Birdy – Portraits
Erscheinungsjahr 2023 | STREAMING | Pop
Eine Dolby Atmos Streaming Review
Vermutlich geht es einigen der etwas älteren Musikhörern so. Wenn man den Namen Birdy hört, denkt man zunächst an den gleichnamigen Film von Alan Parker, bei dem Nicholas Cage und Matthew Modine die Hauptrollen spielten und Peter Gabriel den Soundtrack beisteuerte.
Seit mehr als einem Jahrzehnt gibt es aber auch die junge britische Sängerin Birdy, die eigentlich Jasmine Lucilla Elizabeth Jennifer van den Bogaerde heißt und mit fünfzehn Jahren ihr erstes Album veröffentlichte, welches in den Niederlanden, Belgien und Australien auf Platz 1 stürmte. Den Song People Help the People durfte man 2011 wohl sehr oft im Radio gehört haben.
Ich höre aber kein Radio und wurde erst in diesem Jahr eher durch Zufall auf Birdy aufmerksam, als ich irgendwo den Song Raincatchers ihres neuen Albums PORTRAITS hörte und dieser mich an Kate Bush erinnerte. Wie so vieles an neuer Musik gibt es auch Birdys neues Album, welches bereits 2023 erschienen ist auf den einschlägigen Streamingportalen in Dolby Atmos zu hören.
Screenshot Apple Music App
Tracklist:
1 Paradise Calling – 3:06
2 Raincatchers – 4:00
3 Ruins I – 4:07
4 Your Arms – 3:51
5 Heartbreaker – 3:04
6 I Wish I Was A Shooting Star – 3:37
7 Portraits – 3:53
8 Ruins II – 4:10
9 Automatic – 3:07
10 Battlefield – 3:55
11 Tears Don’t Fall – 3:29
Gesamtdauer: 40:19
PORTRAITS präsentiert einen alternativen Sound, der Elemente von Alt-Pop, Synthiepop und Electropop vereint und stark von der Musik der 80er-Jahre geprägt ist. Das geht so weit, dass man bei einigen Stücken meint, dass der gute alte Fairlight für einige gesampelte Stimmeffekte von einem Speicher heruntergeholt wurde. Es gibt zahlreichen Einsatz an Synthesizern, wobei man andererseits auch sagen muss, dass vieles auf dem Album eher sparsam instrumentiert ist. Aber es gibt immer wieder Sounds, die irgendwo zu hören sind und so die Musik im Arrangement bereichern.
Die Verteilung dieser Klänge im Raum erfolgt grundsätzlich zufriedenstellend, wobei es nur selten wirklich diskret wird. In die Deckenlautsprecher und die Rearkanäle wird aber immer wieder was platziert. Zumeist sind das die erwähnten etwas verfremdeten Zweit- und Drittstimmen im Gesang, die für einige Aha-Erlebnisse sorgen. Bei einigen ruhigeren Klavierstücken wird das Klavier auch prominent im Raum platziert und kann aus allen Kanälen vernommen werden.
Vor allem in den ruhigeren Stücken ist der Hall in Birdys Stimme lobend zu erwähnen. Das klingt sehr schön, wie ihre Stimme gefühlt nach oben oder hinten entweicht. Hätte man den Hall doch nur bei der Stimme gelassen! Leider liegt auch ziemlich viel davon auf den verschiedenen Synthesizersounds. Hier wollte man sich wohl an zahlreichen 80er-Jahre-Produktionen orientieren. Bei Dolby Atmos heißt es jedoch oft, weniger ist mehr. Der Gesamtklang des Albums leidet leider deutlich darunter; es klingt doch alles sehr matschig und mir fiel es teilweise schwer, Instrumente bewusst im Raum orten zu können. Schade, denn durch eine etwas gemäßigtere Dosierung wäre dieser Dolby-Atmos-Mix weitaus zufriedenstellender.
Anspieltipp:
Raincatchers
Fazit:
Größtenteils schöne Verteilung im Raum, aber wegen des Gesamtsounds und der Hallsoße gibt es einige Abzüge in der B-Note.
WERTUNG DOLBY ATMOS MIX: 72 %
Streaming: Den Dolby Atmos Mix von PORTRAITS gibt es bei entsprechendem Abo bei Apple Music und wahrscheinlich auch bei Amazon und Tidal zu hören.
Stand: 16.08.2024
Links:
Webseite von Birdy