
De La Soul – De La Soul Is Dead
Erscheinungsjahr 1991 | STREAMING | Hip-Hop
Eine Dolby Atmos Streaming Review
DE LA SOUL IS DEAD, das zweite Studioalbum des Hip-Hop-Trios De La Soul, wurde am 14. Mai 1991 veröffentlicht und wie der Vorgänger von Prince Paul produziert. Als Nachfolger des gefeierten Debütalbums 3 FEET HIGH AND RISING markiert es eine bewusste Abkehr vom optimistischen und farbenfrohen Stil ihres Erstlingswerks. Stattdessen präsentiert das Album eine dunklere, kritischere Perspektive auf die Musikindustrie, den Hip-Hop und gesellschaftliche Themen.
Das Konzeptalbum ist in eine lose erzählte Geschichte eingebettet, die durch zahlreiche Skits ergänzt wird. Im Intro finden Kinder ein De La Soul-Tape im Müll, was die Kernaussage des Albums symbolisiert: eine kritische Betrachtung der Hip-Hop-Kultur und der kommerziellen Erwartungen an die Gruppe.
Musikalisch besticht DE LA SOUL IS DEAD durch seine innovative Sampling-Technik, die Soul, Jazz, Funk und Rock miteinander vereint. Gesampelt werden Künstler wie James Brown, Stevie Wonder und The Doors. Sogar ein Sample von Genesis’ Album THE LAMB LIES DOWN ON BROADWAY ist enthalten. Ein Auszug aus Anyway findet sich in einem der Songs wieder, genauer gesagt ein Schnipsel von Steve Hacketts Gitarrensolo. Viel Spaß beim Finden!
Zu den bekannten Songs zählen die Hitsingle Ring Ring Ring (Ha Ha Hey), die humorvoll mit den Schattenseiten des Ruhms umgeht, und A Roller Skating Jam Named ‚Saturdays‘, das durch seinen funkigen Groove auffällt. Das Album scheut jedoch auch nicht vor ernsthaften Themen zurück: My Brother’s a Basehead thematisiert Drogenmissbrauch, während Millie Pulled a Pistol on Santa die Geschichte eines Opfers sexueller Gewalt erzählt.
Obwohl die Kritiken zunächst gemischt ausfielen und das Album nicht denselben kommerziellen Erfolg wie sein Vorgänger erzielte, wurde es im Laufe der Zeit als wegweisend im Hip-Hop-Genre anerkannt. Es erreichte Goldstatus in den USA und wird heute als eines der besten Werke der Gruppe geschätzt. Von De La Soul gibt es mittlerweile sehr viel in Dolby Atmos zu hören. DE LA SOUL IS DEAD gehört da natürlich auch dazu.
Screenshot Apple Music App
Tracklist:
1 Intro – 2:14
2 Oodles of O’s – 3:31
3 Talkin‘ Bout Hey Love – 2:27
4 Pease Porridge – 5:02
5 Skit 1 – 0:25
6 Johnny’s Dead AKA Vincent Mason (Live from the BK Lounge) – 1:57
7 A Roller Skating Jam Named „Saturdays“ – 4:03
8 WRMS‘ Dedication to the Bitty – 0:46
9 Bitties in the BK Lounge – 5:40
10 Skit 2 – 0:31
11 My Brother’s a Basehead – 4:20
12 Let, Let Me In – 3:25
13 Afro Connections at a Hi 5 (In the Eyes of the Hoodlum) – 4:02
14 Rap de Rap Show – 2:19
15 Millie Pulled a Pistol on Santa – 4:10
16 Who Do U Worship? – 1:59
17 Skit 3 – 0:31
18 Kicked Out the House – 1:56
19 Pass the Plugs – 3:30
20 Not Over till the Fat Lady Plays the Demo – 1:29
21 Ring Ring Ring (Ha Ha Hey) – 5:06
22 WRMS: Cat’s in Control – 0:34
23 Skit 4 – 0:12
24 Shwingalokate – 4:14
25 Fanatic of the B Word (featuring Dres) – 4:09
26 Keepin‘ the Faith – 4:45
27 Skit 5 – 0:32
Gesamtdauer: 73:49
Beats und Sprechgesang verbleiben zum großen Teil in den Frontkanälen und bilden so das Fundament der Musik. Dennoch wird man den Dolby-Atmos-Mix nicht als ausgesprochen frontlastig empfinden. Über die fast gesamte Spielzeit des Albums gibt es eine Fülle an Samples aus den unterschiedlichsten Musikgenres, die im gesamten Raum verteilt werden. Mal ist es ein Kontrabass, der hinten rechts erklingt, dann sind es Gitarrenriffs, die oben oder seitlich zu hören sind. Auch Bläser und Klavier werden räumlich verteilt und machen das Hörerlebnis dadurch deutlich immersiver. Immer wieder hört man auch Scratch-Sounds, die aus den hinteren oder oberen Kanälen kommen.
Es gibt sehr viel Sprechgesang und dementsprechend viele Stimmen. Diese werden gelegentlich im Raum verteilt, doch hätte ich mir hier eine offensivere Herangehensweise gewünscht. Meist verbleiben die Stimmen in den Frontkanälen. Besonders bei den kleinen, hörspielartigen Skits hätte man mehr aus der räumlichen Inszenierung herausholen können. Stattdessen klingen sie eher wie ein Radio- oder TV-Gerät, das vorne im Raum positioniert ist.
Insgesamt macht der Dolby-Atmos-Mix von DE LA SOUL IS DEAD dennoch Spaß und bietet ein spannendes Hörerlebnis.
Anspieltipp:
Ring Ring Ring
Fazit:
Der Dolby Atmos ist okay, hätte aber noch um einiges räumlicher ausfallen können.
WERTUNG DOLBY ATMOS MIX: 79 %
Streaming: Den Dolby Atmos Mix von DE LA SOUL IS DEAD gibt es bei entsprechendem Abo bei Apple Music und Tidal zu hören. Bei Amazon Music Unlimited liegt es dagegen aktuell nur in Stereo vor.
Stand: 27.04.2025
Links:
Offizielle Webseite von De La Soul