
The Flaming Lips – Yoshimi Battles The Pink Robots
Erscheinungsjahr 2002 | Blu-ray / Streaming | Psychedelic Rock
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YOSHIMI BATTLES THE PINK ROBOTS ist das zehnte Studioalbum der amerikanischen Alternative Rockband The Flaming Lips und wurde im Juli 2002 veröffentlicht. Es markiert eine Phase, in der sich die Band endgültig von ihren Garagenrock-Wurzeln verabschiedete und eine experimentellere, elektronisch geprägte Richtung einschlug. Dabei blieb die Band ihrem Hang zu ungewöhnlichen Klanglandschaften treu, setzte aber verstärkt auf akustische Elemente, die durch elektronische Beats und Synthesizer ergänzt wurden. Besonders auffällig sind die Einflüsse von Hip-Hop und Mainstream-Pop, die den Arrangements eine moderne, fast zeitlose Note verleihen.
Das Album wurde inspiriert von Yoshimi P-We, einer japanischen Musikerin, deren Gesang als Ausgangspunkt für die titelgebenden pinkfarbenen Roboter diente. Yoshimi selbst ist auch auf dem Album zu hören, was die Verbindung zur fiktiven Welt unterstreicht, die The Flaming Lips hier erschaffen. Trotz der Science-Fiction-Anklänge, die vor allem in den ersten Tracks wie Yoshimi Battles the Pink Robots, Pt. 1 zu spüren sind, ist das Album kein reines Konzeptwerk. Statt einer durchgehenden Handlung behandelt es Themen wie Liebe, Sterblichkeit und den Umgang mit Emotionen in einer zunehmend künstlichen Welt.
Diese Mischung aus warmen, akustischen Momenten und synthetischen Experimenten machte das Album zu einem kommerziellen Erfolg und einem Meilenstein für die Flaming Lips. Mit Goldstatus und einer späteren Musical-Adaption wurde YOSHIMI BATTLES THE PINK ROBOTS nicht nur ihr meistverkauftes Album, sondern auch eines ihrer einflussreichsten Werke.
Bereits 2004 ist das Album auf DVD-Audio in einem 5.1-Mix erschienen. 20 Jahre später hat man einen Dolby Atmos Mix erstellt. Dafür verantwortlich ist Dave Friedman, der auch das Album produziert hat.
Tracklist:
1 Fight Test – 4:14
2 One More Robot/Sympathy 3000-21 – 4:59
3 Yoshimi Battles the Pink Robots Pt. 1 – 4:45
4 Yoshimi Battles the Pink Robots Pt. 2 – 2:57
5 In the Morning of the Magicians – 6:19
6 Ego Tripping at the Gates of Hell – 4:33
7 Are You a Hypnotist?? – 4:44
8 It’s Summertime – 5:45
9 Do You Realize?? – 3:32
10 All We Have Is Now – 3:53
11 Approaching Pavonis Mons by Balloon (Utopia Planitia) – 3:12
Gesamtdauer: 47:25
Musikalisch ist YOSHIMI BATTLES THE PINK ROBOTS eines der vielseitigsten Alben der Band. Balladeske Stücke stehen neben verspielten, elektronisch dominierten Tracks. Songs wie Do You Realize?? sind eingängig und emotional, während andere wie Are You a Hypnotist?? mit ungewöhnlichen Arrangements überraschen.
Der Einsatz von Synthesizern, Drumcomputern und verzerrten Gitarren erzeugt eine futuristische und zugleich warme Klanglandschaft. Die Stimme von Frontmann Wayne Coyne, oft mit Hall und Effekten versehen, trägt zur verträumten und psychedelischen Atmosphäre des Albums bei. Trotz der vielen elektronischen Spielereien sind aber weiterhin die Songs im Mittelpunkt, die oft durch starke Melodien zu beeindrucken wissen.
Wertung: 80 %
Besetzung:
Wayne Coyne – vocals, guitars,
Steven Drozd – drums, guitars, keyboards, electronics, bass, vocals
Michael Ivins – bass, keyboards, backing vocals
Yoshimi P-We – vocals
Dave Fridmann – programming
Bei diesem Album handelt es sich um einen Dolby-Atmos-Mix, den ich als akustisches Wimmelbild bezeichnen würde. Überall im Raum passiert etwas, und bei jedem neuen Hördurchgang entdeckt man garantiert Sounds, die einem zuvor entgangen sind. Das Album besteht aus unzähligen Soundeffekten, Synthies, Beats, Vocalspuren und entsprechenden Effekten sowie ebenso vielen Gitarrenspuren, die buchstäblich überall im Raum verteilt wurden. Zudem sind die Arrangements ziemlich außergewöhnlich, was eine unkonventionelle und offensive Verteilung im Raum ermöglicht.
So werden nicht nur die üblichen Keyboard- und Gitarrensounds in alle Richtungen verteilt – nach vorne, zur Seite, nach hinten oder oben –, sondern auch Beats, Bässe und sogar der Leadgesang tauchen zeitweise hinter dem Hörplatz auf. Zudem gibt es immer wieder Sounds, die durch den Raum schwirren.
Insgesamt also ein außergewöhnlicher Mix in Dolby Atmos, den ich allerdings nur eingeschränkt als Vorführmix empfehlen würde. Ungeübte Ohren könnten ihn schnell als zu viel oder zu effekthascherisch empfinden. Auch mir ging es stellenweise so, dass ich den Mix als etwas überladen wahrnahm. Muss im ersten Stück Fight Test das Schlagzeug wirklich plötzlich eine Runde durch den Raum drehen? Was ist der Sinn dahinter – nur weil es technisch möglich ist? Bei In the Morning of the Magicians beispielsweise befinden sich der Gesang und eine Akustikgitarre zunächst hinten links und bewegen sich dann getrennt voneinander in den hinteren rechten Kanal. Das sind Momente, in denen der Mix von der eigentlich sehr schönen Musik ablenkt. Und auch bei Dolby Atmos sollte die Musik im Vordergrund stehen.
Nichtsdestotrotz: Wenn es ein Album gibt, bei dem solche ungewöhnlichen und experimentellen Mix-Ansätze funktionieren, dann ist es sicherlich dieses. Insgesamt also ein wirklich guter Dolby-Atmos-Mix – mit ganz leichten Abzügen in der B-Note.
Wertung: 95 %
Vorhandene Tonformate:
Dolby Atmos
DTS HD Master 5.1
PCM Stereo
Das Album startet in Dolby Atmos, wenn man im Menü die Enter Taste drückt. Perfekt.
Auf der Blu-ray gibt es noch fünf Musikvideos.
Aufwertung: + 1 %
Anspieltipp:
Ego Tripping at the Gates of Hell, Do You Realize??
Ein außergewöhnlicher Dolby Atmos Mix!
Pros / Cons:
+ sehr guter Dolby Atmos Mix
+ Musikvideos als Bonus (+ 1 %)
+ High-Res (+1%)
GESAMTWERTUNG: 93 %
Erläuterungen zur Bewertung
Blu-ray: Die Blu-ray gibt es nicht mehr überall zu erwerben. Die Preise liegen zwischen 18 Euro (imusic) und 30 Euro (Amazon)
Streaming: Den Dolby Atmos Mix gibt es auch bei entsprechendem Abo bei Apple Music und wahrscheinlich auch bei Amazon zu hören. Bei Tidal habe ich es nicht gefunden.
Stand: 24.03.2025
Links:
Offizielle Webseite von The Flaming Lips
Lieber Robert, wie fällt denn der Atmos-Mix im Vergleich zum sehr guten 5.1-Mix der alten DVD-Audio aus?
Liebe Grüße
Arnd
Den 5.1-Mix, der auch auf dieser Blu-ray enthalten ist, habe ich mir bisher noch nicht angehört. Bei den Unmengen als Alben, die man mittlerweile in 5.1 oder Dolby Atmos zur Verfügung hat, höre ich sehr selten Alben bewusst in allen ihren erstellten Mixen.