The Police – Synchronicity


Erscheinungsjahr: 1983 | STREAMING | Rock

Eine Dolby Atmos Streaming Review

Der nächste Klassiker ist in Dolby Atmos verfügbar: SYNCHRONICITY kann seit einiger Zeit auf den gängigen Streamingportalen in immersivem Sound gehört werden. Es ist das fünfte und zugleich letzte Studioalbum von The Police – ein Werk, das den kreativen Höhepunkt ebenso markiert wie das Ende ihrer Bandgeschichte.

Schon während der Produktion war absehbar, dass die Band ihrem Ende entgegensteuerte. Die zwischenmenschlichen Spannungen waren so gravierend, dass die Bandmitglieder ihre Parts getrennt voneinander einspielten. Sting arbeitete im Regieraum, Andy Summers nahm seine Gitarrenspuren im Aufnahmeraum auf, während Stewart Copeland im Speisesaal im oberen Stockwerk trommelte. Produzent Hugh Padgham sprach später von einer „toxischen Atmosphäre“, die nur mit Mühe unter Kontrolle zu halten war.

Der Titel des Albums bezieht sich auf das Konzept der Synchronizität nach Carl Gustav Jung – eine Idee, mit der sich Sting intensiv beschäftigte, insbesondere durch Arthur Koestlers Buch The Roots of Coincidence. Diese Philosophie spiegelt sich nicht nur in den Texten, sondern auch im Artwork wider: Die insgesamt 36 verschiedenen Covervarianten mit unterschiedlich kombinierten Farbstreifen und Fotografien des renommierten Fotografen Duane Michals veranschaulichen die Idee paralleler, zusammenhängender Ereignisse.

Musikalisch ist SYNCHRONICITY eine deutliche Abkehr vom frühen Reggae-Punk-Sound der Band. Synthesizer, elektronische Drums und komplexe Arrangements rücken in den Vordergrund. Die stilistische Vielfalt und die ausgefeilte Produktion verweisen bereits auf die spätere Solokarriere Stings und erweiterten das Klangspektrum der Band erheblich. Veröffentlicht wurde das Album schließlich am 17. Juni 1983. Es erreichte Platz 1 der US- und UK-Charts und wurde zu einem der meistverkauften Alben der 1980er-Jahre. Die Single Every Breath You Take entwickelte sich zu einem weltweiten Hit und zählt bis heute zu den meistgespielten Songs im Radio.The Police Synchronicity Dolby AtmosScreenshot Apple Music App


Tracklist:

1 Synchronicity I – 3:23
2 Walking in Your Footsteps – 3:36
3 O My God – 4:02
4 Mother – 3:05
5 Miss Gradenko – 2:00
6 Synchronicity II – 5:02
7 Every Breath You Take – 4:13
8 King of Pain – 4:59
9 Wrapped Around Your Finger – 5:13
10 Tea in the Sahara – 4:19
11 Murder by Numbers – 4:36

Gesamtdauer: 44:32


Der Dolby Atmos Mix:

Die ersten Töne von SYNCHRONICITY wirken zunächst eher ernüchternd – man hat schnell den Eindruck, dass es sich um einen weiteren schwachen Atmos-Mix aus dem Sting-Umfeld handeln könnte. Doch mit zunehmender Dauer öffnet sich im ersten Stück Synchronicity I der Raum, und vor allem im oberen Bereich passiert deutlich mehr, als man anfangs vermutet.

Dieser Eindruck verstärkt sich bei Walking in Your Footsteps. Hier sind es vor allem die atmosphärischen Gitarrensounds, die über dem Kopf kreisen. Der OBX-Sequencer, der das Grundgerüst des Songs bildet, wandert im Laufe des Stücks von einer eher frontalen Position sukzessive nach oben und hinten – ein erster Aha-Moment im Mix. Auch in den folgenden Songs setzt sich dieses Prinzip fort. Der Atmos-Mix legt hörbar Wert darauf, Andy Summers’ Gitarren prominent über dem Hörplatz zu platzieren. Gelegentlich gilt dies auch für Keyboard-Spuren.

Zur Mitte des Albums hin wirkt der Mix etwas zurückhaltender, wobei Synchronicity II den Tiefpunkt darstellt. Hier klingt die Abmischung vergleichsweise flach und stark nach einem Upmix; auch klanglich scheint der Song abzubauen. Danach zieht der Mix jedoch wieder deutlich an und einmal mehr sind es vor allem die Gitarren, die wieder über dem Kopf sehr präsent in Szene gesetzt werden.

Tea in the Sahara klingt hervorragend, mit zahlreichen subtilen Gitarreneffekten, die sich über dem Hörplatz entfalten. So intensiv habe ich den Song noch nie wahrgenommen. Er gehört für mich zu den Referenzbeispielen, wie man mit einem spärlich instrumentierten Arrangement eine beeindruckende räumliche Wirkung erzielen kann. Ähnliches gilt für Murder by Numbers, bei dem die jazzige Gitarre elegant über Schlagzeug, Bass und Gesang schwebt. Dieser Song war seinerzeit nur auf CD als Bonustrack enthalten.

Während Gitarren also deutlich über dem restlichen Mix verortet sind, bleiben Bass und Schlagzeug größtenteils im vorderen Bereich. Die Rears liefern insgesamt nur wenige diskrete Elemente. Das dürfte auch erklären, warum der Atmos-Mix von SYNCHRONICITY teilweise kontrovers diskutiert wird. Manche empfinden ihn als eher unspektakulär, andere – wie ich – finden durchaus Gefallen daran. Letztlich hängt der Eindruck stark vom Hörraum und der Qualität der Höhenlautsprecher ab. In einem klassischen 5.1-Setup oder bei Atmos-Anlagen mit Upfiring-Lautsprechern dürfte der Mix recht unspektakulär wirken. Sind jedoch echte Höhenlautsprecher im Einsatz, die eine klare Trennung von unteren und oberen Ebenen ermöglichen, bietet der Mix über weite Strecken ein durchaus faszinierendes Klangerlebnis.


Anspieltipp:

Tea in The Sahara, Walking in Your Footsteps


Fazit:

Ein paar sehr gut abgemischte Stücke, ein paar schwächer abgemischte Stücke. Der Rest irgendwo dazwischen.

 

WERTUNG DOLBY ATMOS MIX: 86 %

 


Verfügbarkeit:

Streaming: Den Dolby Atmos Mix von SYNCHRONICITY gibt es bei entsprechendem Abo bei Apple Music, Amazon Music Unlimited und bei Tidal zu hören.

Stand: 26.07.2025


Links:

Webseite von The Police

 

2 Replies to “The Police – Synchronicity”

  1. Moin,
    Ich verstehe diese Wertung nicht.

    Aus „ Ein paar sehr gut abgemischte Stücke, ein paar schwächer abgemischte Stücke. Der Rest irgendwo dazwischen.“ mache ich 50%, der Autor aber 86%.

    Was sind denn bei Euch die Referenzen?
    Man kann den Song erkennen = 70%?

  2. „Schwächer abgemischt“ ist nicht gleichbedeutend mit 0 Prozent. Es ist eine Graustufe und heißt nicht, dass der Mix sehr schlecht ist. Ein Stereomix wäre auch nicht automatisch 0 Prozent, denn auch hier kann bereits mit zwei Lautsprechern eine gewisse Räumlichkeit aufgebaut werden.

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