Riverside – Wasteland


Erscheinungsjahr 2018 | DVD | Progressive Rock

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Mit WASTELAND beginnt ein neues Kapitel der polnischen Prog-Rocker Riverside. Es ist das erste Album, welches die Band als Trio aufgenommen hat, nachdem ihr Gitarrist Piotr Grudziński im Jahr 2016 plötzlich wegen eines Herzinfarktes verstarb. Die Gitarren wurden nun weitestgehend vom singenden Bassisten und Bandleader Mariusz Duda eingespielt. Für einige Solodarbietungen holte er externe Hilfe hinzu.

Erschienen ist das Album bereits im September 2018 und kletterte im Heimatland direkt auf Platz 1. Auch in Deutschland konnte es sich gut in den Albumcharts platzieren – Platz 13. Die Wiederveröffentlichung mit dem Surroundmix wurde schließlich ein Jahr später mit einem farblich veränderten Albumcover forciert. Das hatten sie bereits beim Vorgänger Love, Fear and the Time Machine so gehandhabt. Wenn sie das in Zukunft immer so vorhaben, spare ich mir den direkten Kauf der Erstveröffentlichung und warte das eine Jahr ab.


Tracklist:

1 The Day After – 1:48
2 Acid Rain – 6:03
3 Vale of Tears – 4:49
4 Guardian Angel – 4:24
5 Lament – 6:09
6 The Struggle for Survival – 9:32
7 River Down Below – 5:41
8 Wasteland – 8:25
9 The Night Before – 3:59

Gesamtdauer: 50:50


Die Musik:

WASTELAND klingt wieder gitarrenlastiger als der Vorgänger, was zunächst etwas überrascht, da es durch den oben erwähnten Schicksalsschlag keinen richtigen Gitarristen mehr in der Band gibt. Duda kündigte bereits an, dass das Album wieder düsterer werden und mehr an die härteren Anfänge der Band anknüpfen würde. Und ja, bereits nach dem A Cappela-Einstieg bei The Day After kommen die schweren Gitarrenwände in Acid Rain, die es in der Form auf Love, Fear and the Time Machine nicht mehr gab.

Die Ausbrüche sind aber an einer Hand abzuzählen. Größtenteils hat man es auf dem Album mit einer melancholischen und tristen Grundstimmung zu tun. Melodisch geben sich die Polen wieder sehr spendabel. Thematisch befasst sich WASTELAND, wie der Name schon vermuten lässt, mit einer postapokalyptischen Welt. Über den Songs hängt somit eine gewisse Endzeitstimmung, wobei diese nicht nur durch schwere Gitarren hervorgerufen wird, sondern auch durch entsprechend düstere Keyboardklänge und einer klagenden Violine bei einigen Stücken, die das Leid nach einem verheerenden Krieg wie kein anderes Instrument auszudrücken weiß.

Wertung: 85 %


Besetzung:


Mariusz Duda – vocals, electric and acoustic guitars, bass, piccolo bass, banjo; guitar solo on „Lament“ and „Wasteland“
Piotr Kozieradzki – drums
Michał Łapaj – keyboards and synthesizers, rhodes piano and Hammond organ; theremin on „Wasteland“

Maciej Meller – guitar solo on „Acid Rain“, „Guardian Angel“, „The Struggle for Survival“ and „River Down Below“
Michał Jelonek – violin on „The Day After“, „Lament“ and „Wasteland“
Mateusz Owczarek – guitar solo on „Vale of Tears“


Der Surroundmix:

Was als erstes festzuhalten bleibt, ist die Tatsache, dass man es hier mit einem 4.1 Quad-Mix zu tun hat. Der Center bleibt durchgehend stumm. Insgeheim hatte ich gehofft, dass Bruce Soord wieder diesen Riverside Surroundmix übernimmt, was er auf Love, Fear and the Time Machine gut gemacht hatte. Dieses Mal ist es aber der Schwede Staffan Karlsson, der den Mix aus den Stems (vorgemischte Instrumentenspuren) der Originalproduktion erstellte. Wenn man sich den Mix anhört, so hat man den Eindruck, dass Karlsson sich nicht so richtig entscheiden konnte, ob er einen eher konventionellen Surroundmix kreieren wollte, oder einen völlig diskreten. Das macht das Hören etwas inkonsistent.

Manchmal ist man vollkommen umgeben von Instrumenten. Das ist meistens dann der Fall, wenn Duda auch zu akustischen Saiteninstrumenten greift. Diese kommen dann in der Regel aus den Rears. Sobald es aber etwas härter zur Sache geht, man also mit verzerrten E-Gitarren konfrontiert wird, spielt sich das meiste in der vorderen Raumhälfte ab, während in den Rears meist nur Hall zu hören ist. Dies klingt dann für mich etwas zu komprimiert in der musikalischen Raumgestaltung. Bei den ruhigen Stücken Guardian Angel und River Down Below kommt mir zudem der Gesang etwas zu dominant daher.

Ärgerlich ist der Umstand, dass der Surround Mix nur in Dolby Digital vorliegt. Warum man da nicht noch eine weniger komprimierte DTS-Spur dazu gepackt hat (exorbitante Lizenzgebühren?), bleibt mir ein Rätsel. Da macht man sich schon die Mühe, einen Surroundmix zu erstellen und dann das. Das Vorgängeralbum hatte noch eine echte, hochauflösende DVD Audio spendiert bekommen. Gastrezensierer Mike hat mich dazu aufgefordert, hier die apokalyptische Abwertungskeule zu schwingen. So hart will ich aber nicht sein, da haben andere Dolby-Mixe stärkere Defizite als WASTELAND. Der Surroundmix ist so aber kein absolutes Must Have.

Wertung: 86 %


Vorhandene Tonformate:
Dolby Digital 5.1
LPCM 2.0

Album starten:

Der Mix erklingt zunächst in Stereo, wenn man ihn startet. Man muss über die Audiotaste umschalten, um Surround zu hören. Über das Menü funktioniert es relativ simpel mit:

DOWN > ENTER

DOWN > ENTER

Abwertung: – 1%


Bonusmaterial:

Das Set enthält neben der CD mit dem Album in Stereo und der DVD auch noch eine weitere CD mit Akustikversionen einiger der Lieder und eines weiteren Non-Album-Tracks. Zudem gibt es ein sphärisches Stück, welches die Band als Intromusik auf Livekonzerten spielen ließ. Auf der DVD gibt es außerdem noch drei Musikvideos.

Aufwertung: + 0,5 %


Anspieltipp:

Lament


Fazit:

Ein atmosphärisches Album mit einem nicht so atmosphärischen Dolby Digital Surround Mix.

Pros / Cons:
+ Surroundmix mal so, mal so, größtenteils aber gut
+ Ein wenig Bonuscontent ist auch mit dabei (+ 0,5 %)
– Menüstoperfalle (-1 %)
– Dolby Digital kills the music industry (- 2 %)

 

 

GESAMTWERTUNG: 84 %

Erläuterungen zur Bewertung

Verfügbarkeit:

CD / DVD: Im November 2019 auf den Markt gekommen und noch ohne Probleme für ca 20 Euro zu haben.

Stand: 29.02.2020

 


Links:

Offizielle Webseite von Riverside

 

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