Guns N’Roses – Appetite For Destruction


Erscheinungsjahr 1987 | Blu-ray Disc | Hard Rock

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Im Jahre 1987 geschah es, dass eine junge Hard-Rock-Band aus Los Angeles ihr Debütalbum veröffentlichte. APPETITE FOR DESTRUCTION von Guns N‘Roses sollte im Zeitalter der synthetischen Musik wie eine Bombe einschlagen. Allerdings dauerte dies noch einige Zeit und zwar ziemlich genau ein Jahr, als das Album im Sommer 1988 die Billboardcharts erkletterte und auf Platz 1 landete. In den USA verkaufte sich das Album alleine 18 Millionen mal. Intensives Touren und entsprechendes Airplay im Radio und MTV brachten den späten Ruhm. Und vielleicht auch ein Cameoauftritt als Band des ermordeten Leadsängers im fünften Teil der Dirty Harry Reihe mit Clint Eastwood. Der Leadsänger im Film war übrigens der junge Jim Carrey, der zu Beginn „seinen Song“ Welcome To The Jungle sang.

30 Jahre später wurde der Erfolg des Debütalbums mit einer Sonderedition gefeiert. Neben einer sauteuren Mega-Super-Deluxe-Edition, die an der 1000 Euro Marke kratzte, wurde für den weniger betuchten Fan eine abgespeckte Variante veröffentlicht. Diese beinhaltet das Album auf einer CD, sowie B-Seiten und Raritäten auf drei weiteren CDs. Unter anderem gibt es hier auch schon November Rain zu hören, welches erst Jahre später veröffentlicht wurde. Schließlich gibt es noch eine Blu-ray mit einem neuen Surroundmix des Albums von Elliot Scheiner, sowie die zugehörigen Musikvideos. Abgerundet wird das Ganze mit einem dicken Buch und zahlreichem Fan Krimskrams. Das alles ist in einer schwarzen Box verpackt, welche lediglich das Cover mit den Bandmitgliedern als Skelettköpfe in Form einer großer Prägung enthält.

Guns N'Roses Appetite For Destruction Deluxe Box


Tracklist:

1 Welcome to the Jungle – 4:31
2 It’s So Easy – 3:21
3 Nightrain – 4:26
4 Out ta Get Me – 4:20
5 Mr. Brownstone – 3:46
6 Paradise City – 6:46
7 My Michelle – 3:39
8 Think About You – 3:50
9 Sweet Child o‘ Mine – 5:55
10 You’re Crazy – 3:16
11 Anything Goes – 3:25
12 Rocket Queen – 6:13

Gesamtdauer: 53:52


Die Musik:

Die Musik auf APPETITE FOR DESTRUCTION scheint so gar nicht in die 80er Jahre zu passen. Aber es gab sie, die Bands, die weiterhin Gitarren statt Synthesizer sprechen ließen, obwohl auch bei Paradise City im Hintergrund ein Synthesizer, gespielt von Axl Rose, zu hören ist.

Die Musik ist durch die verzerrten Gitarren und den eigentümlichen Gesang von Axl Rose viel rauer. Erinnerungen werden wach an die früheren Led Zeppelin. Textlich befassen sich die Song mit Sex, Drugs und Rock‘n‘Roll und verweisen oft auf die Anfänge der Band. Die Songs Welcome to The Jungle, Paradise City und Sweet Child o‘Mine dürften vielen bekannt sein.

Wertung: 84 %


Besetzung:

  W. Axl Rose – lead vocals, synthesizer, percussion
Slash – lead guitar, rhythm guitar, acoustic guitar, slide guitar, talk box, backing vocals
Izzy Stradlin – rhythm guitar, lead guitar, backing vocals, percussion
Duff „Rose“ McKagan – bass, backing vocals
Steven Adler – drums, percussion


Der Surroundmix:

Der Surroundmix von APPETITE FOR DESTRUCTION folgt über dem gesamten Album dem gleichen Ansatz. Die beiden Hauptgitarren von Slash und Izzy Stradlin sind frontal gemischt, jeweils links und rechts. Dies betrifft auch die übrigen Instrumente Bass und Schlagzeug, sowie den Gesang, wobei man schon sagen muss, dass der Gesamtklang mehr in den Raum gezogen wurde, statt dass er wie im Stereo an den beiden Frontlautsprechern klebt.

Overdubs werden dann aber fast immer in die hinteren Kanäle platziert. Das sind natürlich meistens weitere Gitarren, aber auch Hintergrundgesang. Auch Percussions erklingen immer hinten, zu hören bei Mr.Brownstone und Anything Goes. Axl Rose hat zudem in Paradise City seinen Synthesizer Einsatz, den man sehr gut hinten rechts heraushören kann und der nun weniger in dem Gitarrengewitter untergeht.

Auffällig ist, dass cleanere Gitarrenparts wie Arpeggios ebenfalls häufig hinten zu hören sind, auch wenn sie von den beiden Hauptgitarren gespielt werden. In dem Fall gibts vorne keine Gitarren zu hören. Beispiele hierfür wäre die kurze Bridge in Welcome to The Jungle und der Refrain in It‘s So Easy.

Appetite for Destruction Deluxe Edition

Man hat es also nicht mit dem diskretesten Mix zu tun, da der zentrale Sound schon eher frontlastig ist. Mit der Zeit enthält aber eigentlich jeder Song durch die Overdubs sehr interessante Stellen, die den Hörer aufhorchen lassen. Soundtechnisch klingt das Album sehr fein aufgelöst, mir persönlich fehlt allerdings etwas Druck auf den tiefen Frequenzen. Die hätten etwas kräftiger sein können. Da kann man mit dem Subwoofer gegensteuern, aber ich bin kein Fan von Feinjustierungen. Vor allem bei My Michelle und Thing About You habe ich das Gefühl, dass da etwas mehr Wumms fehlt.

Neben dem Album gibt es noch einige Bonus Tracks, die es ebenfalls in 5.1 zu hören sind. Hier dürfte die Ballade Patience das bekannteste Stück sein. Den Mix hat hier nicht Elliot Scheiner erstellt sondern Frank Filipetti. Auch hier gibt es Overdubs, wie weitere Stimmen und Percussion in den Rearkanälen, ich finde allerdings, dass diese Stücke klangtechnisch gegenüber dem Album deutlich abfallen.

Wertung: 90 %


Vorhandene Tonformate:
DTS HD Master 96/24 5.1
Dolby True HD 96/24 5.1
LPCM 96/24 2.0

Album starten:

Nach dem Label-Logo von Universal folgt das Menü mit dem Song Welcome To The Jungle. Es ist aber eben nur das Menü, etwas verwirrend, wenn man die Disc ohne visuelle Hilfe wie dem Fernseher startet. Die Taste Enter lässt das Album in DTS erklingen. Nettes Feature: Über die Farbtasten kann man direkt auf seinen Wunschkanal umschalten:
Rot = DTS
Blau = Dolby True HD
Grün = Stereo

Will man auf die Bonustracks zugreifen, geht dies über diese Kombination: DOWN > DOWN > ENTER > ENTER


Bonusmaterial:

Es gibt viel Material auf den CD’s, Bonustracks auf der Blu-ray auch in 5.1, sowie Musikvideos (nicht in HD Qualität). Ebenfalls erwähnenswert ist, dass alle Songs schöne Visuals haben, in Form von leicht animierten Comic-Bildern. Es kann sich also lohnen den Fernseher laufen zu lassen. Dazu gibt es das dicke Buch, Fotoabzüge, Konzertkarten-Replika, Poster und vieles mehr. Das hat natürlich auch alles seinen Preis.

Aufwertung: + 3 %


Anspieltipp:

Welcome to the Jungle, Paradise City


Fazit:

Gutes Album, guter Mix, ich denke aber, dass für einen Surroundmix der Nachfolger Use Your Illusion I + II spannender werden dürfte (viele Soundgimmicks). Mal schauen, ob in diesem Jahr was entsprechendes angekündigt wird.

Pros / Cons:
+ guter Surroundmix, wenn auch nicht immer sehr diskret
+ Viel Bonusmaterial (+ 3 %)
+ High Resolution (auf der Blu-ray) (+ 1%)

 

GESAMTWERTUNG: 92 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Super Deluxe Edition: Ist die hier besprochene „günstige Version“. Kostenpunkt um die 80 Euro. Es gibt aber immer mal Angebote für um die 60 Euro, z.B. bei JPC.

Locked N‘ Loaded Box: Wer nicht weiß, wohin mit dem vielen Geld, kann hier zugreifen. Gibt es für (knapp) unter 1000 Euro. Enthält noch mehr Krimskrams und zusätzlich noch reichlich Vinyl und einen USB-Stick mit hochauflösendem Songmaterial.

Stand: 07.04.2021

 


Links:

Offizielle Webseite von Guns N’Roses

 

2 Replies to “Guns N’Roses – Appetite For Destruction”

  1. Hallo zusammen,

    Vielen Dank nochmal für die zahlreichen tollen Rezensionen, die schon einige Kaufimpulse gesetzt haben. Sehr viel der besprochenen Musik entspricht genau meinem Geschmack.

    Gestern konnte ich auch endlich einmal in das hier besprochenen Album hineinhören. Grundsätzlich bin ich mit eurer Bewertung einverstanden, jedoch finde ich, dass die Auslagerung bestimmter Gitarrenteile in die Rear-Speaker bei diesem Mix doch sehr aufgesetzt wirkt. Immer wieder höre ich zwar Dinge heraus, die im normalen Stereo-Mix komplett untergehen, was total interessant ist. Diese stehen aber aufgrund der Lautstärke oft dermaßen hervor, dass der Mix komplett unausgewogen klingt.

    Bin ich der Einzige, der das so wahrnimmt?

    1. So, ich muss meinen eigenen Kommentar nun doch richtigstellen. Es ist sehr peinlich, aber es lag an einer Einstellungen in meinem Einmesssystem. Nachdem ich das korrigiert habe, klingt alles wunderbar.

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