Al Stewart – Past, Present & Future
Erscheinungsjahr 1973 | Blu-ray | Folk Rock
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PAST, PRESENT & FUTURE ist das fünfte Studioalbum von Al Stewart, welches im Oktober 1973 in UK und Mai 1974 in den USA veröffentlicht wurde. Während die europäische Fassung ein Bild von Stewart in einem schicken dreiteiligen Anzug an einem Kaminsims zeigt, wurde das amerikanische Cover von Hipgnosis gestaltet und zeigt in einer Schwarz-Weiß-Aufnahme den Marvel-Charakter Doctor Strange, der durch ein in der Luft erzeugtes Loch in ein alternatives Universum reist.
Den 50. Geburtstag des Albums feiert man jetzt mit der Veröffentlichung einer Deluxe Ausgabe, bestehend aus 3 CDs und einer Blu-ray. Auf letzterer befindet sich ein 5.1-Mix des Albums, den Stephen W Tayler erstellt hat.
Al Stewart betrachtet PAST, PRESENT & FUTURE als sein erstes großes Album, wobei seine ersten vier Alben seine Lehrzeit waren. Jeder Song behandelt ein historisches Thema und repräsentiert ein Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Spätestens von hier an sollten historische Themen die größte Inspiration für Al Stewarts Lyrics bleiben.
Das Album war nicht sonderlich erfolgreich und bescherte Al Stewart seinerzeit auch nur gemischte Kritiken. Es ebnete aber den Weg, den er in den nächsten Jahren mit Alan Parsons an den Reglern beschreiten sollte, die zu seinen erfolgreichsten Jahren werden sollten.
Tracklist:
1 Old Admirals – 5:54
2 Warren Harding – 2:39
3 Soho (Needless to Say) – 3:55
4 The Last Day of June 1934 – 4:45
5 Post World War Two Blues – 4:17
6 Roads to Moscow – 8:00
7 Terminal Eyes – 3:22
8 Nostradamus – 9:43
9 Swallow Wind (Bonus) – 4:16
Gesamtdauer: 47:33
Die Anfänge von Al Stewart werden klar dem Folk zugeschrieben. Mit PAST, PRESENT & FUTURE erweiterte er seinen Klangkosmos, sodass sich hier auch dezente Einflüsse an Progressive Rock und Pop-Rock zeigen. Letztere sollten in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.
Die zentralen Stücke des Albums sind jene von der Seite B. Roads to Moscow und Nostradamus sind zwei Longtracks, die man als Progressive Folk bezeichnen könnte. Dazwischen gibt es Terminal Eyes, das andeutet, was Al Stewart in den nächsten Jahren produzieren sollte.
Auf mich wirkt das Album etwas aus der Zeit gefallen. Klanglich und von der Produktion her erinnert es mehr an den Sound der späten 60er-Jahre. Es mag aber auch daran liegen, dass man das Folk Genre generell gerne in die 60er-Jahre verortet, da es hier seine Hochphase hatte.
Es gibt einige interessante Gäste auf dem Album. Rick Wakeman spielt auf PAST, PRESENT & FUTURE Keyboards und auch Queen-Schlagzeuger Roger Taylor ist mit dabei. Ebenfalls zu hören sind Tim Renwick und B.J. Cole.
Wertung: 82 %
Besetzung:
Al Stewart – acoustic guitar, vocals
Tim Renwick – electric guitar
Peter Berryman – acoustic guitar
Isaac Guillory – acoustic guitar, classical guitar
B.J. Cole – steel guitar
Bruce Thomas – bass
Brian Odgers – bass
John Wilson – drums
Peter Wood – keyboards, piano, accordion
Rick Wakeman – piano, keyboards
Tim Hinkley – keyboards
Bob Andrews – keyboards
Bob Sargeant – keyboards
Francis Monkman – Moog synthesizer
Alistair Anderson – English concertina
Richard Hewson – string arrangements
Haim Romano – mandolin
Dave Swarbrick – mandolin
Luciano Bravo – steel band
Lennox James – steel band
Michael Oliver – steel band
Frank Ricotti – percussion
Roger Taylor – percussion
Krysia Kocjan – backing vocals
John Donelly – backing vocals
Mick Welton – backing vocals
Kevin Powers – backing vocals
Stephen W Tayler hat einen Surroundmix erstellt, der einige Charakteristika einer typischen Dolby Atmos-Abmischung aufweist. Obwohl die Anteile der Höhenlautsprecher vollständig fehlen, entsteht der Eindruck eines immersiven Mixes, bei dem man mitten im Geschehen ist. Die Instrumente scheinen leicht aus der Front hervorzutreten. Links und rechts im Raum sind ebenfalls immer dicht Instrumente zu hören. Es gibt auch einige Bewegungen im Raum, wie im Gitarrensolo von Nostradamus, bei dem sich die Akustikgitarre kurzzeitig im Raum zu bewegen scheint.
Anfangs sind diskrete Momente aus den hinteren Lautsprechern im Surroundmix eher spärlich vorhanden. Zwar sind gelegentlich Gitarren aus Rears zu hören, aber sie sind recht leise im Hintergrund gemischt. Erst im vierten Stück ist sehr diskret Klavier aus dem hinteren Raum zu hören. Ab diesem Punkt häufen sich die diskreten Momente. Neben dem Klavier sind auch Gitarren, Chöre und Streicher aus den hinteren Lautsprechern zu vernehmen.
Musikalisch gesehen ist Roads to Moscow der interessanteste Song auf dem Album. In seinen fast zehn Minuten baut er sich kontinuierlich auf, und auch im Surroundmix passiert immer mehr im Raum, wenn Chöre und Streicher hinzukommen. Die Single Terminal Eyes hinterlässt indes den räumlichsten Eindruck. Hier erklingt die E-Gitarre hinten rechts. Die schönen Vokalwiederholungen im Refrain verteilen sich überall im Raum.
Im Anschluss an das Album wird auch der Non-Album-Track Swallow Wind in 5.1 abgespielt, der ebenfalls eine sehr gute Figur im Surround-Sound macht.
Wertung: 92 %
Vorhandene Tonformate:
PCM 5.1
DTS HD Master 5.1
PCM 2.0
Das Album startet aus dem Menü heraus in Stereo, wenn man nicht vorher auf 5.1 umstellt. Man kann entweder die Audiotaste in den ersten Takten betätigen oder vorher etwas umständlich im Menü die Wahl auf eines der beiden Surround-Formate vornehmen:
PCM 5.1: RUNTER > RUNTER > ENTER > RUNTER > ENTER > ENTER > HOCH > HOCH > ENTER
Abwertung: -3 %
Das Set beinhaltet insgesamt 3 CDs. Auf zwei CDs ist das Album enthalten, einmal im remasterten Original-Mix und einmal im neuen Stereomix. Dazu gibt es zwei Single-Edits und eine B-Seite als Bonustracks. Interessant ist die zweite CD, denn hier befindet sich ein sehr schöner Konzert-Mitschnitt von 1974. Dazu gibt es ein großformatiges Begleitbooklet mit 65 Seiten, ein kleines Poster und ein paar Fotodrucke.
Aufwertung: +1 %
Anspieltipp:
Terminal Eyes, Roads to Moscow
Ein schöner räumlicher Surroundmix von Stephen W Tayler.
Pros / Cons:
+ Sehr guter Surroundmix
+ High Resolution (+ 1%)
+ Bonusmaterial (+ 1%)
– spielt zunächst in Stereo (-3%)
GESAMTWERTUNG: 88 %
Erläuterungen zur Bewertung
Box-Set: Das Set ist noch erhältlich und kostet etwa 70-80 Euro.
Stand: 27.07.2024
Links:
Offizielle Webseite von Al Stewart