
Zaho de Sagazan – La Symphonie Des Éclairs
Erscheinungsjahr 2023 | STREAMING | Chanson Electronique
Eine Dolby Atmos Streaming Review
Zaho de Sagazan wurde 1999 in Saint-Nazaire geboren und wuchs in einer künstlerisch geprägten Familie mit vier Schwestern auf. Schon früh entwickelte sie eine besondere Sensibilität für Musik, inspiriert von Jacques Brel, Barbara und der Elektronik von Kraftwerk. Bevor sie sich vollständig der Musik widmete, begann sie ein BWL-Studium in Nantes. Ihre künstlerische Ausdrucksweise ist stark von persönlichen Erfahrungen und einer ausgeprägten Hypersensibilität geprägt, die auch ihre Texte und ihren musikalischen Stil bestimmen.
Am 31. März 2023 erschien ihr Debütalbum LA SYMPHONIE DES ÉCLAIRS. Es war in Frankreich und Belgien ein Überraschungserfolg und verband auf eigenständige Weise Elemente des Chansons mit elektronischem Pop und minimalistisch geprägten Arrangements. 2024 folgte eine Deluxe-Edition des Erstlings unter dem erweiterten Titel LE DERNIER DES VOYAGES mit sieben zusätzlichen Songs.
Im selben Jahr gewann Zaho de Sagazan viermal den wichtigsten französischen Musikpreis „Victoires de la Musique“, unter anderem für das beste Album und das beste Lied. Internationale Aufmerksamkeit erhielt sie auch durch Auftritte bei den Filmfestspielen in Cannes und zur Abschlussfeier der Olympischen Spiele in Paris.
Kritiker heben ihre warme, tiefe Stimme hervor, die als ihr Markenzeichen gilt, sowie die Mischung aus Elektro, Pop und Chanson, die ihren Songs einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Viele sehen in ihr eine moderne Fortführung der französischen Chanson-Tradition, erweitert um elektronische Elemente. Ihre Live-Auftritte gelten als intensiv und energiegeladen, was zusätzlich zu ihrer rasch wachsenden Popularität beigetragen hat.
Ihr Album (inklusive der sieben Bonusstücke) kann seit einiger Zeit im Streaming in Dolby Atmos gehört werden. Vor einiger Zeit machte mich ein Leser auf das Album aufmerksam. Hier kommt nun endlich die Rezension zum Atmos-Mix.
Screenshot Apple Music App
Tracklist:
1 La Fontaine de sang – 4:27
2 Aspiration – 3:02
3 Les Dormantes – 3:17
4 La Symphonie des éclairs – 3:18
5 Les Garçons – 2:50
6 Langage – 2:48
7 Dis-moi que tu m’aimes – 4:26
8 Mon Inconnu – 3:00
9 Je rêve – 3:54
10 Tristesse – 3:31
11 Suffisamment – 3:46
12 Mon Corps – 3:11
13 Ne te regarde pas – 3:17
14 Le dernier des voyages – 2:55
15 Old Friend (avec Tom Odell) – 2:37
16 Ô travers – 2:41
17 Est-ce que tu vas bien ? – 2:16
18 Hab Sex – 4:48
19 Parler l’amour – 2:54
20 L’envol – 3:05
21 01 – 2:47
Gesamtdauer: 68:50
Wie eingangs erwähnt verbindet Zaho de Sagazan französische Chansons mit einem elektronischen Unterbau. Das funktioniert sehr gut. Interessanterweise hat man beim Anhören des Albums in erster Linie das Gefühl, eine Chanson-Platte zu hören. Dass es zugleich elektronische Musik ist, fällt kaum auf. Ich würde es nicht als Elektropop bezeichnen, mehr als Chanson Electronique, um beim französischen zu bleiben. Erreicht wird dies dadurch, dass die Elektronik unaufdringlich bleibt und sich kaum in den Vordergrund spielt.
Genau diese Philosophie wurde auch beim Atmos-Mix beibehalten, was ich für eine sehr gute Lösung halte. Es gibt kein großes Feuerwerk, bei dem aus allen Richtungen Sounds niederprasseln, wie man es von vielen elektronischen Produktionen kennt. Auch der Atmos-Mix ist passend unaufdringlich ausgefallen.
Das heißt aber nicht, dass er frontlastig wäre oder das Medium nicht genügend ausreizt. Alle Lautsprecher sind durchgängig im Einsatz, wobei die oberen Kanäle häufiger genutzt werden als die hinteren. Die Rears dienen in erster Linie dazu, die Klänge weiter in die Raummitte zu tragen. Diskrete Sounds aus den Rears gibt es nicht sehr oft, meistens dann, wenn es sich um Soundeffekte handelt.
Im ersten Stück wird Zahos Gesang mit Effekten verfremdet und regelrecht zerstückelt, und genau diese Passagen werden von hinten in den Mix eingebracht. Ansonsten gibt es hinten immer wieder einzelne Sounds, die aber zumeist so dezent eingesetzt sind, dass sie nur beim genauen Hinhören auffallen. Das Gleiche gilt auch für Bewegungen im Raum: sie sind vorhanden, wurden aber ebenfalls unaufdringlich umgesetzt. Es ist ein Atmos Mix, der entdeckt werden will. Wer genau hinhört und sich nicht von anderen Dingen ablenken lässt, wird hier belohnt.
Insgesamt hat man es mit einem sehr geschmackvollen Mix zu tun, der eine schöne immersive Räumlichkeit bietet, den Fokus aber klar auf Gesang und Texte legt.
Anspieltipp:
La Fontaine de sang, Parler l’amour
Fazit:
Sollte man unbedingt mal reingehört haben!.
WERTUNG DOLBY ATMOS MIX: 92%
Streaming: Den Dolby Atmos Mix von LA SYMPHONIE DES ÉCLAIRS gibt bei entsprechendem Abo bei Apple Music, Amazon Music Unlimited und Tidal zu hören.
Stand: 28.09.2025
Links:
Webseite von Zaho de Sagazan