XTC – Black Sea


Erscheinungsjahr 1980 | Blu-ray Disc | New Wave

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Ende letzten Jahres erschien mit BLACK SEA der bisher letzte Teil der Surround Sound Series der Band XTC. Für den Surround Sound Mix war wieder Steven Wilson verantwortlich, der seit 2013 bereits vier andere Alben der britischen New Wave Band in 5.1 umwandelte. Die ersten beiden Veröffentlichungen NONSUCH und DRUMS AND WIRES wurden seinerzeit jeweils als Blu-ray und DVD-Audio Variante veröffentlicht, doch die späteren wurden nur noch mit Blu-ray herausgebracht, so auch BLACK SEA. Diese kommt, wie alle anderen auch, wieder in einem Digipack im Schuber daher (siehe Bild).

Das vierte Album der Bandhistorie ist ursprünglich 1980 veröffentlicht worden, als XTC noch ein Quartett war. Produziert wurde es wieder von Steve Lillywhite, den viele als den U2-Produzenten kennen. Als Toningenieur war Hugh Padgham an Bord, der kurz darauf selber zu einem der gefragtesten Produzenten der 80er Jahre werden sollte (Phil Collins, Genesis, The Police, Sting …)

BLACK SEA erhielt sehr gute Kritiken und wurde zu einem der erfolgreichsten Alben der Band, welches sich vor allem außerhalb der Insel gut verkaufte und in Neuseeland sogar bis auf Platz eins kletterte.


Tracklist:

 1 Respectable Street – 3:38
2 Generals and Majors – 4:05
3 Living Through Another Cuba – 4:44
4 Love at First Sight – 3:08
5 Rocket from a Bottle – 3:30
6 No Language in Our Lungs – 4:53
7 Towers of London – 5:24
8 Paper and Iron (Notes and Coins) – 4:17
9 Burning with Optimism’s Flames – 4:16
10 Sgt. Rock (Is Going to Help Me) – 3:57
11 Travels in Nihilon – 7:04

Gesamtdauer: 49:55


Die Musik:

Wenn ich mir die XTC Platten anhöre, die Ende der 70er, Anfang der 80er veröffentlicht wurden, wundere ich mich immer, dass diese bereits so alt sind. Denn eigentlich klingt die Musik stark nach dem Alternative Rock und Brit Pop der 90er Jahre und man könnte fast meinen, dass The Smiths Vorbilder von XTC gewesen wären. Aber wie bereits gesagt, das ist Musik die fast 40 Jahre alt ist und an The Smiths war damals noch nicht zu denken gewesen. Es ist also vermutlich umgekehrt: The Smiths haben gerne XTC gehört!

BLACK SEA liefert auf den ersten Blick mehr oder weniger fröhlichen Pop, der aber auf den zweiten Blick viel raffinierter ist, als das man es als Pop bezeichnen könnte. Im Zusammenhang mit XTC habe ich schon des öfteren den Begriff Progressive Pop gehört, was dann auch irgendwie erklären könnte, warum Steven Wilson die Alben remixt.

Was alle Alben von XTC (zumindest die, die ich bisher kenne) gemeinsam haben, ist die Sache, das die richtig guten Lieder immer am Anfang kommen und es mit längerer Albumdauer dann etwas schwächer wird. Bei keiner anderen Band konnte ich das bisher so beobachten. Vielleicht fordern die ersten Songs zu viel Aufmerksamkeit, sodass man für die späteren nicht mehr aufnahmefähig ist, wer weiß…

Wertung: 83 %


Besetzung:

Terry Chambers – Tama drums, Tama Snyper drum synthesiser, free form vocals
Dave Gregory – guitars, synth, piano, vox humana
Colin Moulding – vocals, Epiphone Newport bass
Andy Partridge – vocals, guitar, synth


Der Surroundmix:

Beim Hören des Surround Mixes stellt sich schnell folgende Vermutung auf: Die müssen doch damals – 1980 – das Album so produziert haben, mit der Idee im Hinterkopf, dass es irgendwann einmal in Surround Sound gehört werden wird. Anders gesagt: BLACK SEA bietet eine große Bandbreite an facettenreichen Arrangements, dass es für 5.1 regelrecht prädestiniert zu sein scheint. Es gibt zahlreiche, fantasievolle Overdubs aus Synthesizer-Sounds, unzähligen Gitarrenspuren, Percussions und Gesangseffekten, die sich über den gesamten Raum erstrecken und mal hier, mal dort zu hören sind.

Das Album erklingt nun sehr fein aufgelöst und klar. Man kann an keiner Stelle vermuten, dass es aus dem Jahr 1980 ist. Man hat vielmehr das Gefühl, als wäre es mit heutigem Equipment aufgenommen worden. Es kommt sehr druckvoll daher, was vor allem daran liegen könnte, dass das Schlagzeug sehr zentral im Raum gelegt wurde, was Steven Wilson vor allem in letzter Zeit immer häufiger macht. Damit wären wir auch beim kleinen Manko: Denn dadurch, dass das Schlagzeug in der Raummitte platziert wird, habe ich den Eindruck, dass so der räumliche Höreindruck minimiert wird und es mehr nach 7-Kanal-Stereo klingt (7-Kanal-Stereo: Verstärker-Option mit der man ein Stereosignal auf alle Lautsprecher schickt um den Raum gleichmäßig zu beschallen – ist gut bei Partys). Auf diese Weise klingt das Album etwas weniger räumlich, als es in Wirklichkeit ist. Gerade in großen Zimmern habe ich das Gefühl, dass da etwas verloren geht und man die 5 Lautsprecher mehr separieren könnte.

Wertung: 93 %


Vorhandene Tonformate:
DTS HD Master  5.1
LPCM 96/24 5.1
LPCM 96/24 2.0

Album starten:

Im Disc-Authoring wurde geschlampt. Um das Album in Surround Sound zu hören, muss man nämlich das Tonformat umstellen. Man kann das Album per Enter Taste starten, dann erklingt es allerdings nur ins Stereo. Die Audiotaste funktioniert hier aber zum Glück und es genügt ein Druck, um DTS auszuwählen. Alternative: Im Menü einmal DOWN und dann ENTER drücken (für 5.1. in PCM). Bei dieser Option erklingen dann auch die Bonus-Songs in 5.1, was beim Navigieren über die Audiotaste seltsamerweise nicht funktioniert, denn dann erklingen die weiteren Stücke wieder in Stereo.

Abwertung: – 1%


Bonusmaterial:

Auf der Blu-ray gibt es die oben erwähnten zahlreichen Bonussongs (sie starten im Anschluss an das reguläre Album), außerdem noch Demoversionen und alternative Mixe. Drei Musikvideos runden das Paket ab.

Aufwertung: + 2%


Anspieltipp:

Living Through Another Cuba


Fazit:

Ein Album, dass seiner Zeit voraus war.

Pros / Cons:
+ Sehr guter Surroundmix
+ High Resolution (+1 %)
+ Menü mit Macken (-1 %)
– Reich an Extras, aber eher was für Fans, die alles haben wollen (+2 %)

 

GESAMTWERTUNG: 92%

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

CD / Blu-ray: Fanfreundliche 22 Euro kostet diese Ausgabe. Noch!

Stand: 19.10.2018

 


Links:

Offizielle Webseite von XTC

 

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