R.E.M. – Green


Erscheinungsjahr 1988 | DVD-Audio | Alternative Rock

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GREEN war das erste Album, welches die amerikanische Band R.E.M. über eine große Plattenfirma (Warner) veröffentlichte. Mit diesem Album gelang ihnen im Heimatland der endgültige Durchbruch. International passierte das erst mit dem nächsten (OUT OF TIME), auf dem sich das allseits bekannte Losing My Religion befindet.

Waren die ersten R.E.M. Veröffentlichungen im großen Ganzen melancholische Songs in Moll, wollte man jetzt vermehrt ironische Popsongs in Dur schreiben. Hinzu kam der Einsatz von ungewohnten Instrumenten wie, Akkordeon, Mandoline und Hawaiigitarre.

Veröffentlicht wurde das Album im November 1988. Das Jahr merkt man dem Album heute nicht an, soundtechnisch ist es von der damals üblicherweise produzierten Musik ziemlich weit weg.

Die Surroundabmischung (Mix von Elliot Scheiner) wurde 2005 als Special Edition auf DVD-Audio zusammen mit den übrigen Warner-Alben der Band veröffentlicht. Zusammen mit der normalen CD befindet sich die DVD in einem so genannten DigiPack, welches – wie man auf meinem Foto sehen kann – nicht wirklich lichtbeständig zu sein scheint. Die anderen Alben, die ich mit der Zeit auch besprechen werde, weisen die schlechte Druckqualität jedoch nicht auf.


Tracklist:

1 Pop Song 89 – 3:04
2 Get Up – 2:39
3 You Are the Everything – 3:41
4 Stand – 3:10
5 World Leader Pretend – 4:17
6 The Wrong Child – 3:36
7 Orange Crush – 3:51
8 Turn You Inside-Out – 4:16
9 Hairshirt – 3:55
10 I Remember California – 4:59
11 „Untitled“ – 3:10

Gesamtdauer: 40:56


Die Musik:

Auf GREEN ist bereits der Sound erkennbar, mit dem R.E.M. zwei Jahre später auf der ganzen Welt bekannt werden sollte. Es finden sich größtenteils fröhlich klingende, radiofreundliche Songs darauf, die aber dennoch für die damalige Zeit ungewöhnlich arrangiert waren. Wir reden hier von 1988, einer Zeit, als Synthesizer, Drum-Computer und elektronisches Schlagzeug das Klangbild der Charts bestimmten. R.E.M. klang dagegen auf GREEN regelrecht organisch und dennoch eingängig, was dem Sound aus dem Radio neue Farbtupfer brachte. Das Songwriting ist auf diesem Album im Vergleich zu den folgenden aber hier und da noch nicht ausgefeilt genug.

Wertung: 73 %


Besetzung:

Bill Berry – drums, percussion, backing vocals, bass guitar
Peter Buck – guitar, mandolin, drums
Mike Mills – bass guitar, keyboards, accordion, backing vocals
Michael Stipe – vocals

Bucky Baxter – pedal steel guitar
Keith LeBlanc – percussion
Jane Scarpantoni – cello


Der Surroundmix:

Zu hören bekommt man hier einen sehr homogenen, durchgehend guten Mix. Eines der Markenzeichen  von R.E.M.  ist die Verwendung von zusätzlichen Gesangspuren, die den Hauptgesang unterstützen und zumeist vom Bassisten Mike Mills kommen. Diese kommen im Mix bis auf wenige Ausnahmen immer aus den Rears, sodass man sich gut auf die weitere Stimme konzentrieren kann. Darüber hinaus tummeln sich in den hinteren Bereichen viele perkussive Elemente und zusätzliche Gitarren. Get Up beispielsweise ist durchzogen vom rhythmischen Klatschen, welches effektvoll von hinten kommt.

Das Highlight des Albums dürfte Orange Crush sein, nicht nur vom Songwriting her, sondern auch von der Abmischung. Hier kommt mal der unterstützende Gesang von vorne, in dien Rears wurden einige Gitarrenspuren gelegt. Der Song besitzt einen Mittelteil, der aus vielen Soundsamples besteht. Der Vietnamkrieg ist hier das Thema und man kann einen Drill Instructor, Soldaten und einen über sich kreisenden Hubschrauber hören, was im Surroundmix sehr effektvoll realisiert wurde. Diese Samples sind auch stets im normalen Stereomix zu hören, werden da aber meines Erachtens weit weniger beachtet.

Auch das im Anschluss erklingende Turn your inside Out kann durch effektvolle Rhythmusarbeit aus allen Lautsprechern überzeugen, während I remember California durch viele Akustikgitarren im Hintergrund überrascht.

Ein Song mit dem ich mich immer schwer getan habe ist The Wrong Child, welches schon eine Vorankündigung an die langweiligen R.E.M. der 2000er Jahre ist. Das Arrangement ist zwar klasse, leider sind der Song und seine Hauptmelodie ziemlich langatmig. Nichtsdestotrotz kommt das Arrangement im 5.1-Mix sehr gut rüber, mit seinem gedoppelten Gesang, der Mandoline, dem Klavier und vor allem dem einsetzenden Mellotron (und ich bin ausgewiesener Mellotron Fan!).

Wertung: 87 %


Vorhandene Tonformate:
MLP Lossless 5.1
MLP Lossless Stereo
DTS  5.1
Dolby Digital 5.1
Dolby Digital Stereo

Album starten:

Wie üblich für eine DVD Audio. Rein in den Player, etwas warten, Enter drücken. Man muss sich nicht durch irgendwelche Menüs hangeln.

 


Bonusmaterial:

Neben der Musik auf der DVD Audio (die auch auf herkömmlichen DVD Playern funktioniert), gibt es auf dem Silberling noch ein Interview mit der Band in schlechter Bildqualität aus den 80ern zum Album, welches zudem zwei vollständige Musikvideos beinhaltet. Außerdem gibt es noch als Bonus zwei Songs aus einer Konzertfilmveröffentlichung (Tourfilm). Das Ganze kommt mir etwas lieblos daher, als wollte man einfach etwas visuellen Content draufpacken.

Aufwertung: +0,5%


Anspieltipp:

Orange Crush


Fazit:

Guter bis sehr guter Mix von Anfang bis Ende, ohne Abstriche aber auch ohne größeren Aha-Erlebnissen.

Pros / Cons:
+ homogener Surroundmix
+ Einfacher Start des Albums
+ High Resolution (+1 %)
– Bonusvideos hätte man etwas remastern können.

 

GESAMTWERTUNG: 84 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

DVD Audio: Ist leider so gut wie out of print. Bei Amazon kann man es über den Marketplace noch für 27 Euro kaufen.

Stand: 07.03.2017


Links:

Offizielle Webseite von R.E.M

 

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