Fleetwood Mac – Fleetwood Mac
Erscheinungsjahr 1979 | DVD | Rock
Springen zu: Musik | Surroundmix | Albumstart | Bonusmaterial | Fazit | Verfügbarkeit
1974 entschieden Fleetwood Mac von England nach Kalifornien zu ziehen und nahmen dort ein neues Album auf. Kurz darauf verließ der damalige Gitarrist und Sänger Bob Welch die Band und Fleetwood Mac musste sich nach einem Ersatz umschauen. Mit ihrem neuen Produzenten hörte sich Bandleader und Schlagzeuger Mick Fleetwood einige Demos an und irgendwann hörten sie in das Album von Buckingham Nicks, an dem Produzent Keith Olsen beteiligt war, rein. Mick Fleetwood war sofort begeistert vom Gitarrenspiel Lindsey Buckinghams. Dieser wollte jedoch nur in die Band einsteigen, wenn er seine Freundin Stevie Nicks mitbringen durfte. Mick Fleetwood war davon wenig begeistert, da die Band bereits mit Christine McVie eine Frau an Bord hatte und er befürchtete, dass es über kurz oder lang zum Zickenkrieg kommen würde. Nach einem gemeinsamen Treffen musste er aber feststellen, dass die Chemie untereinander zu stimmen schien.
Mit dieser Umbesetzung startete die kommerziell erfolgreichste Phase von Fleetwood Mac, die bis in die späten 80er Jahre andauerte. Das erste Album wurde nach der Band genannt und erschien im Juli 1975. Es kam in den USA bis auf Platz 1 und deutete schon dezent an, dass sie mit dem Nachfolger RUMOURS sozusagen die musikalische Weltherrschaft an sich rissen, als dieses für einige Jahre das erfolgreichste Album aller Zeiten wurde.
Anfang diesen Jahres erschien FLEETWOOD MAC in einer Deluxe Edition, welche das Album auf CD und Vinyl, sowie neben etlichen Bonustracks auch einen von Ken Caillat erstellten Surroundmix beinhaltet.
Tracklist:
1 Monday Morning – 2:48
2 Warm Ways – 3:54
3 Blue Letter – 2:41
4 Rhiannon – 4:11
5 Over My Head – 3:38
6 Crystal – 5:14
7 Say You Love Me – 4:11
8 Landslide – 3:19
9 World Turning – 4:25
10 Sugar Daddy – 4:10
11 I’m So Afraid – 4:22
Gesamtdauer: 44:37
Die Musik:
Fleetwood Mac startete in den 60ern als reine Bluesband. Nachdem Peter Green die Band verließ, der damals neben Eric Clapton einen Gott-Status inne hatte und sich das Gesicht der Formation mit diversen Besetzungswechseln, bei denen nur die Namensgeber Mick Fleetwood und Bassist John McVie die Konstante blieben, änderte sich auch der Musikstil mehr zum Mainstream-Rock. Mit der neuen Besetzung mit Lindsey Buckingham und Stevie Nicks war die Wandlung vollzogen.
Die Band hatte nun drei Komponisten, Christine McVie, Buckingham und Nicks, die jeweils fast ausnahmslos ihre eigenen Songs auch selber sangen. Buckinghams Material ist weitestgehend rockorientiert, Stevie Nicks Output sind weitestgehend melancholische Balladen und die Stücke von Christine McVie eher softer Pop. Einige der Stücke waren bereits geschrieben und wären, hätte es das Angebot von Mick Fleetwood nicht gegeben, auf einem folgenden Album von Buckingham Nicks gelandet. Mit Crystal ist sogar ein Song auf dem Album, der bereits auf dem Buckingham Nicks Album vorhanden war.
Wertung: 86 %
Besetzung:
Lindsey Buckingham – vocals, guitars, banjo
Stevie Nicks – vocals
Christine McVie – vocals, keyboards
John McVie – bass guitar
Mick Fleetwood – drums, percussion
Waddy Wachtel – rhythm guitar on „Sugar Daddy“
Der Surroundmix:
In der letzten Rezension habe ich über die zahlreichen Schwachpunkte im Surroundmix von Mike Oldfields Tubular Bells geklagt und mich gefragt, ob meine Anlage ein grundsätzliches Problem mit Dolby Digital als Tonformat hat. Jetzt weiß ich, dass sie kein Problem hat, denn auch der 5.1.-Mix von FLEETWOOD MAC wird leider nur im verlustbehafteten Dolby Digital geliefert. Aber im Vergleich zu Tubular Bells gibt es hier diese Probleme gar nicht.
Was als erstes auffällt ist, dass im Surroundmix einige Dinge herauszuhören sind, die im Orginalmix nicht zu hören waren und der Schere zum Opfer fielen. Unter anderem ist das wieder ein gesprochenes Intro von Stevie Nicks, dieses mal bei Rhiannon, was auch schon bei TUSK im Song Sara gemacht wurde. Sugar Daddy hat gegen Ende eine Autohupe spendiert bekommen, die in den Rears zu hören ist (und nervt), außerdem hört man am Ende einen Wagen wegfahren. Da hat man offensichtlich Stockmaterial verwendet.
Im Stück I‘m so Afraid tauchen in den Rears angstvolle Schreie auf, die im Original richtigerweise fehlten, da sie vom Gitarrensolo ablenken. Der 5.1-Mix von TUSK hatte auch schon hier und da einige neue Spuren erhalten, die aber allesamt nicht so wirklich auffielen. Diese neuen zusätzlichen Gimmicks nerven hier etwas, aber es hält sich zum Glück in Grenzen. Das Album dauert jetzt etwa drei Minuten länger, einige Lieder werden also etwas später ausgefaded. Vor allem World Turning ist etwas länger geworden.
Im großen Ganzen ist der Mix vergleichbar mit dem von TUSK. Die Songs kommen fast alle sehr druckvoll rüber, lediglich Over My Head klingt ein wenig schwach. Die Surroundkanäle werden alle stark beansprucht. Hier werden vor allem neben den üblichen Backing Vocals Lindsey Buckinghams Gitarrenspuren gelegt. Gitarrensoli erklingen so oft auch mal links oder rechts hinten. Der Mann durfte damals im Studio eine Menge Überstunden abgeleistet haben. Auch Keyboards, wie Orgel und E-Piano kann man hinten heraushören. Manchmal verirren sich auch Percussion und Teile des Schlagzeugs in die hinteren Kanäle. Der Leadgesang ist meistens so gemischt, dass er zentral im Raum zu hören ist, ohne aber zu dominant zu wirken.
Mein Highlight ist der Song Crystal. Auch schon in der Stereoversion ist dies mein Lieblingssong auf dem Album, was in erster Linie an dem für Fleetwood Mac untypischen Synthesizer-Sound und dem Solo liegen dürfte. Diesen hört man im linken Rearkanal und man kann ihn hier ganz leise schon zu Beginn des Songs heraushören. Schön ist auch, wie der Gesang von Buckingham vorne etwas nach links versetzt wurde, während die Zweitstimme von Stevie Nicks mehr von Rechts kommt, aber von hinten.
Wertung: 92 %
Vorhandene Tonformate:
Dolby 5.1
PCM (96 kHz / 24 bit) Stereo
Album starten:
Auf der DVD befindet sich im wesentlichen nur der Surroundmix (neben dem PCM-Stereomix), der per Entertaste startet. Dolby 5.1 ist zudem vorausgewählt. Es gibt noch die Single-Edits, diese sind aber nur Stereo.
Bonusmaterial:
Wie das heutzutage so üblich ist, befindet sich der remasterte Stereomix gleich auf zwei Tonträgern: auf CD und auf Vinyl. Auf zwei weiteren CDs gibt es Livemitschnitte und Alternativ-Versionen der Stücke. Ein großes Booklet mit vielen Fotos, der Entstehungsgeschichte und den Songtexten darf auch nicht fehlen.
Aufwertung: + 1,5 %
Anspieltipp:
Crystal
Fazit:
Trotz der etwas nervigen Zugaben im Surroundmix (Autohupen etc.) ein Mix, der Spaß macht. Schande aber, dass es nur Dolby Digital gibt, welcher Vollhonk hat das entschieden?
Pros / Cons:
+ sehr guter Surroundmix
+ Box mit vielen alternativen Mixen und Vinyl LP’s (+ 1,5 %)
+ problemloser Albumstart
– preislich nicht ganz günstig
– nur Dolby Digital (- 2 %)
– Auf die Soundgimmicks hätte man verzichten können
GESAMTWERTUNG: 90 %
Erläuterungen zur Bewertung
Deluxe Box (CD / Vinyl / DVD): Diese Box ist noch gut zu bekommen, kostet jedoch zwischen 50 und 60 Euro.
Stand: 01.08.2018
Links:
Offizielle Webseite von Fleetwood Mac
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