Seal – Seal II
Erscheinungsjahr 1994 | Blu-ray / Streaming | Pop
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Der britische Sänger Seal veröffentlichte im Mai 1994 sein zweites Studioalbum, das oft als SEAL II bezeichnet wird, da es wie sein Vorgänger keinen eigenen Titel trägt. Der weltweite Hit Kiss from a Rose stammt von diesem Album und ist seitdem eng mit Seals Karriere verbunden.
Geschrieben hatte Seal das Lied bereits 1987, es aber nicht für gut genug befunden. Als Single wurde es 1994 veröffentlicht, aber erst mit Veröffentlichung des Films Batman Forever im darauffolgenden Jahr wurde daraus ein großer Hit. Zudem gewann Seal mit dem Song mehrere Grammys.
Das Album umfasst elf Tracks, darunter Prayer for the Dying, Dreaming in Metaphors, Don’t Cry und natürlich Kiss from a Rose. Produziert wurde es von Trevor Horn, der auch schon bei Seals erstem Album an den Reglern saß und mit seinem charakteristischen, dichten Sound die musikalische Atmosphäre des Albums prägte. Das ikonische Coverbild des Albums ist zu einem Markenzeichen für Seal geworden und wurde später für sein Greatest-Hits-Album wiederverwendet.
Zum 30. Jubiläum erschien SEAL II in einer Deluxe Edition. Auf einer zweiten CD befinden sich zahlreiche alternativer Versionen der Albumstücke. Auf einer Blu-ray gibt es einen neuen Dolby Atmos Mix zu hören, der auch auf den einschlägigen Streamingportalen gehört werden kann.
Tracklist:
1 Bring It On – 3:58
2 Prayer for the Dying – 5:30
3 Dreaming in Metaphors – 5:52
4 Don’t Cry – 6:17
5 Fast Changes – 5:42
6 Kiss from a Rose – 4:47
7 People Asking Why – 4:45
8 Newborn Friend – 4:05
9 If I Could – 4:16
10 I’m Alive – 4:02
11 Bring It On (Reprise) – 1:15
Gesamtdauer: 50:29
Während der Entstehung des Albums arbeitete Seal intensiv an der Verfeinerung seines Sounds, indem er Elemente von Soul, Pop, Rock und elektronischer Musik miteinander kombinierte. Die Zusammenarbeit mit Trevor Horn erwies sich erneut als fruchtbar, da Horns Produktionsstil und Seals kraftvolle Stimme eine perfekte Symbiose eingingen. Seal selbst war tief in den kreativen Prozess eingebunden und schrieb alle Songs auf dem Album mit.
An der Albumentstehung war eine Vielzahl an Musikern beschäftigt. Zu den bekanntesten dürften Joni Mitchell und Jeff Beck gehören. Insgesamt ist Seal ein interessantes und schönen zweites Album gelungen, welches verschiedene Stile miteinander verbindet und trotzdem als Einheit klingt. Und man ließ es sich nicht nehmen hier und da etwas aus dem Rahmen zu fallen. So ist das Stück Dreaming in Metaphors beispielsweise im 7/8-Takt aufgebaut.
Wertung: 78 %
Besetzung:
Seal – Gesang
Gus Isidore – Gitarre
Jamie Muhoberac – Keyboards
Lisa Coleman – Keyboards
Wendy Melvoin – Gitarre, Bass
Weitere Musiker:
Keyboards – Joseph „Amp“ Fiddler, Betsy Cook, Richard Cottle, Tim Weidner, William Orbit, Trevor Horn, Mark Mancina
Gitarre – Charley Drayton, Chris Bruce, Judd Proctor, Jeff Beck, Phil Palmer, Tim Pierce
Schlagzeug – Andy Newmark, Charley Drayton, Harvey Mason, Ian Thomas
Perkussion – Andy Duncan, Gota Yashiki, Luís Jardim, Pandit Dinesh
Bass – Chris Laurence, D’Influence, Eddie Roberts, Laurence Cottle, Luís Jardim, Mike Brittain, Phil Spalding, Pino Palladino, Sam Maitland
Violine – Barry Wilde, Ben Cruft, Boguslaw Kostecki, Gavyn Wright, George Robertson, Jackie Shave, Jonathan Evans-Jones, Maciej Rakowski, Mark Berrow, Nick Busch, Patrick Kiernan, Perry Montague-Mason, Rita Manning, Roger Garland, Wilfred Gibson, Sarah Webb
Bratsche – Bill Benham, Bob Smissen, Garfield Jackson, Katie Wilkinson
Cello – Anthony Pleeth, Helen Liebmann, Mark Mann, Martin Loveday, Mike De Saulles, Paul Kegg
Trompete – David Oladunni, Derek Watkins, Dick Morgan, Jim McLeod, John Pigneguy, Peter Oxer, Roger Smith, Tony Stanton
Oboe – David Theodore
Saxophon – Richard Cottle
Streicharrangements – Anne Dudley, Wil Malone
Orchestrierung – Graeme Perkins
Programmierung – Eric Caudieux, Carmen Rizzo, Steve Fitzmaurice, Guy Sigsworth, Richard Lowe, Trevor Horn, William Orbit, Tim Weidner
Von Seals zweiten Album gibt es bereits seit etlichen Jahren einen 5.1 Mix, der auch auf der Blu-ray enthalten ist. In meiner Rezension konzentriere ich mich jedoch ausschließlich auf den neuen Dolby Atmos Mix. Dieser ist erfreulicherweise sehr gelungen und macht den alten Mix fast überflüssig.
Der Dolby Atmos Mix nutzt den Raum intensiv aus, mit diskreten Instrumenten und Klängen, die sich auch im hinteren und oberen Bereich tummeln. Auffällig ist der große Dynamikumfang des Mixes. Viele der Klänge, die insbesondere aus den hinteren Lautsprechern zu hören sind, sind dezent und leise abgemischt, was Seals Gesang umso kraftvoller erscheinen lässt. Manchmal könnten diese subtilen Sounds jedoch etwas lauter sein, da sie bei geringer Lautstärke leicht untergehen. Das ist jedoch nur ein kleiner Kritikpunkt.
Flächensounds werden im gesamten Raum verteilt, und Keyboard- sowie Gitarrenklänge sind überall zu hören, auch oben. Drums, Percussions und Drumprogramming sind ebenfalls großzügig im Raum verteilt, wobei der Grundbeat stets vorne bleibt.
Das Highlight im Mix ist jedoch eindeutig der Gesang. Die Lead Vocals sind präsent und klar vorne abgemischt, während zahlreiche Gesangseffekte und Hintergrundgesänge vor allem oben und hinten platziert sind. Hier zeigt der Mix seine absolute Stärke, besonders beeindruckend ist, wie sich die Chöre hinter und über dem Hörer aufbauen.
Man erkennt allerdings an der Abmischung der Vocals, dass der Hit Kiss from A Rose vermutlich eine ältere Atmos-Abmischung ist, die wohl schon länger im Streaming verfügbar war. Es ist bedauerlich, dass dieser Song nicht neu abgemischt wurde, denn im Vergleich zum Rest des Albums fällt er etwas ab. Besonders beim mehrstimmigen Gesang im Intro wird deutlich, dass der Mix hier um einiges frontlastiger ist.
Wertung: 92 %
Vorhandene Tonformate:
Dolby Atmos
DTS HD Master Audio 5.1 (alter Surroundmix)
DTS HD Master Audio 2.0
Ausgezeichnet! Die Blu-ray startet direkt mit dem Dolby Atmos Mix. Man muss nicht mal im Menü auf Enter drücken. Will man dagegen den alten 5.1-Mix aufrufen, geht das über folgende Tastenkombination: RAUF > RECHTS > ENTER
Der alte 5.1-Mix ist definitiv ein Bonus, der vorher so nicht angekündigt war. Auf der zweiten CD findet man einige interessante alternative Versionen und andere Raritäten.
Aufwertung: +1%
Anspieltipp:
Dreaming in Metaphors, Newborn Friend
Insgesamt sehr guter Mix in Dolby Atmos. Man hätte sich aber die Mühe machen und Kiss from A Rose erneut abmischen sollen.
Pros / Cons:
+ sehr guter Dolby Atmos Mix
+ High-Resolution Sound auf Blu-ray (+1%)
+ Blu-ray enthält auch den alten 5.1-Mix (+1%)
GESAMTWERTUNG: 90 %
Erläuterungen zur Bewertung
2CD’s + Blu-ray: Die Deluxe Ausgabe kostet um die 40 Euro bei JPC und Amazon. Grooves.land verkauft sie derzeit für knapp 25 Euro.
Streaming: Das Album dürfte auch im Streaming in Dolby Atmos gehört werden dürfen.
Stand: 11.09.2024
Links:
Offizielle Webseite von Seal
Wieder ein Klassiker im Dolby-Atmos-Remix, wieder von Rhino veröffentlicht. Aber ich bin enttäuscht: Oft fällt das Klangbild auseinander, so als ob einzelne Instrumente nichts miteinander im Arrangement zu tun hätten oder jeder Musiker für sich spielen würde. Streicher, die sonst ganze Klangflächen füllen würden, werden manchmal auf einen winzigen Punkt fokussiert, als wären sie in Mono aufgenommen. Mancher Backgroundgesang oder die akkustische Gitarre in „Fast Changes“ kommen unortbar irgendwo aus dem Nirgendwo. Der Mixer übt offenbar noch.
Der auf dem Cover nicht genannte DTS-Mix (möglicherweise die Version von der längst vergriffenen DVD-Audio von 2005) ist zwar auch nicht Referenzklasse, hinterlässt aber einen sehr viel besseren Eindruck, verschafft den einzelnen Instrumenten den gebührenden Raum. Wenn Blu-ray-Player und Verstärker nicht etwas anderes anzeigen würden, hat man den Eindruck, dies wäre der Atmos-Mix, wirkt es doch manchmal so, als würden Töne auch von oben kommen.
Die eigentliche Überraschung aber ist die Bonus-CD in dieser Deluxe-Edition: raue, unpolierte Versionen verschieder Stücke des Albums, Maxi-B-Seiten und andere Raritäten, wie der Jimi-Hendrix-Song „Manic Depression“ mit einem Led-Zeppelin-artigen Riff gespielt von Jeff Beck. Das ist der Hammer! Großartig!
Da hat sich oben ein kleiner Fehler eingeschlichen: Das Erscheinungsjahr war 1994.
Danke, ist korrigiert!