Pearl Jam – Dark Matter


Erscheinungsjahr 2024 | Blu-ray / Streaming | Alternative Rock

Springen zu:  Musik  |  Surroundmix  |  Albumstart  |  Bonusmaterial  |  Fazit  |  Verfügbarkeit

Mit einem Mix aus gewohntem Rocksound und neuen Einflüssen präsentiert Pearl Jam ihr zwölftes Studioalbum DARK MATTER, das am 19. April 2024 veröffentlicht wurde. Von dem Album gibt es eine Deluxe Edition, die zusätzlich zur CD eine Blu-ray enthält, auf der ein Dolby Atmos Mix des Albums enthalten ist. Es ist das erste Mal, dass Pearl Jam einen Dolby Atmos Mix auf Blu-ray veröffentlicht. In der Vergangenheit wurden bereits einige früheren Alben in 3D Audio auf Streamingportalen veröffentlicht. Über das Debütalbum TEN hatte ich hier vor einigen Wochen geschrieben. Natürlich gibt es DARK MATTER auch bei Apple und Co. In Dolby Atmos zu hören.

Unter der Regie des renommierten Produzenten Andrew Watt entstanden die Aufnahmen sowohl im legendären Shangri-La in Malibu, Kalifornien, als auch in Watts Heimstudio. Ein besonderes Highlight des Albums ist die Beteiligung von Josh Klinghoffer, der nach seiner Mitwirkung auf der Gigaton-Tour 2022-2023 nun erstmals auch im Studio beteiligt war. Klinghoffer ersetzte bei den Red Hot Chili Peppers John Frusciante. Zuvor hatte er auch auf einigen Soloalben Frusciantes mitgewirkt.

DARK MATTER markiert eine Rückkehr zu den Wurzeln der Band, die sich wieder verstärkt als Fünfergruppe in einer dynamischen Studio-Umgebung entfaltet, im Gegensatz zu ihrem vorherigen Album GIGATON, das über Jahre und individuelle Sessions entstand. Das Albumcover und das Artwork bestehen aus Lightpaintings von Alexandr Gnezdilov, die Fotos im Inneren wurden durch ein Kaleidoskop kreiert. In vielen Ländern kletterte das Album auf die vordersten Chartplätze, so auch in Deutschland, wo man Platz 2 erreichte.

Pearl Jam Dark Mattter Dolby Atmos


Tracklist:

1 Scared of Fear – 4:25
2 React, Respond – 3:30
3 Wreckage – 5:00
4 Dark Matter – 3:31
5 Won’t Tell – 3:28
6 Upper Hand – 5:57
7 Waiting For Stevie – 5:41
8 Running – 2:19
9 Something Special – 4:06
10 Got To Give – 4:37
11 Setting Sun – 5:45

Gesamtdauer: 48:21


Die Musik:

Musikalisch bleibt Pearl Jam auf DARK MATTER ihrem charakteristischen Sound treu, der von kraftvollen Gitarrenriffs, emotionalen Vocals und dynamischen Songstrukturen geprägt ist. Die Band vereint gekonnt Elemente aus Grunge, Alternative Rock und Punk. Es fällt schwer zu glauben, dass die Band mittlerweile weit über 30 Jahre alt ist.

Ich bin von dem Album positiv überrascht. Es ist abwechslungsreich und sehr melodisch. In den ruhigeren Momenten erinnert es mich gar ein wenig an Tom Petty.

Wertung: 82 %


Besetzung:

 Eddie Vedder – lead and backing vocals, guitar, piano
Mike McCready – guitar, piano
Stone Gossard – guitar
Jeff Ament – bass guitar, guitar, baritone guitar
Matt Cameron – drums, percussion

Andrew Watt – guitar, piano, keyboards
Josh Klinghoffer – piano, keyboards, guitar


Der Surroundmix:

Ein großer Vorteil von Dolby Atmos gegenüber einem herkömmlichen Stereomix scheint in letzter Zeit die Dynamik zu sein. Der Stereomix ist dem Loudness War verfallen und ist übel abgemischt, während der Dolby Atmos Mix eine weitaus größerer Dynamik hat und um einiges luftiger und angenehmer klingt.

Gitarren werden auf DARK MATTER wie so häufig bei guten Dolby Atmos Mixen links und rechts im Raum verteilt. Auch oben und hinten gibt es immer mal wieder Gitarrensounds zu hören. Aufgrund des oftmals verzerrten Charakters fällt es aber nicht so auf, dass sich auch unterschiedliche Saiteninstrumente im gesamten Raum befinden. Stattdessen hat man es eher mit dichten Gitarrenwänden zu tun.

Gelegentlich finde ich den Sound in der Dolby Atmos Abmischung etwas matschig und unpräzise, was an der Einbeziehung der Höhenkanäle liegen könnte. Im 5.1 Downmix fand ich diese Stellen etwas klarer. Am immersivsten kamen mir auf DARK MATTER die Stücke vor, die etwas ruhiger sind, die mehr cleane Gitarrensounds bieten, bei denen man auch deutlich verschiedene Gitarren heraushören kann.

Das Schlagzeug wird im großen Ganzen in den Frontkanälen platziert, es gibt aber auch einige Stellen auf dem Album, wo es merklich höher erklingt und Anteile davon auch über die oberen Lautsprecher wiedergegeben werden. Backing Vocals und immer wieder heraushörende dezente elektronische Spielereien sowie Tasteninstrumente werden gerne mal in die hinteren Bereiche des Raumes gelegt. Das sind dann die Momente, in denen DARK MATTER etwas diskreter klingt. Andererseits gibt es auch den einen oder anderen Song, der etwas frontlastiger klingt. Insgesamt bietet das neue Album von Pearl Jam einen schönen und zufriedenstellenden Mix in 3D, der aber nicht als übermäßig spektakulär in Erinnerung bleibt.

Wertung: 88 %


Vorhandene Tonformate:
Dolby Atmos
PCM 96/24 Stereo

Album starten:

Das Album startet beim Drücken der Enter-Taste in Stereo und muss über die Audiotaste auf Dolby Atmos umgestellt werden. Die Tastenkombination im Menü ist recht simpel:

UP > ENTER > ENTER

Abwertung: -1 %


Bonusmaterial:

Es gibt kein Bonusmaterial. Vielleicht sieht man die Herausforderung, die beiden Discs aus den Papptaschen der Verpackung herauszuholen, als Bonus an. Man bekommt CD und Blu-ray kaum raus, ohne irgendwas zu beschädigen oder einzureißen.

 


Anspieltipp:

Dark Matter, Won’t Tell


Fazit:

Tolles neues Album von Pearl Jam und ein guter bis sehr guter Dolby Atmos Mix.

Pros / Cons:
+ über weite Strecken räumlicher Dolby Atmos Mix
+ High-Resolution Sound auf Blu-ray (+1%)
– Startet zunächst in Stereo und muss auf Dolby Atmos umgestellt werden

 

GESAMTWERTUNG: 86 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

CD + Blu-ray: Diese Version mit dem Atmos-Mix gibt es für etwa 27 Euro zu kaufen.

Streaming: Den Atmos Mix von DARK MATTER gibt es bei entsprechendem Abo bei Apple Music und wahrscheinlich auch bei Amazon und Tidal zu hören (es sei denn, diese wählten stattdessen 360 Reality Audio als immersives Audioformat).

Stand: 03.05.2024


Links:

Offizielle Webseite von Pearl Jam

 

One Reply to “Pearl Jam – Dark Matter”

  1. Lieber Robert,

    ich bin ein großer Fan von surroundmixe.de und bin dankbar für die fundierte Kritik, all die Anregungen und guten Empfehlungen! Bei „Dark Matter“ von Pearl Jam fand ich interessant, dass wir in einigen Punkten denselben Höreindruck haben, daraus aber unterschiedliche Schlüssel ziehen.
    Und: Das Cover ist wirklich eine echte Katastrophe – da stimme ich voll und ganz zu. Der Designer sollte zur Strafe hundert Mal die Discs rauszuziehen und wieder reistecken!
    Anbei meine Kurzkritik auf https://www.romeo.com/groups/member/audiophil1
    Viele Grüße aus Bonn
    Arnd

    May 2, 2024

    Pearl Jam: „Dark Matter“
    (Blu-ray Audio, Dolby Atmos, 2024)
    Wenn ältere Herrn zu Instrumenten greifen: Dann werden oft routiniert Songs zusammenkomponiert, die wenig Überraschendes bieten. So ist es leider auch bei Pearl Jams neuem Album. Ein Haufen guter B-Seiten, so der erste Eindruck. Nur der Titelsong „Dark Matter“ macht von Anfang an Eindruck. „Wreckage“ klingt zwar auch nett, ähnelt aber doch sehr Tom Pettys „Learning To Fly“ und könnte auch von einem ESC-Sampler stammen. Erst nach gefühlt fünftem Hören gewinnen die Songs.
    Apropos Klang: Da ist das Album „Dark Matter“ ziemlich enttäuschend. Wo bitte ist das Konzept des Mixes? In Dolby Atmos klingt es oft eher wie erweitertes Stereo. Dafür thronen die Becken des meist verwaschen klingenden Schlagzeugs über einem, der Rest der Drums kommt von vorne, wird aber vom Gesang und anderen Instrumenten in den Hintergrund gedrückt, ohne rhythmische Akzente setzen zu können. Räume oder ein dreidimensionaler Eindruck entstehen kaum. Im Laufe des Albums wird der Mix zum Glück interessanter. Immersiver Hinhörer ist dann aber der Schlusssong „Setting Sun“. Na, geht doch!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert