The Doobie Brothers – Toulouse Street


Erscheinungsjahr 1972 | Blu-ray Disc | Rock

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Die Doobie Brothers sind eine amerikanische Rockband aus San Jose in Kalifornien, die in den 70ern vor allem in ihrem Heimatland Erfolge vorweisen konnte. In Deutschland ist sie eher weniger bekannt. Musikalisch ist ihr Repertoire eine Mischung aus Mainstream Rock, der auch Elemente von Folk, Country sowie später auch R&B und Soul enthält. Bemerkenswert ist, dass die Doobie Brothers auf einen Schlagzeugsound setzten, der durch zwei Schlagzeuger kreiert wurde. Bereits beim zweiten Studioalbum TOULOUSE STREET unterstütze Michael Hossack den ersten Schlagzeuger John Hartman.

Vier Alben der Doobie Brothers wurden in den 70ern in einer quadrophonischen Abmischung herausgebracht. Diese vier Quad-Mixe wurden im letzten Jahr in einer Blu-ray-Box mit dem Namen Quadio wiederveröffentlicht. Ich hatte hier bereits darüber berichtet.

TOULOUSE STREET ist das erste Album davon und erschien am 01. Juli 1972. Der Albumtitel ist der Name einer Straße im French Quarter in New Orleans. Das Albumcover, welches die Band in einem schicken Raum zeigt, wurde in der Toulouse Street fotografiert und zwar in einem ehemaligen Bordell. In den USA kletterte das Album bis auf Platz 21 der Charts, was ihrem ersten Hit Listen to the Music zu verdanken war, der in den Single Charts knapp die Top 10 verpasste.

Doobie Brothers Toulouse Street Quadio Review Rezension


Tracklist:

1 Listen to the Music – 4:44
2 Rockin‘ Down the Highway – 3:18
3 Mamaloi – 2:28
4 Toulouse Street – 3:20
5 Cotton Mouth – 3:44
6 Don’t Start Me to Talkin‘ – 2:41
7 Jesus Is Just Alright – 4:33
8 White Sun – 2:28
9 Disciple – 6:42
10 Snake Man – 1:35

Gesamtdauer: 35:33


Die Musik:

TOULOUSE STREET klingt nach typisch amerikanischem Rock der frühen 70er-Jahre und unterscheidet sich daher stark von dem Sound, den man zu der Zeit in Europa und vor allem in Groß-Britannien gespielt hat. Vergleichbar ist die Musik mit dem, was Crosby, Stills & Nash damals produziert haben, sowie den frühen Eagles. Vergleiche zu den Allman Brothers wurden nicht nur wegen der Ähnlichkeit des Bandnamens ebenfalls gemacht. Es ist etwas Westcoast Rock dabei und Southern Rock Einflüsse findet man ebenfalls darin.

Hinzu kommt, dass die Doobie Brothers auch R&B, Country, Bluegrass und sogar karibisches Flair in das Vinyl ritzten. Ähnlich wie die damaligen Kollegen von der britischen Insel mischten sie so verschiedene musikalische Stilrichtungen und schafften es trotzdem, einen einheitlichen und eingängigen Sound zu kreieren. An den typischen Prog, den man dadurch in England schuf, erinnert hier keine gespielte Sekunde auf der Platte. Wobei, wenn man sich den Mittelteil von Jesus Is Allright with Me anhört, fühlt man sich bei dem relaxten Blues-Rock irgendwie an Pink Floyds Breathe Reprise aus The Dark Side Of The Moon erinnert, welches ein Jahr später erschien.

Das Album ist ein wenig zweigeteilt, auf der ersten Hälfte dominieren die akustischen Gitarren, während die Band auf Side B schön rockig klingt. Die zwei Schlagzeuger tun ihr Übriges dazu. Interessanterweise fällt es gar nicht mal so stark auf, dass man da zwei Drummer hört, da die Gitarren und der Harmoniegesang dann doch mehr im Vordergrund stehen. Insgesamt zehn Songs hat das Album, wobei drei Songs Coverversionen sind, die sich alle gebündelt in der Albummitte wiederfinden.

Wertung: 82 %


Besetzung:

  Tom Johnston – lead and backing vocals, acoustic and electric guitars
Patrick Simmons – lead and backing vocals, acoustic and electric guitars, banjo
Tiran Porter – backing vocals, bass
John (Little John) Hartman – drums, percussion
Michael Hossack – drums, steel drums

Bill Payne – piano, organ
Dave Shogren – bass and acoustic guitar, backing vocals
Jerry Jumonville – tenor saxophone
Jon Robert Smith – tenor saxophone
Joe Lane Davis – baritone saxophone
Sherman Marshall Cyr – trumpet
Ted Templeman – percussion


Der Surroundmix:

Der Quad-Mix, der ein Jahr später erschien, hat ein wenig Licht und Schatten. Vor allem am Anfang in den ersten drei Stücken und später im Song Disciple hat man zum Teil noch das Gefühl, dass derjenige, der den Mix erstellt hat, noch ein wenig geübt hat bzw. versucht hat, die Grenzen einer quadrophonischen Abmischung auszuloten. Es klingt durchgängig schön diskret, aber dennoch gibt es hier und da ein paar Stellen, die mir persönlich ein wenig deplatziert erscheinen, die man heutzutage vielleicht nicht mehr so machen würde.

So findet sich im ersten Stück Listen To The Music der Chorgesang ebenfalls vorne, wo man ihn in der Regel eher in die Rears packt. Im nächsten Song Rockin‘ Down The Highway finde ich die E-Gitarren in den Rears etwas zu dominant. Mamaloi, das Stück mit dem karibischen Flair, welches auch von Simon & Garfunkel hätte sein können, ist bei den Quad-Experimenten vielleicht zusammen mit dem späteren Disciple ein wenig der negative Höhepunkt. Im Ersten ist das eine Schlagzeug vorne links zu finden, das andere hinten rechts. Zudem gibt es hinten links eine ziemlich isolierte zweite Gesangsstimme, die etwas deplatziert wirkt. Etwas gewöhnungsbedürftig das Ganze, wobei es interessanterweise nach der Hälfte des Songs nicht mehr so sehr stört. Man gewöhnt sich doch sehr schnell an diese Positionierung. Disciple klingt vor allem in der ersten Hälfte etwas zerstückelt, als würde jedes Instrument für sich spielen, aber nicht zusammen.

Spätestens mit dem vierten Song wird man aber dann richtig versöhnt und verwöhnt. Das Titelstück ist eine ruhige Folk-Nummer mit reichlich gezupften Gitarren und viel Chorgesang sowie einem schönen Flötensolo. Hier werden alle Sounds sehr geschmackvoll im gesamten Raum verteilt. Vor allem lässt es aufhorchen, dass nach dem Flötenspiel die Leadstimme plötzlich für ein paar Textpassagen in den Rears erklingt. Sehr schön, so macht Surround Spaß!

Es muss gesagt werden, dass die oben erwähnten Schwachpunkte schon Meckern auf hohem Niveau sind, die vielleicht viele gar nicht mal als so störend empfinden werden. Denn größtenteils hat man es mit einem sehr diskreten Mix zu tun, der auch noch trotz des Alters sehr gut klingt. Zudem klingt das Album auch überraschend kraftvoll, was vor allem durch die Positionierung des Basses zu verdanken ist. Denn dieser klebt nicht ganz weit vorne im Mix, sondern wurde fast in die Raummitte gesetzt, was ihn gut raushörbar macht.

Wertung: 93 %


Vorhandene Tonformate:
DTS HD Master 4.0
DTS HD Master Stereo

Album starten:

Der Quad-Mix startet sofort, nachdem die Blu-ray geladen wurde.


Bonusmaterial:

Ähnlich wie bei der Quadio-Box von Chicago gibts auch bei den Doobie Brothers das jeweilige Album im Original-Look der damaligen LP Veröffentlichung, nur halt entsprechend kleiner. Bonusmaterial gibt es sonst keins.

Quadio The Doobie Brothers


Anspieltipp:

Toulouse Street


Fazit:

Toulouse or not to lose, das ist hier die Frage. Trotz kleiner Schwächen im Mix darf TOULOUSE STREET (zusammen mit den anderen Alben in der Quadio-Box) nicht in einer gepflegten Surround Sound Sammlung fehlen.

Pros / Cons:
+ Zumeist sehr gute quadrophonische Abmischung
+ sehr guter Klang
+ High Resolution (+1 %)
+ Album startet automatisch
– Kleine Abzüge in der B-Note im Surroundmix, wo es ein wenig übertrieben klingt
– leider keine Downlaodcodes enthalten, um das Album auch unterwegs zu hören.

 

GESAMTWERTUNG: 90 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Blu-ray: Die Quadio-Box gibt es mit diesem und drei weiteren Alben für knapp über 60 Euro immer noch zu kaufen. Macht pro Album etwas mehr als 15 Euro. Zuschlagen, solange es noch geht!

SACD von 2009: VORSICHT! Es gibt von dem Album eine ältere SACD. Die enthält nur den Stereomix, kein Surround!

Stand: 15.08.2021

 


Links:

Offizielle Seite von The Doobie Brothers

 

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