Nick Cave & The Bad Seeds – The Good Son


Erscheinungsjahr 1990 | DVD | Alternative Rock

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Zum 30. Mal jährte sich im letzten Jahr die Veröffentlichung des sechsten Studioalbums von Nick Cave & The Bad Seeds mit dem Namen THE GOOD SON. Dieses Album wurde, wie alle anderen Studioalben der Band bis einschließlich DIG LAZARUS DIG aus dem Jahr 2008, auch in 5.1 abgemischt. Zu dieser Reissues Serie hatte ich bereits einen Eintrag verfasst, den man hier nachlesen kann.

THE GOOD SON kam ursprünglich im April 1990 heraus. Mit diesem Album änderte Nick Cave ein wenig die musikalische Richtung. Von den ungezügelten Ausbrüchen und Experimenten der ersten Alben war man bereits abgerückt, im Vergleich zu den letzten beiden dunklen Alben gibt es auf THE GOOD SON nun auch etwas optimistischere Untertöne. Nick Cave heiratete eine brasilianische Journalistin und wohnte fortan in Brasilien. Auch das Album wurde dort produziert.

Die Ausgabe mit dem Surroundmix (CD +DVD) in der Collector’s Collection kam im Jahr 2010 als Digipack heraus. Erstellt hat den Mix wieder Kevin Paul und Bad Seed Mick Harvey.

Nick Cave The Good Son Collector's Edition Surround Sound


Tracklist:

1 Foi Na Cruz – 5:39
2 The Good Son – 6:01
3 Sorrow’s Child – 4:36
4 The Weeping Song – 4:21
5 The Ship Song – 5:14
6 The Hammer Song – 4:16
7 Lament – 4:51
8 The Witness Song – 5:57
9 Lucy – 4:17

Gesamtdauer: 45:12


Die Musik:

Was die Songs angeht, deutet sich spätestens mit THE GOOD SON das an, was in den nächsten Jahrzehnten die Grundformel für die Musik von Nick Cave und seinen Bad Seeds werden sollte: Stücke, die eher einen langsamen Charakter haben. Die meisten Songs des Albums sind Balladen. Inspiration fand Nick Cave mal in brasilianischen Hymnen (Foi Na Cruz), mal im Gospel (The Witness Song).

Viele Songs sind mit Streichern versehen, die von brasilianischen Musikern eingespielt wurden. Hier fand sich die Band konfrontiert mit Musikern, die des englischen nicht mächtig waren, was bei den Aufnahmen zu einigen Problemen führte.

Der bekannteste Song des Albums dürfte The Weeping Song sein, der oft live gespielt wurde. Cave schrieb ihn sehr schnell, als er eben mal kurz Zigaretten holte, inklusive Text. Einer der Songs, die buchstäblich auf der Straße liegen. Blixa Bargeld unterstützte Nick Cave hier im Gesang, wobei es vielen vielleicht gar nicht auffallen könnte, dass es hier zwei verschiedene Lead Sänger gibt.

Wertung: 80 %


Besetzung:

Nick Cave – vocals, piano, Hammond organ, harmonica
Mick Harvey – bass, acoustic guitar, vibraphone, percussion, backing vocals
Blixa Bargeld – guitar, backing vocals, vocals on „The Weeping Song“
Kid Congo Powers – guitar
Thomas Wydler – drums, percussion

Roland Wolf – piano on „Lucy“
Clóvis Trindade, Rubinho – vocals on „Foi Na Cruz“
Alexandre Ramirez, Altamir Téa Bueno Salinas, Helena Akiku Imasoto, Léa Kalil Sadi – violin
Akira Terazaki, Glauco Masahiro Imasato – viola
Braulio Marques Lima, Cristina Manescu – cello


Der Surroundmix:

Auch bei diesem Album gilt, was sich bei den Surroundmixen eigentlich aller Nick Cave & The Bad Seed Alben bemerkbar macht. Es sind keine wirklich diskreten Mixe. Es gibt hier und da immer wieder mal das eine oder andere Instrument, dem man in den hinteren Lautsprechern lauschen kann. Ich vertrete aber die Meinung, dass dieser wenig diskrete Ansatz bei Nick Cave durchaus nicht verkehrt ist und seine Berechtigung hat. Auf diese Weise klingt das Ganze doch sehr kompakt und intim, als gebe die Band dem Hörer ein kleines Privatkonzert im Wohnzimmer. Es passt somit zu der doch im weitesten Sinne persönlichen und intimen Musik.

So findet man eine Staffelung der Instrumente vor, die weitestgehend noch vor dem Hörer zu finden sind. Zumeist sind es die Streicher, die mittiger im Raum gemischt wurden, während Schlagzeug, Bass und Gesang mehr in der Front kleben. In den hinteren Kanälen findet man Caves Orgel und auch das Vibraphon im Titelsong und im Weeping Song. Im letzteren gibt es auch reichlich Percussion, die von hinten in den Raum einfällt.

Auch Hintergrundgesang findet sich in der Regel hinten. Im Spiel mit den Backing Vocals sollte die vermutlich beste Surround-Stelle des Albums erwähnt werden. Diese findet sich im Witness Song wieder, dem wohl schnellsten Track auf dem Album. Hier gibt es eine sehr atmosphärische Stelle, bei der aus allen Richtungen eindringlicher, repetitiver Gesang zu hören ist, während sich die Musikinstrumente fast völlig zurückziehen.

Was den Gesamtsound angeht, klingt das Album für die Zeit typisch etwas verhallt, aber dennoch gut. In der Surroundabmischung lassen sich einige Details besser heraushören. Dies wären vor allem die immer wieder mal experimentellen Gitarrensounds von Blixa Bargeld, die zumeist weit in den Hintergrund gemischt sind, nun aber deutlicher herauszuhören sind. Hier sollte die E-Bow-artige Gitarre im Weeping Song genannt werden, die leise und atmosphärisch durch den Raum schwebt.

Neben den Albumstücken gibt es auch auf THE GOOD SON drei Bonustracks, die man ebenfalls in 5.1 hören kann.

Wertung: 88 %


Vorhandene Tonformate:
DTS 5.1  (96 kHz / 24 bit)
Dolby Digital 5.1
PCM Stereo

Album starten:

Wenn man nach der obligatorischen Labelanimation zu Beginn lediglich auf Enter drückt, erklingt das Album im Surroundmix, allerdings nur in Dolby Digital. Über die Audiotaste kann man auf DTS umschalten. Will man das bereits im Menü machen, gilt folgende Tastenkombination:

ENTER DOWN ENTER ENTER

Nick Cave The Good Son DVD Menu

ENTER

Nick Cave The Good Son DVD Menu

DOWN > ENTER

Nick Cave The Good Son DVD Menu

ENTER

 

Nach dem Album landet man wieder auf der Songauswahl-Unterseite und kann über Enter zurück zum Hauptmenü. Von dort aus kann man über DOWN und ENTER die weiteren Songs auswählen:

ENTER > DOWN > ENTER > ENTER

Abwertung: – 0,5 %


Bonusmaterial:

Neben den zusätzlichen Songs in 5.1 gibt es die Interview-Serie Do You Love Me Like I Love You, in der Mitglieder, Fans und Zeitzeugen zu Wort kommen. Teil 6 dauert etwa 40 Minuten. Abgerundet werden die Extras mit zwei Musikvideos. Für mp3-Fans gibt es noch die Bonustracks als Dateien auf der DVD.

Aufwertung: +2 %


Anspieltipp:

The Weeping Song


Fazit:

Kein wirklich diskreter Mix, für Fans der Bad Seeds aber keineswegs eine Fehlinvestition.

Pros / Cons:
+ guter Surroundmix, aber nur selten diskret
+ Bonusmaterial (+2%)
–  Muss auf DTS separat umgeschaltet werden  (-0,5%)

 

GESAMTWERTUNG: 87 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

CD / DVD: Die Alben von Nick Cave & The Bad Seeds sind in der Regel relativ günstig für 10-13 Euro (zum Beispiel JPC) zu haben. Restbestände sind noch vorhanden, benötigen allerdings mittlerweile etwas Geduld im Versand.

Stand: 14.03.2021

 


Links:

Offizielle Webseite von Nick Cave & The Bad Seeds

 

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