden dabei von Eric Clapton geschrieben, der Rest besteht – wie fast typisch für ihn – aus Coversongs. Meiner Meinung nach ist 451 OCEAN BOULEVARD sein vielleicht stimmigstes Werk.

Wertung: 77 %


Besetzung:

Eric Clapton: Vocals, Guitar, Dobro
Yvonne Elliman: Vocals, Guitar
Dick Sims: Keyboards
George Terry: Guitar, Vocals
Carl Radle: Bass
Jamie Oldaker: Drums and Percussion
Al Jackson, Jr. – drums on „Give Me Strength“
Albhy Galuten – synthesizer, piano, clavichord
Tom Bernfield – vocals
Marcy Levy – harmonica, vocals


Der Surroundmix:

Was wir hier zu hören bekommen, ist ein guter bis sehr guter Surroundmix. Die Musik füllt durchgehend den ganzen Raum aus. Das ist mal mehr, mal weniger spektakulär. Die Blues Songs wie I Can’t Hold Out und Steady Rollin’ Man klingen vielleicht etwas konventionell abgemischt, was ich aber für einen straighten Blues songdienlich finde. Eine Effekthascherei wäre hier mit Sicherheit fehl am Platze. Dem Gegenüber stehen die vom Reggae beeinflussten Songs. Hier ist die Rhythmussektion, bestehend aus Schlagzeug, Percussion, Bass und Rhythmusgitarren im ganzen Raum verteilt, was dieser Musikrichtung entgegenkommt. Hier macht im wahrsten Sinne der Rhythmus die Musik.

Das Album startet bereits mit einem Highlight, vom Song her, wie von der Abmischung. Motherless Children ist eine mitreißende Nummer, ein perfekter Start für das Album. Hier haben alle Boxen direkt Schwerstarbeit zu leisten. Während Schlagzeug, Bass und Gesang aus den Frontspeakern kommen, ertönen die unzähligen Rhythmusgitarren aus den Rearspeakern.

Der Surroundmix scheint generell einige Details ans Tageslicht zu bringen, die im Stereomix schwer oder kaum rauszuhören sind. So ist mir die leise E-Gitarre in Give Me Strength, die auf der SACD hinten rechts zu hören ist vorher nicht aufgefallen. Gleiches gilt für das E-Piano bei Get Ready.

Die beiden audiophilen Highlights des Albums dürften neben dem eingangs erwähnten Motherless Children zum einen die Akustikballade Please Be With Me und das daran anschließende Let it Grow sein. Please Be With Me ist die reinste Lagerfeueratmosphäre. Akustikgitarren und Gesang sind überall im Raum verteilt und man hat das Gefühl, man wäre mitten drin. Es fehlt nur das Feuerknistern. Let it Grow steigert sich über den ganzen Song bis hin zu seinem Finale, bei dem der einsetzende Arp Synthesizer sich langsam über die restliche Musik legt und diese zu verdrängen scheint.

Auf der SACD befinden sich zudem noch drei Bonusstücke, die auf dem Originalalbum nicht vorhanden waren – meiner Meinung nach zu Recht. Auch der Surroundmix scheint mir hier nicht sorgfältig durchgezogen zu sein und fällt zu den üblichen Songs etwas ab.

Wertung: 87 %


Vorhandene Tonformate:
SACD DSD 5.1
SACD DSD 2.0
CD Audio

Album starten:

Wie üblich bei einer SACD, man legt sie wie eine normale CD in den Player und hört nach Start sofort den 5.1 Mix. Wer hier Stereo hört, hat in seinen Voreinstellungen den Stereo-Layer (oder den normalen CD Layer) als Default gesetzt.

 


Bonusmaterial:

Keins, außer den erwähnten drei Bonussongs

 


Anspieltipp:

Please Be With Me


Fazit:

451 OCEAN BOULEVARD ist klar mein Lieblingsalbum von Eric Clapton, der Mann hat auch viel Füllstoff produziert. Der Surroundmix ist homogen und hat keine größeren Ausreißer und passt sehr gut zu der Musik.

Pros / Cons:
+ homogener, songdienlicher Surroundmix
+ High Resolution (+ 1%)
+ Einfacher Albumstart
+ Bonustracks (+0,5%)
– Bonustracks klingen etwas schwächer

 

GESAMTWERTUNG: 85 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

SACD: Diese Version von 2004 ist mittlerweile sehr schlecht zu erwerben. Bei Amazon findet man gelegentlich noch Angebote ab 30 Euro.  Vorsicht: Eine sich im Umlauf befindende japanische SHM-SACD ist nur Stereo.

DTS-CD: Auf DTS-CD gabs den alten Quadromix aus den 70ern. Wer hier Interesse hat, sollte auch noch etwa 130 € parat haben.

Stand: 11.01.2017


 


weitere Links

Offizielle Webseite von Eric Clapton

 

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