The Doors – Morrison Hotel


Erscheinungsjahr 1970 | DVD-Audio | Blues-Rock

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Ich habe festgestellt, dass in diesem Jahr einige interessante Alben Jubiläum feiern, sei es das 50., das 40., das 30. oder irgendwas dazwischen. Aus diesem Grund werde ich mich in den kommenden Monaten vor allem um diese Alben kümmern, von denen irgendwann auch ein Mix in Surround Sound erstellt wurde. Los geht es mit dem 50. Geburtstag von MORRISON HOTEL.

MORRISON HOTEL ist das fünfte Studioalbum von The Doors, welches im Februar 1970 veröffentlicht wurde. Der Vorgänger The Soft Parade hatte einen schweren Stand bei Fans und Kritikern, da die Band ihren Sound um Streicher und Bläser erweiterte. Für MORRISON HOTEL kehrte die Band um Sänger Jim Morrison wieder zu ihrem Blues-Rock Sound zurück.

Das Album ist dabei in zwei Hälften aufgeteilt. Die erste Plattenseite trägt den Namen Hard Rock Cafe, während Seite B Morrison Hotel heißt. Hierfür wurde auch das Album entsprechend gestaltet. Vorderseite zeigt die Band am Fenster im Morrison Hotel (siehe Foto), welches sich in Los Angeles befand. Das Foto wurde heimlich gemacht, da der Hotelbesitzer der Band keine Erlaubnis für das Fotoshooting gab. Die Rückseite des Covers zeigt dagegen den Eingang des Hard Rock Cafes, welches etwa 2 km weiter östlich lag. Es gehört nicht zu der bekannten Kette. Diese wurde erst ein Jahr später gegründet und hat sich in der Tat den Namen von diesem Albumcover entliehen.

Zum 40. Geburtstag der Doors erschien das Box-Set Perception, welches alle Studioalben mit Jim Morrison als Frontmann auf DVD Audio in Surround enthält. Mehr zu dieser Box hier. Erstellt hat den Surroundmix Bruce Botnick, der bereits die Aufnahmen im Jahr 1970 erstellte.

The Doors Morrison Hotel DVD Audio


Tracklist:

  1 Roadhouse Blues – 4:04
2 Waiting for the Sun – 3:59
3 You Make Me Real – 2:53
4 Peace Frog – 2:54
5 Blue Sunday – 2:13
6 Ship of Fools – 3:08
7 Land Ho! – 4:10
8 The Spy – 4:17
9 Queen of the Highway – 2:47
10 Indian Summer – 2:36
11 Maggie M’Gill – 4:23

Gesamtdauer: 37:47


Die Musik:

Auf dem Album finden sich nicht nur neue Songs der Gruppe. So gibt es mit Waiting for the Sun den Titelsong des dritten Doors Albums, welches es zwei Jahre zuvor nicht auf die Platte geschafft hat. Indian Summer ist noch älter und wurde bereits während der Sessions zum Debüt-Album 1966 aufgenommen. Auch Queen of the Highway ist ein Überbleibsel vom letzten Album, wurde aber für MORRISON HOTEL komplett überarbeitet. Die erste Version war eine reine Jazz Version, die es übrigens als Bonus Track zu hören gibt (auch in Surround).

Neben der Band ist auf diesem Album auch Blues-Gitarrist Lonnie Mack am Bass zuhören. An der Mundharmonika betätigt sich der Lovin‘ Spoonful Gründer John Sebastian, der allerdings in den Credits ein Pseudonym trägt.

Die Songs sind im Vergleich zum Vorgänger wieder deutlich rockiger, mit Ausnahme des ersten Stückes Roadhouse Blues gehören die restlichen Songs aber eher zu den unbekannteren Stücken der Band. Für mich gehört das Album aber zu den Highlights des Door‘schen Outputs.

Wertung: 86 %


Besetzung:

Jim Morrison – vocals
Ray Manzarek – piano, organ, tack piano
Robby Krieger – guitar
John Densmore – drums

Ray Neapolitan – bass guitar
Lonnie Mack – bass guitar on „Roadhouse Blues“
John Sebastian (as „G. Puglese“) – harmonica on „Roadhouse Blues“


Der Surroundmix:

Was bei den Doors-Abmischungen in Surround eigentlich fast immer in Zement gemeißelt ist, ist die Position des Schlagzeugs. Dieses befindet sich nämlich zwar in der Front, allerdings mit deutlicher Tendenz zum rechten Kanal. Es ist also nicht wirklich mittig und daher etwas gewöhnungsbedürftig. Das wird nicht jedem gefallen, aber man achtet nach ein paar Songs nicht mehr so darauf (oder verdrängt es).

Bei der Räumlichkeit des Mixes gibt es Licht und Schatten. Die großen A-ha-Erlebnisse gibt es auf der ehemaligen zweiten Plattenseite. Land Ho! und The Spy gehören zur diskreten Meisterklasse. Bei Land Ho! hört man zunächst vorne links die Keyboards und vorne rechts Gitarre (wie so oft auf diesem Album), doch bald tauchen weitere Gitarren in den Rears auf. Bei The Spy gibt es gekreuzte Sounds von Klavier (vorne links die normale Klavierbegleitung und hinten rechts zusätzliche tiefe Akkorde) und Gitarre (vorne rechts und hinten links, spielen beide fast das Gleiche).

Ansonsten sind die Stücke etwas frontlastiger und das Verteilen der Instrumente im Raum dezenter. Hier tauchen zum Grundsound vorne immer mal wieder einige Sounds in den hinteren Kanälen auf, wie die Mundharmonika im ersten Stück, die Orgel bei Maggie McGill, oder Backing Vocals bei Peace Frog. Das Stück Waiting for the Sun kann zudem mit einem wilden im Raum umherfliegenden Gitarrensolo überzeugen.

Es gibt aber auch vereinzelt Stücke, die in Surround etwas langweilig daher kommen, da sich hier fast alles nur vorne abspielt. Ich vermute, dass man hier keine großen Möglichkeiten hatte, da eventuell die Masterbänder gefehlt haben. Indian Summer ist zudem bereits 1966 entstanden, als das Debüt-Album auf einem 4-Spur-Gerät aufgenommen wurde. Viel zu verteilen gab es hier nicht.

Verglichen mit dem alten Stereomix ist der Surroundmix ein wenig anders. Am deutlichsten fallen die Unterschiede durch kurze Ansagen des Tonmeisters zu Beginn von zwei Stücken auf. Soundtechnisch klingt das Album sehr gut und druckvoll. Die 50 Jahre sind ihm nicht anzumerken.

Mit etwa 41 Minuten gibt es noch ziemlich viele Bonustracks, die es auch in Surround gibt. Zumeist sind das unzählige Takes von Roadhouse Blues, bei denen man gut die Arbeit der Band im Studio beobachten kann. Der Surroundeffekt beschränkt sich allerdings hauptsächlich auf Hallanteile, um eine Jam Session im Studio zu simulieren. Anders ist das bei der Jazz Version von Queen of the Highway. Diese klingt wieder mehr nach Surround.

Wertung: 85 %


Vorhandene Tonformate:
MLP Lossless 5.1
MLP Lossless Stereo
DTS  5.1
Dolby Digital 5.1
Dolby Digital Stereo

Album starten:

Wie üblich für eine DVD Audio. Rein in den Player, etwas warten, Enter drücken. Wer nur einen normalen DVD-Player hat und somit den DVD-Video-Anteil ansteuert, muss für DTS-Sound die Fernbedienung zücken, da der Mix sonst in Dolby Digital erklingt.

 


Bonusmaterial:

Neben den Bonustracks gibt es noch zwei kurze Musikvideos auf der DVD.

Aufwertung: +1%


Anspieltipp:

Land Ho!


Fazit:

Größtenteils ein Mix der Spaß macht, mit kleinen Abstrichen.

Pros / Cons:
+ sehr guter Surroundmix, einige Songs allerdings schwächer abgemischt
+ Einfacher Start des Albums
+ High Resolution (+1 %)
– Zusätzliche Tracks in Surround und zwei Musikvideos als Bonus (+ 1 %)

 

GESAMTWERTUNG: 88 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

Perception Box-Set: Das Box-Set mit den ersten 6 Doors-Alben mit DVD-Audios kam 2006 heraus. und ist out of Print. Neupreise liegen da in der Regel bei über 400 Euro, Gebrauchtpreise bei der Hälfte. Mir ist nicht bekannt, ob die DVD-Audios auch einzeln erschienen sind.

SACD: Allerdings wurde das Album 2013 auch als hybride SACD veröffentlicht, auf der sich auch der Surroundmix befindet. Bei JPC für unter 40 Euro zu bekommen.

Stand: 09.08.2020


Links:

Offizielle Webseite von The Doors

 

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