Alan Parsons – The Secret


Erscheinungsjahr 2019 | DVD | Pop-Rock

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Alan Parsons dürfte den meisten mit dem Zusatz „Project“ bekannt sein. The Alan Parsons Project war eine in den 70ern und 80ern überaus erfolgreiche Band, die von Namensgeber Alan Parsons und Eric Woolfson gegründet wurde. Parsons war Toningenieur in den Abbey Road Studios in London und nahm mit den Beatles und Pink Floyd Platten auf. Mit der eigenen Band wollte er schließlich eigene Ideen verwirklichen.

Nachdem sich das Musikprojekt Ende der 80er auflöste, veröffentlichte Parsons einige Soloalben, die eher gemischte Kritiken bekamen. Das letzte erschien im Jahr 2004. 15 Jahre später ist nun der Nachfolger THE SECRET auf dem Markt.

Da Alan Parsons am liebsten hinterm Mischpult sitzt, holte er sich eine Reihe bekannter Namen ins Studio. Dem heutigen Musikhörer dürfte da Jason Mraz am bekanntesten sein, die Älteren schnalzen eher bei Lou Gramm (Foreigner) und Steve Hackett (Genesis) mit der Zunge. Letzterer und die Tatsache, dass es eine Bonus DVD mit Surroundmix (erstellt von Parsons selbst) gibt, war für mich das Kaufkriterium schlechthin.


Tracklist:

1 The Sorcerer’s Apprentice – 5:47
2 Miracle – 3:25
3 As Lights Fall – 3:59
4 One Note Symphony – 4:43
5 Sometimes – 5:08
6 Soirée Fantastique – 5:27
7 Fly To Me – 3:45
8 Requiem – 4:02
9 Years Of Glory – 4:05
10 The Limelight Fades Away – 3:36
11 I Can’t Get There From Here – 4:38

Gesamtdauer: 48:31


Die Musik:

Thematisch befasst sich das Album mit der Zauberei, was auch schon an dem etwas kitschigen Cover erkennbar ist (siehe Foto oben). Im Stile des Alan Parsons Projects fängt die Scheibe mit einem klassisch angehauchten Instrumental an, auf dem Steve Hackett einige unauffällige Parts spielt. Dieses filmmusikartige Stück lässt vermuten, dass man ein Album aus der progressiven Richtung zu hören bekommt. Dem ist aber nicht so.

Ab dem zweiten Stück beginnen gefällige Pop-Rock Stücke mit teils beachtlichen Melodien das Zepter, oder besser gesagt den Zauberstab zu schwingen. Vieles lässt zunächst an die Ohrwurmqualitäten des Projects erinnern, mit dem Hang etwas zu glatt gebügelt zu sein. Mit zunehmender Dauer wird es balladesker.

An Soft Rock Balladen ist ja im Grunde nichts auszusetzen, wenn sie denn gut gemacht sind. Leider kommen wir hier zum großen Manko des Albums. Die Qualität der Songs nimmt ab der Hälfte eklatant ab, dass es gegen Ende kaum mehr auszuhalten ist. Was das Skippen von Songs angeht, bin ich eigentlich ein absoluter Gegner der Skip-Taste. Mein Kredo ist, ein richtig gutes Album muss auch schwächere Momente haben dürfen, die die richtig guten Stellen um so wertvoller machen. Ich bin ein reiner Albumhörer (den Begriff Playlist kenne ich nur von Partys) und ich höre auch die Stücke komplett durch, die mir eher weniger gefallen, um mich auf die nächsten guten Songs zu freuen. Bei The SECRET ist die Skip Taste nach ca einer halben Stunde aber ein Geschenk an die Menschheit und vor allem die letzten drei Songs verursachen in mir eine Art musikalisches Unwohlsein.

Wertung: 57 %


Besetzung:

Alan Parsons – Vocals, Backing Vocals, Guitars, Keyboards, Percussion
Todd Cooper – Saxophone, Vocals, Backing Vocals, Percussion
Dan Tracey – Orchestral arrangements, Backing Vocals, Guitars, Keyboards
Tom Brooks – Keyboards, Orchestral arrangements
Jason Mraz, Lou Gramm, P. J. Olsson, Jordan Huffman, Jared Mahone, Mark Mikel – Vocals
Carl–Magnus Carlsson, Doug Powell – Backing Vocals
Steve Hackett, Jeff Kollman, Tony Rosacci, Ian Bairnson – Guitars
Andy Ellis – Keyboards, Backing Vocals
Pat Caddick, Angelo Pizzaro, Tom Brooks – Piano
Nathan East, Guy Erez, Jeff Peterson – Bass
Vinnie Colaiuta, Danny Thompson, Carl Sorensen – Drums
The CMG Music Recording Orchestra of Hollywood – Orchestra
Milton Olsson – Orchestral arrangements
Michael Fitzpatrick – Cello
Jake Shimabukuro – Ukulele
Oscar Utterström – Trombones
Vinnie Ciesielski – Trumpets


Der Surroundmix:

Es ist nicht nur die Musik, die mich etwas ratlos zurücklässt, sondern auch der Surroundmix. Dieser hat nämlich zwei Seiten der Medaille. Über die Räumlichkeit lässt sich nicht streiten. Der Mix macht weitestgehend von allen Lautsprechern intensiven Gebrauch. Die Instrumente sind überall im Raum verteilt, man kann sich fast jedes Instrument herauspicken und diesem konzentriert zuhören. Was die Verteilung im Raum angeht, müsste der Mix im Bereich der Referenzklasse sein. Aber er ist es bei weitem nicht.

Denn zum Mix gehören auch die Klangqualität und das Mischungsverhältnis der einzelnen Instrumente zueinander. Und das ist leider an vielen Stellen ziemlich katastrophal. Ich weiß nicht, ob das irgendwelche Masteringfehler sind, jedenfalls kommt mir der Mix ziemlich leblos und dumpf vor. Das Schlagzeug und die Leadgitarre klingen oft ohne jegliche Brillanz, als wären die höheren Frequenzen einfach weggeschnitten worden. Der Gesang vor allem von Jason Mraz in Mircale ist überlaut abgemischt, dass die musikalische Begleitung ringsrum untergeht. Hier und da ist auch der Hintergrundgesang in den Rears zu dominant, dass man sich fragt, welche Gesangsspuren hier eigentlich begleitend sind.

Wie gesagt, es gibt tolle Surroundeffekte (meistens in den Intros) und es klingt schön räumlich, aber dennoch bereitet der Mix wegen des Gesamteindrucks wenig Freude.

Zu allem Überfluss hat die DVD auch noch ihre Mängel im Authoring. Nach jedem Lied sucht der Player erst einmal nach dem nächsten Song, was je nach Abspielgerät ziemlich laut werden kann und einfach den audiophilen Musikliebhaber nervt. Schlimmer noch, die Songs fangen dann einen Bruchteil zu spät an und sind um ein paar Millisekunden angeschnitten, wenn sie nicht gerade mit einem leisen Intro anfangen. Diese Phänomene konnte ich mit zwei Blu-ray- und einem DVD-Player feststellen, liegt also eher nicht am Player.

Wertung: 71 %


Vorhandene Tonformate:
DTS 5.1
DTS 2.0
Dolby Digital 2.0

Album starten:

Es ist schön, dass DTS Surround im Menü vorausgewählt ist. Leider bringt es nichts, die Entertaste zu drücken, denn damit bestätigt man lediglich, dass man DTS 5.1 auswählen möchte. Um das Album in Surround zu hören, muss man stattdessen erstmal nach links navigieren und dann bestätigen: LINKS > ENTER

LINKS > ENTER

Abwertung: – 1 %


Bonusmaterial:

Kein Bonus


Anspieltipp:

As Lights Fall (könnte von Fleetwood Mac sein)


Fazit:

Musikalisch sind die ersten 5 bis 6 Songs eigentlich richtig gut, aber dann! Was den Surroundsound angeht, fängt das „aber dann“ bereits im ersten Song an.

Pros / Cons:
+ rein räumlich sehr guter Surroundmix
– Die Klangqualität des Surroundmixes eines Alan Parsons aber unwürdig
– Die letzten drei (richtig schlechten) Songs trüben den musikalischen Gesamteindruck schwerwiegend
– Albumstart etwas kompliziert (-1 %)
– Schlechtes Authoring (-5 %)

 

GESAMTWERTUNG: 61 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Deluxe Edition: Beinhaltet CD und DVD und ist ohne Probleme für etwa 18 Euro zu bekommen.

Limited Edition Boxset: Besteht aus CD, DVD, LP, Doppel-Live-CD und anderem Schnick-Schnack wie einem T-Shirt und kostet um die 70 Euro.

Stand: 25.07.2019

 


Links:

Offizielle Webseite von Alan Parsons

 

2 Replies to “Alan Parsons – The Secret”

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