Queen – A Night at the Opera


Erscheinungsjahr 1975 | DVD | Rock

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Als Queen im Jahr 1975 an ihrem vierten Album werkelten, wollte man ein eigenes Sgt. Peppers erstellen. Das Songmaterial war äußerst hochwertig und auch die Produktion entwickelte sich finanziell zu der bis dahin teuersten Produktion eines Rockalbums. A NIGHT AT THE OPERA musste, als es im November 1975 herauskam, erfolgreich sein, andernfalls würde das Überleben der Band am seidenen Faden hängen. Wie allseits bekannt schlug das Album seinerzeit wie eine Bombe ein und machte Queen zu einer Überband. Den Erfolg hat Queen vor allem Bohemian Rhapsody zu verdanken, welches damals über Weihnachten die Nummer 1 in England war. Nummer 1 über Weihnachten zu sein, war damals sehr bedeutend und ist auch heute noch in England Schlagzeilen wert. Dies gelang dem Song übrigens noch ein zweites Mal, 1991 kurz nachdem Freddie Mercury verstarb.

Zum 30 jährigem Jubiläum veröffentlichte Queen 2005 ihr Album in einer 30th Anniversary Collectors Edition die auf einer Bonus DVD einen von Elliot Scheiner erstellten Surroundmix beinhaltet. Mittlerweile gibt es den Mix auch auf Blu-ray. Erschienen ist das Ganze im sogenannten Digipak. Zu erwähnen ist, dass das Queen Logo wie früher auf der LP Hülle auch hier geprägt ist.


Tracklist:

1 Death on Two Legs (Dedicated to…) –    3:43
2 Lazing on a Sunday Afternoon – 1:08
3 I’m in Love with My Car – 3:05
4 You’re My Best Friend – 2:50
5 ’39 – 3:30
6 Sweet Lady – 4:01
7 Seaside Rendezvous – 2:13
8 The Prophet’s Song – 8:21
9 Love of My Life – 3:38
10 Good Company – 3:26
11 Bohemian Rhapsody – 5:57
12 God Save the Queen –    1:11

Gesamtdauer: 43:10


Die Musik:

1975 befand sich die Rockwelt noch in der Progressive Rock Welle. Queen assoziiert man eher nicht mit diesem Genre, dennoch lassen sich auf diesem Album deutliche Einflüsse bemerken. Es findet sich hier ein wilder Mix an verschiedenen Musikstilen, was eine Spezialität des Prog Rocks ist. Vor allem Bohemian Rhapsody und The Prophet’s Song sind mit ihren Tempi- und Stilwechseln typisch progressiv. Darüber hinaus finden sich auf diesem Album auch Hard Rock Songs, sowie auch für Rockverhältnisse ungewohnte Ragtime-, Dixieland- und Popstücke.

Wertung: 88 %


Besetzung:

Freddie Mercury – lead vocals , backing vocals, piano
Brian May – electric guitar, acoustic guitar, backing vocals, lead vocals, koto, harp, ukulele
Roger Taylor – drums, backing vocals, percussion, lead vocals, electric guitar
John Deacon – bass, electric piano


Der Surroundmix:

Gerade die alten Queen Alben mit ihren einfallsreichen Arrangements und ihren zahlreichen Chorgesängen sind wie prädestiniert für eine Surroundabmischung. Der Mix auf diesem Album nutzt die Möglichkeiten vollkommen aus. Man bekommt von einem Album, welches man über die Jahre vielleicht schon hundertmal gehört hat, einen neuen Eindruck und kann Dinge heraushören, die einem bisher nicht so ins Ohr gesprungen sind.

Der oft benutzte und mit Ausnahme von Bassist John Deacon von allen Mitgliedern vorgetragene Chorgesang, kommt fast über das gesamte Album ausschließlich aus den hinteren Kanälen. Vor allem bei Lazing on a Sunday Afternoon lassen sich hier die einzelnen Stimmen sehr gut heraus hören. Auch Brian Mays Song ’39 hat im Hintergrund eine zweite Gesangstimme, die mir in der Stereofassung so nie wirklich aufgefallen ist. Hier gefallen auch die unzähligen im Raum verteilten akustischen Gitarren.

Großartig in der Abmischung sind die kleineren, etwas skurrilen Nummern, wie das bereits eingangs erwähnte Lazing on a Sunday Afternoon, aber auch das 2 Minuten kurze Seaside Rendevous, welches den Geist der 20er Jahre atmet. Bemerkenswert an diesem Song ist, dass hier eine Bläsersektion verwendet wird, die lediglich aus Stimmgeräuschen von Freddie Mercury und Roger Taylor besteht und in Surround erst recht viel Spaß bereitet. Auch später im Song Good Company wird eine Jazzband imitiert, dieses Mal bestehend aus unzähligen Gitarrenspuren, die in die Rears gepackt wurden.

Das Highlight des Mixes dürfte The Prophet’s Song sein. Hier werden sämtlich Geschützte abgefeuert, die eine beeindruckende Surroundabmischung bieten kann. Gitarren wandern hier von vorne nach hinten und auch der etwas experimentelle Mittelteil lässt hier Augen und Ohren groß werden. In diesem A-Capella-Part wandern die Stimmen kanonartig von einem Lautsprecher zum anderen und man fragt sich unweigerlich, wie das wohl in Stereo funktioniert hat. Eine Stelle, die erst in Surround wirklich voll zu Geltung kommt, und zeigt, was die Band ursprünglich beabsichtigte.

Bohemian Rhapsody ist vermutlich der Song, der mehrstimmigen Gesang perfektioniert hat. Weder davor, noch danach gab es etwas Vergleichbares. Wie dies in Surround Sound umgesetzt wurde, ist einfach fantastisch.

Wertung: 97 %


Vorhandene Tonformate:
DTS (96 kHz / 24 bit)  5.1
PCM (96 kHz / 24 bit) Stereo

Album starten:

Um das Album auch in 5.1 hören zu können, ist beim Start die Benutzung der Fernbedienung notwendig. Drückt man lediglich die Entertaste, hört man es nur in Stereo. Allerdings ist das Menü recht simpel aufgebaut (siehe Screenshot), es genügt, einmal die Runter-Taste zu drücken. Man kommt aber auch innerhalb der Stereospur in den Surroundmix über die Audiotaste.

DOWN > ENTER

Abwertung: -1%


Bonusmaterial:

Die DVD bietet auch noch einigen netten Bonuscontent, während man das Album hört. Ist der Fernseher eingeschaltet, sieht man zu jedem Song ein eigenes Musikvideo. Zum einen sind das bekannte Videos, wie das berühmte (und wohl erste Musikvideo der Geschichte) Bohemian Rhapsody, aber auch völlig neue Videos, die eigens für diese Ausgabe erstellt wurden. Diese bestehen zumeist aus Livedarbietungen, Bilderschauen und alten Stummfilmen. Zudem gibt es noch eine Kommentarspur der Band über das komplette Album, die den Entstehungsprozess beleuchtet. Untertitel sind vorhanden, man kann auch die Song Lyrics einblenden.

Aufwertung: + 1,5 %


Anspieltipp:

The Prophet’s Song


Fazit:

Der Surroundmix ist 1A, der Bonuscontent passt, insgesamt eine würdige Veröffentlichung zum (damals) 30jährigen Jubiläum.

Pros / Cons:
+ sehr guter Surroundmix
+ Schönes Bonusmaterial
– Albumstart mit leichten Tücken

 

GESAMTWERTUNG: 95 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Collectors Edition (CD / DVD): Trotz Veröffentlichung vor 12 Jahren kann man diese noch zu einem vernünftigen Preis von etwa 23 Euro bekommen.

Pure Audio Blu-ray: Diese Ausgabe ist erst vor vier Jahren veröffentlicht worden und kostet mittlerweile knapp 100 Euro. Zudem fehlt jeglicher Bonuscontent.

Anmerkung: Es kursiert noch eine SACD, diese hat aber keinen Surroundmix!

Stand: 22.08.2017


Links:

Offizielle Webseite von Queen

 

2 Replies to “Queen – A Night at the Opera”

  1. Durch diese Seite bin ich noch einmal auf den hier besprochenen Surround-Mix aufmerksam geworden, der sich schon seit Jahren in meinem Besitz befindet. Ich hörte ihn jedoch nur selten, da ich ihn immer als unausgewogen empfunden habe. Nach der überaus positiven Rezension hier wollte ich ihm dann doch noch einmal eine Chance geben – und war zunächst positiv überrascht.
    Jedoch… Ich würde mich selbst als beinharten Fan genau dieses Albums beschreiben, denn es war eines der ersten, die meine musikalische Sozialisation vorantrieben (obwohl es zu dem Zeitpunkt wohl schon 15 Jahre auf dem Buckel hatte). Daher kenne ich wirklich jeden Ton und jedes Arrangement des Originals. Und das ist auch mein hauptsächlicher Kritikpunkt: Einige dieser Töne sind in der Surround-Version kaum zu hören.
    Oft entdecke ich zwar Neues beim Durchhören, was gerade hinsichtlich der Harmonien sehr interessant sein kann. Einige der Songs haben auch stark durch die neue Abmischung gewonnen; sind transparenter geworden.

    Bei anderen Stücken jedoch fehlen mir tragende Vocals oder Gitarrenparts, die vermeintlich vor lauter Surround-Bemühungen viel zu stark in den Hintergrund getreten sind. Insgesamt fällt mir immer wieder eine Überbetonung der Rear Speaker auf, wohingegen die Front bzw. der Center oft zu schwachbrüstig sind. Beispiele: Übergang aus dem A-Capella-Teil vom „Prophet’s Song“ oder auch bei „Bohemian Rhapsody“ nach dem Headbanging-Part (Wayne‘s World). Ebenfalls der Gesang bei „Seaside Rendezvous“, der häufig so klingt, als hätte meine Anlage zwischenzeitlich alle Einmess-Ergebnisse vergessen.

    Insgesamt ist der Surround-Mix zwar gelungen und aufschlussreich, aber ob dieser „unübertrefflich“ ist (wie Brian May im Begleittext zur 30th Anniversary Edition durchscheinen lässt), zweifle ich aufgrund dieser häufigen Unausgewogenheiten – leider – an. Ich hoffe, zum nächsten runden Geburtstag der Scheibe kommt eine wirklich unübertroffene Version dieses grandiosen Albums heraus.

    1. Hallo Allex,

      danke für deinen Kommentar! Ich kann deinen Einwand nachvollziehen. Ich muss gestehen dass mir die Änderungen gar nicht aufgefallen sind. A Night at the Opera ist – obwohl ein Klassiker – kein Album, das ich wirklich auswendig kenne. Ich bin da ganz bei dir, ich mag gravierende Änderungen auch nicht, wenn man ein Album über Jahrzehnte kennt. Bei den Genesis Remixen gab es ein paar Änderungen, die noch okay waren, was Mike Oldfield teilweise bei Crises wiederum geändert hat, das ging auf keine Kuhhaut. 😉 Ich muss mir mal die Opera genauer anhören, habe den Stereomix auf Platte.

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