Alicia Keys – The Diary Of Alicia Keys
Erscheinungsjahr 2003 | STREAMING | R&B
Eine Dolby Atmos Streaming Review
Das zweite Studioalbum der US-amerikanischen Sängerin und Pianistin Alicia Keys erschien am 2. Dezember 2003 und trägt den Titel THE DIARY OF ALICIA KEYS. Die Songs wurden in Studios in New York und Miami aufgenommen, produziert hauptsächlich von Alicia Keys selbst, mit Beiträgen von Kanye West und Kerry Brothers Jr. Das Album bewegt sich zwischen Contemporary R&B und Soul und wurde ein kommerzieller Erfolg. In ihrem Heimatland kletterte das Album auf die Spitzenposition, in Europa kam es zumeist in die Top 30. In Deutschland wurde es Platz 10 der Albumcharts.
Zum 20-jährigen Jubiläum erschien 2023 eine Neuauflage in Dolby Atmos, die 2024 einen Grammy für das beste immersive Audioalbum gewann. Somit war ich sehr interessiert, ob dieses Album den Grammy zurecht gewonnen hat. Ich sehe die Grammys eher etwas zwiegespalten. Es ist eine amerikanische Auszeichnung und gefühlt werden Jahr für Jahr zu 80 oder mehr Prozent amerikanische Künstler ausgezeichnet. Dabei weiß doch die ganze Welt, dass seit den Beatles die beste Musik zumeist aus Groß Britannien kommt, oder? Gehört werden kann der Atmos-Mix lediglich über Streaming-Dienste.
Screenshot Apple Music App
Tracklist:
1 Harlem’s Nocturne – 1:43
2 Karma – 4:16
3 Heartburn – 3:28
4 If I Was Your Woman/Walk on By – 3:06
5 You Don’t Know My Name – 6:06
6 If I Ain’t Got You – 3:48
7 Diary – 4:44
8 Dragon Days – 4:36
9 Wake Up – 4:27
10 So Simple – 3:49
11 When You Really Love Someone – 4:09
12 Feeling U, Feeling Me (Interlude) – 2:07
13 Slow Down – 4:18
14 Samsonite Man – 4:12
15 Nobody Not Really – 2:56
Gesamtdauer: 57:45
Alles in allem merkt man am Dolby-Atmos-Mix dieses Albums von Alicia Keys, dass der Grammy Award für die beste immersive Produktion nicht ohne Grund verliehen wurde. Über weite Strecken des Albums erlebt man einen vollkommenen Rundumklang. Lediglich bei den ersten drei Stücken hatte ich zeitweise das Gefühl, dass hier noch etwas mit angezogener Handbremse abgemischt wurde, auch wenn bereits viel nach oben und seitlich verteilt wurde. Im dritten Stück Heartburn empfand ich das Schlagzeug als ziemlich flach abgemischt. Danach wird der Mix jedoch referenzwürdig und es kommen auch die Rears mehr und mehr zur Geltung.
Es fällt auf, dass das Klavier, das in den meisten Stücken das Grundgerüst bildet, oft eine Etage höher wahrzunehmen ist. Auch beim Schlagzeug und den Beats hat man häufiger das Gefühl, dass sie etwas höher angelegt sind. Gitarren, die es recht häufig auf dem Album gibt, sind oft hinten links oder rechts zu hören. Hier muss ich erwähnen, dass mir die Gitarrensounds ausgezeichnet gefallen. Sie klingen kristallklar, und man hat häufig den Eindruck, dass der Gitarrist oder zumindest der Gitarrenverstärker tatsächlich hinten positioniert ist.
Die Backingvocals werden ebenfalls meist hinten u-förmig verteilt, wobei die komplette Höhe des Raumes genutzt wird. Mit anderen Worten: Der Hintergrundgesang klingt sehr voluminös. Schade, dass man sich bei einigen Stücken dafür entschieden hat, ihn eher von vorne kommen zu lassen.
Der Mix bietet auch den einen oder anderen überraschenden Moment. Zum Beispiel klingt der Song You Don’t Know My Name in der ersten Hälfte stark in einem Sixties-Flair und man hat das Gefühl, man würde Musik in Mono hören. Vorne gibt es Gesang, Schlagzeug und Streicher, die so klingen, als kämen sie nur aus dem Centerlautsprecher – eben in Mono, so wie viele damals Musik gehört haben dürften. Hinten gibt es jedoch Backingvocals, sodass auch hier eine immersive Klanglandschaft entsteht. Im späteren Verlauf öffnet sich der Sound vorne. Plötzlich füllen die Streicher den Raum, und es wird alles viel räumlicher – fast so, als hätte man bei einem Film von Schwarz-Weiß auf Farbe umgeschaltet. Ein toller Effekt.
Anspieltipp:
You Don’t Know My Name
Fazit:
Insgesamt ein sehr guter Atmos Mix, der auch Spaß macht, wenn man mit ihrer Musik nun so gar nichts anfangen kann (so wie ich). Aber der beste Mix von 2023? Ich weiß nicht so recht…
WERTUNG DOLBY ATMOS MIX: 95 %
Streaming: Den Dolby Atmos Mix von THE DIARY OF ALICIA KEYS gibt es bei entsprechendem Abo bei Apple Music und wahrscheinlich auch bei Amazon und Tidal zu hören.
Stand: 25.10.2024
Links:
Offizielle Webseite von Alicia Keys