David Gray – A New Day At Midnight
Erscheinungsjahr 2002 | DVD-Audio | Folktronica
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A NEW DAY AT MIDNIGHT ist das sechste Studioalbum des britischen Singer-Songwriters David Gray. Es wurde am 28. Oktober 2002 in Großbritannien veröffentlicht und kletterte dort auf Anhieb auf Platz 1 der Albumcharts. Dies war dem Vorgänger WHITE LADDER nicht so schnell gelungen. Dieses brauchte über ein Jahr um die Spitzenposition zu erklimmen. Zwischendurch war David Gray mit Babylon ein Hit gelungen, der als Brandbeschleuniger seiner Karriere diente. WHITE LADDER verkaufte sich daraufhin über sechs Millionen Mal. In Irland ist es das am meisten verkaufte Album aller Zeiten.
Das Folgealbum A NEW DAY AT MIDNIGHT hatte somit die Hypothek, den Erfolg zu bestätigen. Es ist geprägt von persönlichen Erfahrungen und tiefgreifenden Emotionen. Gewidmet ist es seinem Vater Peter, der 2001 auf dem Höhepunkt von Grays Karriere an Krebs starb. Das Album reflektiert Themen wie Verlust und die Herausforderungen, die mit großen Lebensveränderungen einhergehen. Trotz gemischter Kritiken wurde es viermal mit Platin ausgezeichnet. Die Singles The Other Side und Be Mine schafften es nicht in die Top 20 der UK-Charts, erreichten aber dennoch Plätze 35 und 23.
Da A NEW DAY AT MIDNIGHT von einem damals aufstrebenden Künstler zu einer Zeit erschien, als man mit DVD-Audios und SACDs neue Formate etablieren wollte, wurde es in Surround abgemischt und auf DVD-Audio veröffentlicht. Heutzutage ist es natürlich nur noch gebraucht zu bekommen und muss mit dem Zustand der Hülle leben:
Tracklist:
1 Dead in the Water – 3:07
2 Caroline – 3:39
3 Long Distance Call – 3:42
4 Freedom – 6:48
5 Kangaroo – 3:32
6 Last Boat to America – 4:50
7 Real Love – 4:40
8 Knowhere – 3:55
9 December – 3:35
10 Be Mine – 4:24
11 Easy Way to Cry – 3:53
12 The Other Side – 4:31
Gesamtdauer: 50:41
David Gray wurde zu Beginn seiner Karriere dem Folk zugerechnet. Es gab nicht wenige, die ihn mit Bob Dylan verglichen. Von daher scheint es zunächst etwas eigenartig, dass mit WHITE LADDER um die Jahrtausendwende ein Folk-Album so erfolgreich werden konnte.
Die Antwort liegt hierbei im Sound, den David Gray gemeinsam mit seinem Mitstreiter und Produzenten Craig McClune wählte. Dem Folk wurde eine heftige Portion Elektronik beigemischt, was man fortan als Folktronica bezeichnete. Auf diese Weise klangen die Singles Babylon und Please Forgive Me doch sehr frisch und neuartig. Ganz neu war diese Mixtur indes nicht. Suzanne Vega hatte 1992 auf 99.9F° bereits mit akustischer Gitarre und Beats experimentiert.
Auf A NEW DAY AT MIDNIGHT machte David Gray mit diesem Sound weiter und verfeinerte ihn. Vieles klingt nicht mehr so nach Gegensätzen, stattdessen harmonieren akustische und elektronische Klänge miteinander, sodass es hier und da etwas glatter klingt, als noch beim Vorgänger. Im großen Ganzen ist der hier dargebotene Sound aber gar nicht mal so wichtig. Man hat mehr das Gefühl, dass es auf A NEW DAY AT MIDNIGHT verstärkt um die Songs geht. Und da muss man sagen, dass David Gray doch ein paar tolle Melodien in seine Songs zaubern kann. Schönes Album!
Wertung: 82 %
Besetzung:
David Gray – vocals, guitar, piano, keyboards
Craig McClune – drums, backing vocals, keyboards, bass
Tony Shanaghan – backing vocals
Rob Malone – bass guitar
Tim Bradshaw – piano, Wurlitzer, electric guitar, lap steel, drone keys, backwards synth
B. J. Cole – pedal steel
Wrecking Crew – orchestra , brass, string quartet
Der Surroundmix braucht anfangs etwas Zeit, um sich zu entfalten. Die ersten drei Stücke zeigen zwar bereits eine gewisse Räumlichkeit, überzeugen jedoch noch nicht vollständig. Besonders beim ersten Stück Dead In The Water hat man nur wenig das Gefühl, dass Klänge im Raum separiert werden.
Mit zunehmender Dauer kommt eine diskrete Verteilung jedoch mehr und mehr zur Geltung. Oft sind es E-Piano, Klavier und gelegentliche Synthie-Sounds, die im hinteren Bereich wahrnehmbar werden. Auch Slide-Gitarren und verschiedene Rhythmusgitarren werden gerne nach hinten verlagert.
Den besten Eindruck hinterlassen die Stücke Freedom und Last Boat to America. Beim ersten Stück ist das Bläserintro besonders gelungen, da die verschiedenen Klangfarben schön im Raum verteilt werden und das anschließende E-Piano dezent links und rechts im Hintergrund platziert ist. Bei Last Boat to America sorgen marimbaartige Klänge im hinteren Bereich für besondere Aufmerksamkeit.
Der Gesamtsound des Albums ist übrigens ausgezeichnet und sehr fein abgestimmt, mit perfekt ausbalancierten Tiefen, Mitten und Höhen. Insgesamt hätte man sich aber auf A NEW DAY AT MIDNIGHT eine etwas größere Räumlichkeit gewünscht, insbesondere da das Album voll von kleinen und großen elektronischen Spielereien steckt. Hier wäre einiges mehr möglich gewesen.
Wertung: 84 %
Vorhandene Tonformate:
MLP 5.1
MLP 2.0
DTS 5.1
Dolby Digital 5.1
Dolby Digital 2.0
Die DVD-Audio startet wie gewohnt in Surround Sound. Das passiert auch, wenn man lediglich den DVD-Video-Inhalt mittels normalem DVD-Player oder Blu-ray-Player abruft, allerdings wird das Album dann nur in Dolby Digital 5.1 abgespielt. Für DTS muss man vorher im Menü umschalten (die Audio-Taste auf der Fernbedienung ist hier deaktiviert). Die Tastenkombination lautet:
RUNTER > ENTER > RUNTER > ENTER > RAUF > ENTER
Abwertung: – 1 %
Über 20 Jahre alte DVD-Audio-Veröffentlichungen haben meist nur wenig Bonuscontent. Dies gilt auch für diese Scheibe. Es gibt zwei Videos von Be Mine und eine kleine Bildergalerie.
Aufwertung: +0,5 %
Anspieltipp:
Freedom, Last Boat To America
Zufriedenstellener Mix, aber es gibt weitaus bessere.
Pros / Cons:
+ sehr guter Klang
+ guter Surroundmix, wenngleich zumeist mit angezogener Handbremse
+ High-Res auf DVD-Audio (+1%)
+ zwei Videos als Bonus (+0,5%)
– Startet auf DVD-Playern lediglich in Dolby Digital und muss auf das bessere DTS im Menü umgestellt werden. (-1 %)
GESAMTWERTUNG: 84 %
Erläuterungen zur Bewertung
DVD-Audio: Längst out of print, gebrauchte Exemplare kosten derzeit um die 50 Euro. Ich habe sie für etwa 25 Euro bekommen.
Stand: 27.08.2024
Links:
Offizielle Webseite von David Gray