Björk – Fossora


Erscheinungsjahr 2022 | STREAMING | Electronic

Eine Dolby Atmos Streaming Review

FOSSORA ist das mittlerweile zehnte Studioalbum der isländischen Ausnahmekünstlerin Björk, welches bereits im September 2022 erschienen ist. Vor 30 Jahren wurde sie durch ihr erstes Soloalbum DEBUT schlagartig berühmt, welches einige Hits hatte und sich entsprechend gut verkaufte. Spätestens mit MEDULLA wurde Björks Musik aber zunehmend verkopfter und avantgardistischer.

FOSSORA soll wieder zugänglicher sein, wenngleich dieser Begriff doch sehr dehnbar ist. Mit populärer Musik hat ihr neues Album, welches nur so strotzt aus eigenartigen Songstrukturen und seltsamen elektronischen Klängen, die von einem Bassklarinetten-Sextett (!), Flöten und Streichern unterstützt werden, nur sehr wenig zu tun.

Das Ganze klingt nur selten, als wäre es von dieser Welt. In der Tat habe ich beim Anhören öfter das Bild vor Augen, als hätte Björk für die Aufnahmen die Band aus der Mos-Eisley-Bar von Tatooine angeheuert. Es dürfte an dem Sound der Klarinetten liegen! FOSSORA ist ein Album, welches man nach dem ersten Hördurchgang keineswegs weglegen sollte mit dem Gedanken „Versteh ich nicht, brauch ich nicht“.

Björk Fossola Dolby AtmosScreenshot Amazon Music App


Tracklist:

1 Atopos – 4:46
2 Ovule – 3:38
3 Mycelia – 2:00
4 Sorrowful Soil – 3:15
5 Ancestress – 7:17
6 Fagurt Er í Fjörðum – 0:44
7 Victimhood – 6:57
8 Allow – 5:26
9 Fungal City – 4:45
10 Trölla-Gabba – 1:57
11 Freefall – 4:31
12 Fossora – 4:19
13 Her Mother’s House – 4:33

Gesamtdauer: 54:14


Der Dolby Atmos Mix:

Aus musikalischer Sicht ist FOSSORA wie erwähnt keine leichte Kost. Merkwürdige Melodien, merkwürdige Arrangements, die sich nicht zu erschließen scheinen. Das kannte man aber schon von den letzten Veröffentlichungen der isländischen Künstlerin, die immer einen Schritt weitergegangen ist und neue Pfade betreten hat, die bisher niemand betreten wollte – manchmal auch zurecht. Auch in Sachen Surround ist Björk immer einen Schritt weitergegangen. Ich erinnere hier an meine Rezension zu ihrem Album DEBUT, welches in 5.1 noch ziemlich konservativ abgemischt wurde, die späteren Alben aber immer diskreter und besser wurden. Und nun gibt es Björk auch in Dolby Atmos!

FOSSORA klingt wie für Dolby Atmos gemacht! Man muss es sagen, es ist ganz großes Kino. Auch wenn die Musik überhaupt nicht ins Ohr will, staunt man doch darüber, wie Björk es geschafft hat, aus einem normalen Zimmer eine bizarre Fantasiewelt zu erschaffen. Das ist Atmosphäre pur, was um einen geschieht. Diese Art von Musik kann meiner Meinung nach auf einem kleinen Bluetooth-Lautsprecher, wie sie vermutlich häufig gehört werden wird, nicht funktionieren. Auch über Kopfhörer als binauraler Atmos Mix dürfte das Ganze recht flach daher kommen.

Der Dolby Atmos Mix entfaltet über eine echte Anlage seine ganze Wucht. Jeder Lautsprecher ist im Mix gleichberechtigt. Ach was, jeder Quadratmeter im Zimmer ist gleichberechtigt! Man wird regelrecht von allen möglichen Sounds, Instrumenten und Stimmen aus allen Richtungen beschallt. Auch gibt es immer wieder irgendwelche Dinge, die sich durch den Raum bewegen. Dabei ist es egal, ob Stücke reichhaltig mit vielen Klarinetten, Flöten, Streichern, Beats, Elektronik und Stimmen arrangiert wurden, oder ob es eher minimalistisch zur Sache geht. Denn auch bei dem einen oder anderen Stück, in denen man nur wenige Instrumente und Sounds hört, ist man mitten drin im Geschehen.


Anspieltipp:

Ancesstress


Fazit:

Musikalisch und vom Mix her nicht von dieser Welt.

 

WERTUNG DOLBY ATMOS MIX: 100 %

 


Verfügbarkeit:

Streaming: Den Dolby Atmos Mix von FOSSORA gibt es nur bei entsprechendem Abo bei Apple Music, Amazon Music Unlimited und Tidal zu hören.

Stand: 10.02.2024


Links:

Offizielle Webseite von Björk

 

2 Replies to “Björk – Fossora”

  1. Recht hast du! Peinlich… Danke für die Berichtigung, habe es angepasst. Und genau das passiert, wenn man sich mit einem Album nur oberflächlich per Streaming auseinandersetzt, statt es in der Hand zu halten…

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