Depeche Mode – Black Celebration


Erscheinungsjahr 1986 | DVD | Dark Wave

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Mit ihrem fünften Longplayer verabschiedeten sich Depeche Mode endgültig von dem poppigeren Grundsound ihrer ersten Alben. BLACK CELEBRATION war, wie es der Name schon vermuten lässt, um einiges düsterer als seine Vorgänger. Das in Berlin aufgenommene Album hatte es dadurch auch in den Charts etwas schwerer. Die Platzierungen der Singles waren enttäuschend, die Plattenfirma kritisierte den musikalischen Wandel, aber die Band war mit dem Album äußerst zufrieden und bei Fans genießt es heute einen hohen Stellenwert.

Wie der gesamte Back Catalog wurde auch dieses Album 2006 in der sogenannten Collectors Edition mit integriertem Surroundmix veröffentlicht. Die erste Auflage hatte noch eine SACD/DVD-Kombo, die zweite Auflage bestand dann nur aus einer CD und DVD, welche auch hier besprochen wird. Das Digipack beinhaltet zudem die Prägungen der Piktogramme auf dem Cover, wie es seinerzeit die Vinylplatte auch hatte.

 


Tracklist:

1 Black Celebration – 4:57
2 Fly on the Windscreen (Final) – 5:19
3 A Question of Lust – 4:21
4 Sometimes – 1:53
5 It Doesn’t Matter Two – 2:49
6 A Question of Time – 4:09
7 Stripped – 4:17
8 Here Is the House – 4:16
9 World Full of Nothing – 2:47
10 Dressed in Black – 2:32
11 New Dress – 3:42

Gesamtdauer: 41:54


Die Musik:

Elf Stücke finden sich auf dem Album, die gelegentlich mit Übergängen miteinander verbunden sind. Neben den zur damaligen Zeit typischen Keyboardsounds, gibt es wieder einige Experimente mit gesampleten Geräuschen, die anschließend wieder stark verfremdet wurden. Die düstere Grundstimmung wurde zudem mit ordentlich viel Hall zugedeckt, dass man annehmen könnte, man wollte eine Geräuschkulisse wie in einer Kathedrale erzeugen, in der schwarze Messen abgehalten werden.

Vom Songmaterial bietet das Album eine Liste von starken Songs, die heute zu den Klassikern zählen dürften. Vor allem Stripped und Fly on the Windscreen sind zwei großartige Songs.

Wertung: 84 %


Besetzung:

Dave Gahan – Vocals
Martin L. Gore – Keyboards, Vocals
Alan Wilder – Keyboards, Drums
Andrew Fletcher – Keyboards


Der Surroundmix:

Den vielen Hall hatte man damals verwendet, um Atmosphäre zu erschaffen, wird in der Dokumentation auf der DVD gesagt. Dieser Hall macht jetzt jedoch dem Surroundmix zu schaffen. Im Surroundmix hat man sich weitestgehend darauf beschränkt, die Musik weiterhin aus den vorderen Kanälen kommen zu lassen, und die hinteren Kanäle für den Hall zu reservieren. Eine richtige Verteilung der Instrumente im Raum findet nur sporadisch statt. Das Ergebnis klingt nah an der Originalfassung in Stereo. Das Reduzieren des Halls im Surroundmix, und so ein völlig anders klingendes Album zu bekommen, wäre aber auch keine gute Lösung geworden. Jedoch hätte man die beabsichtigte Atmosphäre hier durch gezielte Verteilung der Sounds erschaffen können, was aber nur an einigen Stellen gemacht wurde.

So klingt das Album leider nach Licht und Schatten. Schwachpunkt dürfte dabei ausgerechnet das Titelstück sein, wo man sich schon fast fragt, ob man im Menü nicht versehentlich die Stereospur ausgewählt hat. Das es anders geht, beweist Fly on The Windscreen. Hier schwirren Gesangsfetzen, Samples, Synthesizer durch den Raum, wie es besser nicht geht. Surroundsound findet auch in der Ballade Sometimes statt. Hier werden die starken Echos des Leadgesangs in die hinteren Lautsprecher gelegt.

A Question of Time ist im Grunde wieder eine ziemlich flache Angelegenheit, kann aber dennoch punkten. Hier wurde der Synthbass in die Raummitte gelegt, sodass der gesamte Song sehr druckvoll wahrgenommen wird. Hier verzeiht man, dass die Rears, bis auf den Anteil des Basses und ein paar weitere Effekte relativ stumm bleiben. Richtig großes Kino ist dagegen wieder Here is the House. Über den gesamten Song wandert eine tickende Uhr über den gesamte Raum und auch vom Grundsound klingt das hier nicht so diffus, wie auf vielen Songs der restlichen Platte.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Der Surroundmix von Black Celebration bietet zwei, drei richtig gute Mixe. Der Rest trübt leider die Gesamtstimmung und ist eher mittelmäßig ausbalanciert. Hier wäre mehr drin gewesen.

Wertung: 77 %


Vorhandene Tonformate:
DTS 5.1  (96 kHz / 24 bit)
Dolby Digital 5.1
PCM Stereo

Album starten:

Die Ausgabe auf DVD spielt zunächst eine 21 Sekunden lange stille Logoanimation ab. Im anschließenden Menu ist der 5.1 Mix vorausgewählt. Leider muss man anschließend noch das Tonformat wählen, und hier ist dann plötzlich PCM Stereo als oberster Punkt angewählt, sodass man anschließend mit den Pfeiltasten runter muss. Ein logisches Menü geht anders. Hinzu kommt, dass man aus der Stereospur nicht über die Audiotaste in die anderen Tonspuren wechseln kann. Die Surroundspuren kann man dagegen untereinander wechseln. Die (richtige) Wahl der Tonspur lässt aber immer noch keine Musik erklingen, denn auf der nächsten Menüseite kann man auswählen, welchen Song man hören will. Enter startet Song 1, Black Celebration. Fazit: Das Menü bietet für eine Navigation ohne Monitor ziemlich viele Stolperfallen.

Die Kurzfassung: ENTER DOWN DOWN ENTER ENTER

ENTER

DOWN > DOWN > ENTER

ENTER

 

Abwertung: -2%


Bonusmaterial:

Auf der DVD befindet sich, wie auch bei den anderen Veröffentlichungen der Collectors Edition, eine Menge an Bonusmaterial. Insgesamt acht weitere Songs kann man über das Menü wählen. Darunter ist der Hit Shake the Disease, der 1985 für die erste Singles-Compilation veröffentlicht wurde, sowie It`s Called a Heart, eine Popnummer, die die Band hasst, damals aber in den USA an Stelle von Stripped als Single veröffentlicht wurde. Leider gibts diese Songs nur in Stereo. Darüberhinaus gibt es noch drei Songs, die 1986 live in Birmingham mitgeschnitten wurden (auch in Surround). Herzstück des Bonuscontent dürfte jedoch die fast eine Stunde lange Dokumentation über Depeche Mode im Jahr 1985-1986 sein, die zudem mit gängigen Untertiteln daher kommt. Was leider fehlt, um das Paket perfekt zu machen, sind die Musikvideos.

Aufwertung: +2,5 %


Anspieltipp:

Fly on the Windscreen


Fazit:

Die Tatsache, dass ich dieses Album lieber in der Vinylfassung höre, statt mich durchs DVD-Menü zu quälen, spricht nicht gerade für den Surroundmix.

Pros / Cons:
+ mittelmäßiger Surroundmix mit Höhen und Tiefen
+ Bonusmaterial (+2,5%)
–  Der viele Hall
– Advanced Resolution nur auf vergriffener SACD Ausgabe
– Menü unlogisch (-2%)

 

GESAMTWERTUNG: 80 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

CD / DVD: Ist leider so gut wie out of print. Bei Amazon kann man es über den Marketplace noch für über 50 Euro kaufen.

SACD / DVD: Ist älter und somit weitaus out of printer —> 200 Euro für gebrauchte Exemplare.

Stand: 08.09.2017

 


Links:

Offizielle Webseite von Depeche Mode

 

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