Hootie & The Blowfish – Cracked Rear View


Erscheinungsjahr 1994 | DVD | Alternative Rock

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1994 erschien das Debütalbum der Alternative-Rockband Hootie & the Blowfish aus South Carolina, welches in diesem Jahr mit einer Deluxe Ausgabe zum 25. Geburtstag gefeiert wird. CRACKED REAR VIEW war vor allem in den USA ein überaus großer Erfolg und gehört mit seinen knapp 21 Mio. Verkäufen zu den 20 erfolgreichsten Alben jenseits des großen Teiches.

In Europa dagegen sind die Verkaufszahlen überschaubar. In Deutschland kam das Album nur knapp in die Top 50 und ich kann mich dunkel erinnern, dass damals Lieder im Radio gespielt wurden und man versucht hat, auch hier einen Hype zu entwickeln. Geholfen hat dies aber nicht viel.

Der Surroundmix des Albums ist nicht neu. Dieser kam bereits 2002 auf DVD Audio heraus. Die neue 25th Anniversary Deluxe Edition zum Geburtstag beinhaltet drei CDs mit Album, Outtakes, B-Sides und einem Livemitschnitt. Hinzu kommt eine (Video)-DVD, die neben dem Surroundmix und einigen Bonustracks in Hi-Res-Stereo noch die Musikvideos enthält. Der Surroundmix liegt leider nur im verlustbehafteten Dolby Digital vor.


Tracklist:

1 Hannah Jane – 3:33
2 Hold My Hand – 4:15
3 Let Her Cry – 5:08
4 Only Wanna Be with You – 3:46
5 Running from an Angel – 3:37
6 I’m Goin‘ Home – 4:10
7 Drowning – 5:01
8 Time – 4:53
9 Look Away – 2:38
10 Not Even the Trees – 4:37
11 Goodbye – 4:05

Gesamtdauer: 46:47


Die Musik:

Musikalisch ist das Werk eine Bluesrock basierende Alternative Rock Scheibe, die ganz gut ins Ohr geht. In den 90ern gab es eine Menge dieser Musik in diesem Stil, die vornehmlich aus den Staaten kam, wie sie auch die Counting Crows oder die Wallflowers gemacht haben.

Gerade die letzten beiden Bands haben damals zwei Alben herausgebracht (August And Everything After und Bringing Down The Horse), die mir im Bauch ein wohliges Kribbeln verursachen. Bei CRACKED REAR VIEW stellt sich dieses Kribbeln aber nicht ein, es berührt mich nicht wirklich. Es ist ein gutes Album, keine Frage, aber es haut einen auch nicht völlig vom Hocker. Für mich ein typischer USA-Export, der lediglich etwas an der Oberfläche kratzt.

Wertung: 80 %


Besetzung:

Mark Bryan – electric guitar, acoustic guitar, vocals, percussion, mandolin, piano
Dean Felber – bass guitar, clavinet, vocals, piano
Darius Rucker – lead vocals, acoustic guitar, percussion
Jim „Soni“ Sonefeld – drums, percussion, vocals, piano, glasses

David Crosby – background vocals on „Hold My Hand“
Lili Haydn – violin on „Look Away“ and „Running from an Angel“
John Nau – piano on „I’m Goin‘ Home“, Hammond organ


Der Surroundmix:

Die Meinungen über den bereits über 15 Jahre alten Surroundmix sind eher gespalten. Es heißt, er wäre relativ unspektakulär und konservativ und würde das Surroundmedium nicht richtig ausreizen. Das alles habe ich leider erst gelesen, nachdem ich mir das Set bestellt habe, sonst hätte ich von dem Kauf vermutlich Abstand genommen. Wie auch immer, nachdem meine Erwartungen gründlich runtergeschraubt wurden und ich das Album gehört habe, bin ich mit dem Mix mehr oder weniger einverstanden.

Ja, es stimmt, da hätte viel mehr gehen können, aber der Surroundmix tut auch nicht weh und ist denke ich trotzdem eine Bereicherung im Vergleich zur Stereofassung. Das meiste spielt sich vor dem Hörer ab. Die hinteren Kanäle werden eher sparsam bedient und haben eine unterstützende Wirkung. Hier hört man in erster Linie Hintergrundgesang und akustische Gitarren, manchmal aber auch mehr. Solodarbietungen auf der E-Gitarre verirren sich nämlich auch mal hinter den Sitzplatz, wie zum Beispiel das immer wieder kehrende Riff der Leadguitar bei Only Wanna Be With You oder das Solo in I’m Goin‘ Home. Beim letzteren wandert die Leadguitar allerdings fast schon etwas zu gut gemeint im Raum und ist ein schönes Beispiel, dass ein Surroundmix manchmal auch etwas gekünstelt klingen kann.

Highlight im Mix dürfte das Stück Running From An Angel sein. Hier sieht man, was gegangen wäre, hätte man etwas mehr Mut beim Verteilen der Instrumente im Raum gehabt. In den hinteren Kanälen ist hier neben der obligatorischen Akustikgitarre auch eine Violine zu hören, zudem wird der hintere Raum von Percussions eingebettet, was sehr schön klingt. Wunderbare räumliche Percussions gibt es auch im Song Drowning, der in seiner Bridge eine leicht orientalisch klingende Richtung einschlägt.

Das große Manko dürfte aber die Tatsache sein, dass der Mix nur in Dolby Digital vorliegt. Da hätte man noch in die Lizenzgebühren, die DTS wohl mit sich bringt, investieren dürfen. Viele Alben, die deutlich weniger verkauft wurden, bieten zumindest auch diese Tonspur an und ausgerechnet bei einem Millionenseller, der schon einiges an Profit erwirtschaftet hat und dessen Geburtstagsausgabe sich (zumindest wieder in den USA) wie geschnitten Brot verkaufen dürfte, wird der Rotstift gezückt.

Bei manchen Alben fällt mir die minderwertige Qualität des komprimierten Dolby Digital nicht auf. CRACKED REAR VIEW ist eines dieser Alben, wo das nicht so ist. Vor allem mein zweiter Hörraum mit der in die Jahre gekommenen Anlage scheint so seine Probleme mit der Kompression zu bekommen, während mein (höherwertiges) Beschallungsgerät die Titel zufriedenstellender wiedergibt und den Datenstrom anscheinend besser verarbeiten kann. Grundsätzlich fehlt es dem Mix aber wegen des Dolby Digital an kräftigen Tiefen, Dynamik und Klarheit.

Wertung: 82 %


Vorhandene Tonformate:
Dolby Digital 5.1
PCM Stereo

Album starten:

Zumindest das DVD-Menü ist gut gelöst. Es genügt das Drücken auf Enter, um das Album in Surround Sound zu starten.

 


Bonusmaterial:

Für Fans bietet die Ausgabe auf zwei weiteren CDs noch weitere Songs und einen Livemitschnitt, sowie die zugehörigen Musikvideos auf der DVD. Das im Vergleich zu den Mediabook-Ausgaben von Jethro Tull etwas billig wirkende Digipack in Buchformat enthält zudem ein 16-seitiges Booklet mit Hintergrundinformationen.

Aufwertung: +1 %


Anspieltipp:

Running From An Angel


Fazit:

Wer das Album bereits kennt und mag und mit Dolby Digital kein Problem hat, kann hier bedenkenlos zugreifen. Es ist zudem verhältnismäßig günstig.

Pros / Cons:
+ guter Surroundmix, aber weit weg von Referenz
+ Bonusmaterial (+1%)
–  Dolby Digital tötet die Musikindustrie (-2 %)

 

GESAMTWERTUNG: 80 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

25th Anniversary Deluxe Edition mit DVD: Dieses Set ist meistens für knapp über 20 Euro zu bekommen.

DVD-Audio: Bereits 2002 erschienen. Wer den Mix in besserer Soundqualität haben will, zahlt hier knapp das Doppelte.

Stand: 02.11.2019

 


Links:

Offizielle Webseite von Hootie & The Blowfish

 

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