David Bowie – Ziggy Stardust


Erscheinungsjahr 1972 | Blu-ray Disc / Streaming | Rock

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David Bowies Album THE RISE AND FALL OF ZIGGY STARDUST AND THE SPIDERS FROM MARS oder abgekürzt ZIGGY STARDUST, veröffentlicht am 16. Juni 1972, gilt als ein Meilenstein der Rockmusik. Die Idee für das Album entstand im Februar 1971, als Bowie nach einer USA-Promo-Tour in das englische Landhaus Haddon Hall zog und sich dort von der Glam-Rock-Bewegung und seiner Faszination für Science-Fiction inspirieren ließ. So schuf er die Figur Ziggy Stardust, einen Rockstar, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die Erde zu retten. Ursprünglich war es jedoch gar nicht mal geplant, dass sich dieses Album zu einem Konzeptalbum entwickeln sollte.

Die Aufnahmen fanden in den Londoner Trident Studios statt, wo Bowie gemeinsam mit seiner Band, den Spiders from Mars, und dem Produzenten Ken Scott arbeitete. Mit Songs wie Starman, Ziggy Stardust und Suffragette City erzählt das Album die Geschichte von Ziggys Aufstieg und Fall, wobei Themen wie Ruhm und Selbstzerstörung im Fokus stehen.

Bowie war zu der Zeit bereits ein recht bekannter Musiker, doch dieses Album brachte ihn auf einen neuen Level, was vor allem an der anschließenden Tour und deren Inszenierung lag. Mit androgynem Make-up und auffälligen Kostümen forderte er Geschlechterrollen heraus und erweiterte die Grenzen dessen, was auf der Bühne möglich war. Ziggy, eine Verkörperung eines exzessiven Rockstars, spiegelte dabei Bowies eigenen Lebensstil wider, was dem Album zusätzliche Tiefe verlieh. Die Figur und die Musik trafen den Nerv der Zeit und machten Bowie zur Ikone des Glam-Rock. Mit diesem Album konnte er seine kreative Vision voll ausleben, was ihm sowohl kommerziellen Erfolg als auch künstlerische Anerkennung brachte. Es war ein Wendepunkt, der Bowies Ruf als einer der einflussreichsten Musiker seiner Generation festigte.

Das Albumcover zeigt eine Szene aus der Heddon Street in London, die inzwischen zu einem Pilgerort für Fans geworden ist. Die Telefonzelle auf dem Backcover musste zwischenzeitlich wieder aufgebaut werden, nachdem sie 1998 entfernt wurde.

Vor kurzem erschien ein neuer Dolby Atmos Mix von ZIGGY STARDUST, der von Ken Scott erstellt wurde. Dass das Album in Mehrkanal gehört werden kann, ist allerdings nicht neu. Vor über 20 Jahren gab es bereits eine 5.1-Abmischung, die zunächst auf SACD erschien und Jahre später einer Vinyl-Ausgabe als DVD beilag. Eigentlich war ich mir sicher, dass ich den 5.1-Mix bereits auf dieser Seite besprochen habe …

DAvid Bowie Ziggy Stardust Dolby Atmos Blu-ray


Tracklist:

  1 Five Years – 4:42
2 Soul Love – 3:33
3 Moonage Daydream – 4:37
4 Starman – 4:16
5 It Ain’t Easy – 2:57
6 Lady Stardust – 3:21
7 Star – 2:47
8 Hang on to Yourself – 2:38
9 Ziggy Stardust – 3:13
10 Suffragette City – 3:25
11 Rock’n’Roll Suicide – 2:59

Gesamtdauer: 38:37


Die Musik:

Charakteristisch für den Stil des Albums sind Mick Ronsons markante Gitarrenriffs und Bowies charismatische, oft androgyn wirkende Gesangsdarbietungen. Neben Glam Rock finden sich auch Einflüsse von Hard Rock und Pop-Rock, die das Album melodisch und eingängig machen.

Songs wie Suffragette City und Moonage Daydream verbinden harte Gitarrenriffs mit starken Melodien, während Starman und Lady Stardust eine eher poppige Struktur aufweisen. Diese Mischung aus Härte und Melodie sorgte für eine vielseitige Klanglandschaft, die ein breites Publikum ansprach.

Die opulente Produktion des Albums, gestaltet von Bowie und Produzent Ken Scott, nutzt die damalige Studiotechnik voll aus, um einen vielschichtigen Sound zu erzeugen. Orchestrale Arrangements und sorgfältig gestaltete Klanglandschaften verleihen jedem Song eine einzigartige Atmosphäre, die die dramatische Stimmung des Albums unterstreicht.

Wertung: 85 %


Besetzung:

 David Bowie – vocals, acoustic guitar, saxophone, recorder
Mick Ronson – electric guitar, keyboards, backing vocals
Trevor Bolder – bass guitar
Woody Woodmansey – drums
Rick Wakeman – harpsichord (It Ain’t Easy)
Dana Gillespie – backing vocals (It Ain’t Easy)


Der Surroundmix:

Ich war zunächst etwas skeptisch. Im Vorfeld hatte ich gelesen, dass Ken Scott beim Erstellen des Atmos-Mixes die Drums mit zusätzlichen Samples versehen hat, um sie voller klingen zu lassen. Interessanterweise stammte die verwendete Samplelibrary von Aufnahmen des Original-Schlagzeugers Woody Woodmansey. Dennoch hört es sich zunächst so an, als ob dem Album unnötig neue Sounds hinzugefügt wurden – wie das George Lucas Syndrom! Glücklicherweise fällt dieser Eingriff beim Hören gar nicht auf. Das Einzige, was man bemerkt, ist, dass das Album druckvoller und deutlich besser klingt.

Der Gesamtsound hat mich tatsächlich begeistert. So frisch und klar hat man ZIGGY STARDUST noch nie gehört. Die über 50 Jahre alten Aufnahmen klingen, als wären sie erst kürzlich eingespielt worden. Trotzdem bewahrt das Album seinen unverwechselbaren 70er-Jahre-Rock-Charakter.

Auch die Verteilung der Band im Raum ist sehr geschmackvoll. Es ist kein aggressiver, übermäßig diskreter Mix, der die Instrumente weit auseinander zieht. Alles klingt harmonisch und geschlossen. Trotzdem sind alle Lautsprecher gut beschäftigt, und man kann bei den meisten Liedern jedes Instrument gezielt heraushören. Oft hatte ich den Eindruck, bestimmte Details zum ersten Mal wahrzunehmen.

Häufig finden sich Klavier und Hintergrundgesang in den hinteren Bereichen des Raums. Auch einzelne Gitarrensounds sind dort immer wieder auszumachen. Riffs werden oft seitlich platziert, während Gitarrensoli und Bowies Saxophon-Einsätze höher positioniert werden. Bei den Streichern hatte ich oft das Gefühl, sie würden über der Musik schweben.

An einigen Stellen des Albums wird David Bowies Gesang nicht starr in der Mitte positioniert. Besonders bei Starman fällt dies auf: In der ersten Strophe singt er eher links, dann mehr rechts und schließlich in der Mitte, wobei auch mit der Höhe gespielt wird. Im Refrain wird man dann von beiden Seiten mit seiner Stimme eingehüllt.

Auch im letzten Stück Rock‘n‘Roll Suicide hört man dezente Bewegungen im Gesang, besonders in den letzten Takten. Es fühlt sich fast so an, als würde Bowie wie auf einer Bühne hin und her gehen und das Publikum auffordern, ihm die Hände zu reichen. Toll!

Wertung: 93 %


Vorhandene Tonformate:
Dolby Atmos
Stereo
 

Album starten:

Perfekt: Enter drücken und das Album startet in Dolby Atmos. Man muss allerdings ein paar Sekunden warten, bis sich das Menü fertig animiert hat.

 


Bonusmaterial:

Die alte 5.1 Fassung hatte noch drei weitere Bonus Tracks in Surround. Hier gibt es aber nur das Originalalbum zu hören. Neben dem Atmos Mix, gibt es von ZIGGY STARDUST noch drei verschiedene Stereospuren. Den 2024-Mix in Stereo (96 kHz / 24 Bit) und dann zweimal den Originalmix von 1972, einmal in 192/24 und einmal in 48/24. Warum?

 


Anspieltipp:

Ziggy Stardust, Rock’n’Roll Suicide


Fazit:

Ziggy Stardust gehört nicht zu meinen persönlichen Bowie-Favourites. Durch den Atmos Mix gewinnt das Album aber einige Plätze.

Pros / Cons:
+ schöner, geschmackvoller Dolby Atmos Mix
+
High Resolution (+1 %)
 

 

GESAMTWERTUNG: 91 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Blu-ray: Die Einzel-Blu-ray gibt es für etwa 23 Euro zu kaufen.

Deluxe Edition „Rock’n’Roll Star“: Dieses Set bestehend aus 5 CDs, eienr Blu-ray und einem Buch für etwa 140 Euro enthält den alten 5.1 Mix aber KEINEN Mix in Dolby Atmos! Warum?

Stand: 20.10.2024

 


Links:

Offizielle Seite von David Bowie

 

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