Anthony Phillips & Andrew Skeet – Seventh Heaven


Erscheinungsjahr 2012 | DVD | Orchestrale Musik

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Anthony Phillips, Gründungsmitglied bei Genesis, hat seit seinem Ausstieg 1970 über 30 Soloalben herausgebracht. Weitaus produktiver war er allerdings beim Erstellen von Musik für Film und Fernsehen. So kann man seine Kompositionen in zahlreichen Dokus hören. Bei den über 30 Soloalben waren immer wieder mal Kooperationen mit anderen Musikern dabei. Eine von diesen Kooperationen ist das Album SEVENTH HEAVEN mit dem britischen Komponisten und Arrangeur Andrew Skeet, der bereits für Künstler wie Suede, George Michael und Sinead O‘Connor gearbeitet hat.

SEVENTH HEAVEN wurde ursprünglich im Jahr 2012 veröffentlicht und ist ein Doppelalbum. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich bei dem Album um eine weitere Zusammenstellung von Film- und TV-Kompositionen handelt, denn die darauf zu hörende Musik klingt sehr stark nach Filmmusik. Es handelt sich um ein Album, welches mit einem Orchester aufgenommen wurde. Als Orchester diente hier das City Of Prague Philharmonic Orchestra. Hinzu kamen einige Solisten, die hier und da zu hören sind.

Im Zuge der 5.1 Reissues von Anthony Phillips wurde SEVENTH HEAVEN bereits 2019 wiederveröffentlicht. Neben einer DVD, auf der sich das Album in Surround Sound befindet, enthält diese Version eine dritte CD mit weiteren Stücken, die damals nicht für das Doppelalbum verwendet wurden. Den Surroundmix erstellte James Collins. Leider hat Esoteric Records hier wieder den Fehler gemacht, auf der Verpackung das DVD Audio Logo zu drucken. Es ist jedoch nur eine normale DVD enthalten, statt eine DVD Audio mit hochauflösendem Sound.

Anthony Phillips Seventh Heaven


Tracklist:

1 Credo in Cantus – 2:13
2 A Richer Earth – 2:56
3 Under the Infinite Sky – 3:04
4 Grand Central – 2:24
5 Kissing Gate – 2:27
6 Pasquinade – 2:01
7 Rain on Sag Harbour – 1:40
8 Ice Maiden – 1:34
9 River of Life – 3:08
10 Desert Passage – 3:53
11 Seven Ancient Wonders – 2:23
12 Desert Passage (Reprise) – 1:05
13 Circle of Light – 4:10
14 Forgotten Angels – 2:38
15 Courtesan – 2:54
16 Ghosts of New York – 2:18
17 Shipwreck of St. Paul – 3:45
18 Cortege – 2:12

1 Credo in Cantus (instrumental) – 2:12
2 Sojourn – 2:48
3 Speak of Remarkable Things – 1:18
4 Nocturne – 3:50
5 Long Road Home – 2:27
6 The Golden Leaves of Fall – 3:52
7 Credo – 1:55
8 Under the Infinite Sky (Reprise) – 3:09
9 The Stuff of Dreams – 4:11
10 Old Sarum Suite – 7:55
11 For Eloise – 1:46
12 Winter Song – 3:39
13 Ghosts of New York (Piano Version) – 2:20
14 Daniel’s Theme – 2:47
15 Study in Scarlet – 1:03
16 The Lives of Others – 2:57
17 Forever Always – 3:00

Gesamtdauer: 97:53


Die Musik:

Die meisten Stücke wurden von Anthony Phillips und Andrew Skeet gemeinsam geschrieben. Beide sind auch auf dem Album zu hören, allerdings nicht auf allen Stücken. Das Orchester ist hier eindeutig der Hauptdarsteller. Die jahrelange Arbeit bei Soundtracks von Anthony Phillips bewirkte, dass SEVENTH HEAVEN auch stark wie ein Filmscore klingt. Nun gut, welche orchestrale Musik aus der heutigen Zeit assoziiert man nicht mit Filmmusik?

Etwas überraschend ist, dass die Stücke nicht gerade lang sind, wie man es bei Einspielungen von Orchestraler Musik meinen könnte. Viele der Stücke dauern nur um die drei Minuten, ein Hinweis, dass man durchaus in Betracht gezogen hat, diese Stücke auch wieder fürs Fernsehen zu verwenden.

Aufgrund der vielen verschiedenen Stücke und der Tatsache, dass es sich um ein Doppelalbum handelt, ist dies eine Menge Musik, die man da zu hören bekommt. Unweigerlich wird es daher schwer, über das gesamte Album als Hörer konzentriert zu bleiben. Es sind viele schöne Stücke auf SEVENTH HEAVEN enthalten, aber es gibt eben auch Stücke, die munter dahinplätschern.

Wertung: 73 %


Besetzung:

Anthony Phillips – 12-string, 6-string, Classical 6- & 8-string guitars, Oud, Saz, Bazouki, Piano
Andrew Skeet – Piano, Orchestral Arrangements, Conductor
Lucy Crowe – Vocal (Credo in Cantus)
Belinda Sykes – Vocal (Seven Ancient Wonders)
Chris Worsey – Cello
John Parricelli – Classical Guitar
Martin Robertson – Taragoto, E-Flat-Clarinet
Michela Strumova – Voice (Winter Song)
Paul Clarvis – Percussion


Der Surroundmix:

Musik mit Orchester könnte schön gestaffelt im Raum abgemischt werden, wenn die einzelnen Instrumente von den Frontkanälen bis zu den Rearlautsprechern in mehreren Ebenen positioniert werden. Meistens werden aber klassische Alben in Surround so abgemischt, dass das Orchester zum großen Teil vorne zu hören ist und in den hinteren Kanälen nur gewisse Anteile und Hall hinzugemischt werden. Man will so den Eindruck hinterlassen, als würde man in einer Philharmonie sitzen.

Auch SEVENTH HEAVEN ist auf diese Art und Weise abgemischt. In der Regel erklingt alles recht frontlastig. Die hinteren Lautsprecher haben definitiv auch zu tun, aber zumeist sind es eben Anteile der Instrumente, die eh schon vorne zu hören sind, die aus den hinteren Lautsprechern erklingen. Gelegentlich hat man aber dann doch den Eindruck, dass gewisse Instrumentengruppen bewusst weiter in den Raum geschoben werden, wie z.B. die Cellos im zweiten Stück A Richer Earth.

Ein wenig versäumt wurde es, die Parts, die Anthony Phillips eingespielt hat, etwas prominenter im Mix zu verteilen. Diese sind ebenfalls in den vorderen Kanälen zu hören. Hier hätte ich mir gewünscht, dass er etwas vom Orchester getrennt wird, indem entweder Phillips in die Rears gelegt wird, oder andersrum die Streicher. Ein weiteres Beispiel ist Dessert Passage. Dieses orientalisch angehauchte Stück enthält viele Percussion-Anteile, die aber auch wieder gemeinsam mit den Streichern vorne kleben, statt dass man diese Sounds im Raum separiert.

Die Gitarrenparts von Anthony Phillips sind zumeist so abgemischt wie auf seinen beiden akustischen Alben FIELD DAY und STRINGS OF LIGHT. Die Räumlichkeit ergibt sich hier durch geschmackvolle Hallanteile, die eine gewisse Räumlichkeit vermitteln. Dies ist auch schön bei Stücken zu hören, die ohne Orchester auskommen. Das kurze Stück Ice Maiden ist ein Klavierstück, welches starke Hallanteile enthält, die im gesamten Raum gelegt wurden. Man ist fast geneigt zu behaupten, dass dieses Solo-Stück auf dem Album am räumlichsten klingt.

Wertung: 73 %


Vorhandene Tonformate:
DTS 96/24 5.1
Dolby Digital 5.1
Stereo (CD)

Album starten:

Auf der DVD befindet sich das Album in der Stereofassung und im Surroundmix. Wie so oft wird auch hier zunächst die Stereofassung abgespielt, wenn man im Menü auf Enter drückt. Über die Audiotaste kann man auf DTS umschalten. Will man bereits im Menü die Audiospur einstellen, tippt man diese Tastenkombination auf der Fernbedienung:

LEFT > ENTER > DOWN > ENTER > ENTER

Anthony Phillips Seventh Heaven DVD

LEFT > ENTER

DOWN > ENTER > ENTER

Abwertung: -1,5 %


Bonusmaterial:

Neben dem Mix in Surround gibt es bei dieser Veröffentlichung noch eine dritte CD mit zehn weiteren Stücken. Da die Stücke aber alle recht kurz sind, beträgt die Dauer der CD weniger als eine halbe Stunde.

Aufwertung: +1 %


Anspieltipp:

Ice Maiden, Under The Infinite Sky


Fazit:

Der Surroundmix alleine ist kein Kaufargument. Musikalisch ist es eine interessante weitere Facette in der Diskografie von Anthony Phillips.

Pros / Cons:
+ sehr guter Klang, Surroundmix aber eher konservativ
+ Bonus-CD mit zusätzlichen Stücken (+1 %)
– Keine DVD-Audio wie auf der Verpackung angegeben (- 2%)

 

GESAMTWERTUNG: 70 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

DVD: Das Set, bestehend aus 2 CDs und einer DVD, gibt es ab 33 Euro.

Stand: 24.05.2022


Links:

Offizielle Webseite von Anthony Phillips

 

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