Opeth – Ghost Reveries


Erscheinungsjahr 2005 | DVD | Progressive (Death) Metal / Progressive Rock

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Von Mike W. K.

Mit diesem Werk bin ich eingestiegen in die Welt des Progressiven Death Metal, in die Welt von Opeth. Es war hier noch schwieriger im Vergleich zu Porcupine Trees IN ABSENTIA. Das lag an dem für mich ungewohnten Stilmittel des gutturalen Gesangs („Grunzen“), das ich bisher (das war ca. 2006) so nicht kannte. Aber auch bei GHOST REVERIES habe ich mich regelrecht eingearbeitet, denn es hat irgendetwas Spannendes, Interessantes, etwas was ich irgendwie so noch nie vernahm. Allerdings hat es viel länger gedauert, als bei IN ABSENTIA. Und es hat sich ebenfalls gelohnt. Auch habe ich die Band viele Male live gesehen, es war jedes Mal hervorragend, vor allem 2013 auf der Loreley.

GHOST REVERIES ist das achte Studio Album und das erste, welches die Band beim Label Road Runner Records veröffentlichte. Meine Ausgabe ist von 2006 und enthält neben der CD eben noch die DVD-Video mit der Dokumentation, dem 5.1 Mix und Musikvideo von The Grand Conjuration.

Die CD enthält noch den Bonus Track Soldier of Fortune, welches ein Deep Purple Cover aus deren Album Stormbringer ist.

Das Album wurde von Jens Bogren im Fasctination Street Studios – Örebro in der Zeit vom 15. März bis zum 1. Juni 2005 aufgenommen und am 29. August veröffentlicht. Die Edition mit DVD folgte im Jahr darauf.

Es gab auch personelle Veränderungen in der Band: Per Wiberg kam als Keyboarder in die Band. Aber es ist auch das letzte Album mit Peter Lindgren an der Gitarre.

Im Booklet sind neben den üblichen Credits und Songtexten auch Liner Notes von Mikael Åkerfeldt vom 6. März 2006 zur Entstehung des Albums enthalten. Er schreibt dort u.a., dass sie diesmal gut vorbereitet ins Studio gegangen sind, was eine Menge Stress erspart hat, den sie früher hatten, als sie relativ unvorbereitet waren. Und das Jens Bogren die Mutter des Perfektionismus sei und sie damit ganz schön herausgefordert hat. Ebenfalls schreibt er über das Konzept und die Entstehung der Texte des Albums.

Das Artwork ist recht dunkel – Genre üblich – und wurde erneut von Travis Smith in Zusammenarbeit mit Åkerfeldt gestaltet.

Opeth Ghost Reveries 5.1 Surround Sound

 


Tracklist:

1. Ghost Of Perdition 10:29
2. The Baying Of The Hounds 10:41
3. Beneath The Mire 7:57
4. Atonement 6:28
5. Reverie/Harlequin Forest 11:39
6. Hours Of Wealth 5:20
7. The Grand Conjuration 10:21
8. Isolation Years 3:51

Gesamtdauer: 66:46


Die Musik:

1. Ghost of Perdition (gutturaler Gesang)
Der Geist der Verdammnis haut gleich eine voll Breitseite rein, breit verteilte Gitarren, der gutturale Gesang ist meist vorne. Gut gelungen ist der für Opeth typische Wechsel zwischen ruhigen Passagen und wüstem Geschreddere, welcher dann in ein schönes E-Gitarrensolo übergeht, bis es wieder reicht und ab ca. 4:10 mit heftigen Gitarren weiter geht. Das Mellotron ist vorwiegend hinten. Besonders gelungen ist das Outro, dort zeigt Mikael Åkerfeldt, dass er nicht nur Grunzen kann, sondern auch richtig singen. Das Stück kommt live besonders gut an, ich habe es mehrfach gehört und mich immer gefreut, wenn die ersten Saitenschläge ertönten. Denn dann war klar, was danach folgte.

2. The Baying Of The Hounds (gutturaler Gesang)
Hier ist die Hammond Orgel ein wichtiger Bestandteil und vorne platziert. Die Gitarren sind auf allen vier Lautsprechern im Breitbandformat dargestellt, Soli sind vorne, wie auch der Gesang (guttural wie „normal“). Im ruhigem Mittelteil tauchen Vibraphone und Piano auf, was den Song um weitere Klangfarben bereichert. Schön ist hier auch das Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug zu hören bis die Gitarrenwände wieder hochziehen und wieder ein gut gespieltes Gitarrensolo in einen akustischen Teil überleitet. Zum Schluss wird es noch ein mal heftig und die Band gibt alles.

3. Beneath The Mire (gutturaler Gesang)
Das Intro beginnt mit prominentem Mellotron vorne und hinten betonten E-Gitarren. Rhythmisch interessant sind Schlagzeug und Bass. Die Strophen sind sehr „dark“ erinnern erst einmal stilistisch an Black Metal. Aber wie so oft bei Opeth, du weißt nie, was als nächstes um die Ecke kommt: bald folgt drauf die nächste Passage als klassischer Metal mit normalem Gesang und danach eine ruhige Passage mit Klavier und Gitarre, gefolgt von einem schönen Mittelteil auch mit klarem Gesang, der Front betont gemischt wurde. Das Solo hätte auch gut in den Center gepasst, aber der ist quasi unbenutzt. In diesem Stück passiert derart viel und ist wirklich extrem abwechslungsreich, was den Zuhörer ordentlich fordert, um all diese vielen Details, die sie nacheinander spielen, auch zu hören.

4. Atonement (normaler Gesang)
Atonement erinnert mich sofort an die Beatles – Tomorrow Never Knows vom Album REVOLVER. Mikael Åkerfeldt singt durch ein Leslie, was auch die Beatles Ende der 60er im Studio gemacht haben. Der an sich ruhige Song mit leicht orientalischem Flair hat auch schönes Percussion seitlich, gespielt vom damaligen Schlagzeuger Martin Lopez, der später dann die Gruppe Soen gründete. Wer Prog-Rock, aber ohne gutturalen Gesang mag, dann ist dieser Song genau der richtige.

Opeth Ghost Reveries 5.1 Surround Sound

5. Reverie/Harlequin Forest (gutturaler Gesang)
Es geht fast fließend über in den 5. Titel, der als Metal-Song beginnt. Viele Gitarren sind um einen herum, Gesang und Solo sind vorne, sowie die Orgel. Auch hier sind wieder schöne abwechslungsreiche Passagen mit ruhigem akustischem Anteil vorhanden. Ebenso sind die kultivierten Griffbrettgeräusche auszumachen. Ich schreibe kultiviert, weil sie natürlich klingen und dazu gehören. Im Harlequin Forst Teil finde ich endlich Bass und Kickdrum des Schlagzeugs richtig gut (mit eingeschaltetem Bassmanagement auf meiner 5.1 Anlage). Das Gitarrensolo, es werden mehrere Gitarren gespielt, ist seitlich gemischt. Das komplexe Outro erinnert etwas an den Song Deliverance. Dass die sich da nie verzählen, wenn sie es live spielen… ?

6. Hours Of Wealth (normaler Gesang)
Das Intro besteht aus einer fast cleanen E-Gitarre mehr links (seitlich) und dem Mellotron bis es weitergeht mit akustischen Gitarren, Bass (vorn) Mellotron und Klavier, aber um einen herum. Mikael beginnt dann vorne zu singen (auch schön mehrstimmig), das Wurli E-Piano ist links seitlich.

7. The Grand Conjuration (gutturaler Gesang)
Nach dem ruhigen Hour of Wealth geht es nun wieder richtig zur Sache. Harte Riffs, spannungsgeladene Keyboards, cleane Gitarren und Gesang wechseln sich ab mit harten Gitarren, Keyboards und hartem Gesang. Orgel, Gitarrensoli, Riffing, Geschredder, Geknüppel, es gibt alles, was eine (Progressive Death) Metal Platte so braucht. Harter Tobak, knifflig komponiert und arrangiert, perfekt gespielt. Auch dieses Stück kommt live gut an. Die bringen das wirklich ohne irgendwelche Backing Tracks überzeugend live auf die Bühne. Und sogar auf ihrer aktuellen Tour. Vielleicht sollte ich doch doch mal auf ein Konzert von denen gehen…

8. Isolation Years (normaler Gesang)
Zur Versöhnung zum Schluß gibt eine ruhige Nummer zum Entspannen. Diese, so Mikael Åkerfeldt in den Liner Notes, passt nicht ganz vom Thema in das restliche Konzept des Albums. Es beginnt mit einer chrunchy E-Gitarre links und nachfolgend einem Intro E-Gitarren Solo rechts, bis Bass und Schlagzeug einsetzen. Langsam kommt mehr und mehr an Instrumenten dazu und bilden ein versöhnliches Ende dieser markanten Platte.

 

Wertung: Musik: 91 %  (Warnung: harter Tobak)


Besetzung:

Martin Mendez – Bass
Martin Lopez – Drums, Percussion
Per Wiberg – Mellotron, Organ, E-Piano, Grand Piano
Peter Lindgren – Guitar
Mikael Åkerfeldt – Vocals (clean & gutural), Guitar, Mellotron

Produktion:
Jens Bogren – 5.1 Mix


Der Mix und Sound:

Der Mix ist im wesentlichen Breitbandkino, wenn auch nicht sonderlich diskret. Bass und Schlagzeug sind vorne, was ich persönlich gut finde. Der Center ist mehr oder weniger still. Es ist ein 4.1 Mix, und wenig auf dem LFE. Mir fehlt wie so oft der Bass. Manchmal könnte hinten etwas mehr sein, aber einen sehr diskreten Mix habe ich hier nicht wirklich vermisst. Der Dynamic Range ist mit DR11 gelistet, das tut dem Sound gut.

Opeth Ghost Reveries 5.1 Surround Sound

 

Wertung:  85%


Vorhandene Tonformate:
Dolby Digital 5.0 (48 kHz)
DTS 5.0 (48 kHz)

Es steht zwar 5.1 drin, aber im Center tut sich nicht viel und der Subwoofer braucht einen ordentlichen Push.


Album starten:

Play drücken: Roadrunner Logo – Die Doku ist voreingestellt (warum?)

runter > enter (Dolby Digital) > runter > enter (DTS)

Pro Song ist ein anderes Bild mit dem Titel auf dem TV zu sehen.

Abwertung: – 3%


Bonusmaterial:

Doku, Video von The Grand Conjuration (Directors Cut)

Aufwertung: + 1%


Anspieltipp:

Ghost Of Perdition, Atonement


Fazit:

 

GESAMTWERTUNG: 85 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

CD + DVD: Schwierig, nur noch gebraucht zu recht unterschiedlichen Preisen (vor allem je nach Versand aus dem Ausland). Ca. 20…60€

Stand: 11.11.2024


Links:

Webseite von Opeth

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